Hama stellt Hoverboards mit deutscher Technik vor
Wer sich bisher von billigen China-Scootern mit blockierenden Bremsen oder explodierenden Akkus hat abschrecken lassen, bekommt eine Alternative „Made in Germany“: Der Elektronik-Zubehör-Hersteller Hama bringt ein deutsches Hoverboard auf den Markt. Auszuprobieren ist es derzeit auf der Internationalen Funkausstellung.
Sie sind cool, innovativ und sollen vor allem Spaß machen: Balance-Scooter, die aussehen wie eine Kreuzung aus Skateboard und Segway; auch Hoverboards genannt. Der Spaß ist jedoch vielen Nutzern schnell vergangen: Vor allem Billig-Importe in der Preisklasse um 300 Euro machten wegen überhitzender Akkus und blockierender Räder immer wieder Negativschlagzeilen. Jetzt gibt es die Sport- und Spaßgeräte auch sicher und „Made in Germany“. Das jedenfalls betont das deutsche Unternehmen Hama derzeit auf der Internationalen Funkausstellung (ifa) in Berlin. Wer mag, kann die Scooter gleich vor Ort ausprobieren.
Bockige Boards sollen der Vergangenheit angehören
Zwar fliegen die Boards sämtlicher Hersteller nicht wie ihr Vorbild aus dem Film „Zurück in die Zukunft“, dafür haben sie links und rechts jeweils ein Rad und werden durch die Verlagerung des Körpergewichts gelenkt. In Sachen Größe liegen sie eher beim Skateboard, technisch dann doch mehr beim Segway: Neben einem Gyroskop in den Trittflächen, das die Lenkbewegung erkennt und umsetzt, ist jede Menge weitere Technik in den Mini-Scootern verbastelt – und genau die war es, die bei den Billig-Boards für teilweise gefährliche Unfälle gesorgt hat.
Wenn es nach dem Kamera- und Elektronik-Zubehörhersteller Hama geht, gehören bockige Boards, explodierende Akkus und abgeworfene Fahrer jetzt der Vergangenheit an: Das Unternehmen aus dem bayerischen Monheim bringt einen Balance-Scooter in zwei Varianten auf den Markt. Für die Entwicklung der Boards hat das Unternehmen mit dem ebenfalls deutschen Start-Up Wheelheels aus Alfeld bei Nürnberg zusammengearbeitet, das sich seit 2012 mit individueller E-Mobilität auseinandersetzt.
Made in Germany – mit Ausnahmen
Die Scooter sind „Made in Germany“ – also hauptsächlich, ein paar Komponenten kommen doch noch aus dem Ausland: Der Motor zum Beispiel wird in Japan hergestellt, und der Akku kommt von Panasonic. Das meiste aber, vom Design über die Montage bis hin zur Qualitätssicherung und Zulassung, soll in Deutschland stattfinden, betont Hama.
Auch der Akku werde nicht einfach so eingebaut: Die Energiequelle sei in Kooperation mit einem deutschen Akkuhersteller so konzeptioniert und konfektioniert, dass alle wichtigen Sicherheitsstandards eingehalten würden und entsprechende Schutzschaltungen so funktionieren wie vorgesehen. Genau das war bei den Billig-Boards aus den Negativschlagzeilen nicht der Fall: Die sind gern einmal in Flammen aufgegangen, weil der Überhitzungsschutz nicht funktionierte – und wenn er griff, dann auch mal bei voller Fahrt. Die Folge: blockierende Räder und stürzende Fahrer.
Reichweite von bis zu 18 Kilometern
In Sachen Energie haben die Boards von Hama noch mehr in petto: Kraft, die durchs Bremsen und Bergabfahren entsteht fließt per Energierückgewinnung zurück in den Akku. Insgesamt kommen die Balance-Scooter aus dem Hause Hama so auf eine Reichweite von 15 bzw. 18 km.
Das sind nicht die einzigen Unterschiede zwischen den Varianten: Der Slalom-Cruiser ist etwas kompakter und mit seinen 16,5-Zentimeter-Reifen auf festem Untergrund wendiger als sein großer Bruder. Der Cross-Cruiser hat Schlauchreifen von 25,4 cm Durchmesser und verträgt auch mal eine Fahrt durch unebenes Gelände. Preislich tun sich beide nicht viel: Mit 579 bzw. 599 Euro werden sie im Mittelfeld der Balance-Scooter liegen.
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