Messtechnik 25.03.2011, 19:52 Uhr

Infrarotsensor kontrolliert Beschichtung

Ein thermisches Messsystem zur Qualitätskontrolle von Oberflächenbeschichtungen haben Forscher der Zürcher Hochschule für angewandte Wissenschaften (ZHAW) entwickelt. Infrarotsensoren überwachen die Schichten kontaktfrei während der Produktion und in der Anwendung.

Ob Autos, Flugzeuge, Gemälde, Haushaltsgegenstände, Maschinen, Leitungen: Beinahe überall findet sich heute irgendeine Art Beschichtung, sei es als Korrosionsschutz, Laminierung oder Isolierung. Eine klassische Methode zur Messung einer Beschichtung ist die Analyse unterm Mikroskop. Das Entnehmen der notwendigen Probe beschädigt allerdings das Werkstück und ist zudem nur nach der Produktion möglich. Eine elektromagnetische Überprüfung der Dicke metallischer Stoffe hingegen erfordert Kontakt zur Oberfläche. Das erweist sich allerdings bei Beschichtungen, die eine gewisse Temperatur, Oberfläche oder Bewegung aufweisen, als schwierig bis unmöglich.

Berührungslose und zerstörungsfreie Methoden ließen sich bislang nur bei transparenten Beschichtungen anwenden oder waren aufgrund verwendeter Strahlung mit gesundheitlichen Risiken und hohen Kosten verbunden. Eine Überprüfung von Glas, Keramik und weiteren nicht metallischen Oberflächen war deshalb extrem aufwendig.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg-Firmenlogo
Bauingenieur TGA (m/w/d) im Bereich der Gebäudesanierung und Instandhaltung Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Stuttgart Zum Job 
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Vakuumfüller Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb-Firmenlogo
Professur (m/w/d) für Maschinenbau (Schwerpunkt: Versorgungs- und Energiemanagement) DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb
Horb am Neckar Zum Job 
Kreis Pinneberg-Firmenlogo
Ingenieur*in / Fachplaner*in für Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) Kreis Pinneberg
Elmshorn Zum Job 
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Apparatetechnik Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Herrenknecht AG-Firmenlogo
Projektcontroller (m/w/d) Herrenknecht AG
Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Mechanik Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
Bohle Isoliertechnik GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Isoliertechnik Bohle Isoliertechnik GmbH
Pastetten Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Verkehrsingenieur:in im Bereich Behörden-Genehmigungsmangement (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie-Firmenlogo
Manager/in Automotive und Mobilität 4.0 (w/m/d) ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Berlin, Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Südzucker AG-Firmenlogo
Trainee Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen / Chemie / Maschinenbau (m/w/d) Südzucker AG
verschiedene Standorte Zum Job 

An der ZHAW-School of Engineering (SoE) fand sich nun eine Lösung der Probleme durch Nutzung der Temperatureigenschaften von Stoffen. Um Rückschlüsse über die bei der Beschichtung verwendeten Materialien zu erlangen, wird die Beschichtung auf einer Fläche von ca. 2 mm2 und einer Tiefe von 5 µm bis zu 1000 µm erwärmt.

Wie schnell oder gleichmäßig das Material abkühlt, lässt Rückschlüsse auf Dicke, Haftung, Qualität und andere Parameter der Beschichtung zu. Beispielsweise sorgen Lufteinschlüsse für einen Wärmestau und verlangsamen den Abkühlprozess. Liegen mehrere Schichten vor, so gibt auch der Abkühlungsprozess selbst Auskünfte über die Beschaffenheit jeder einzelnen Komponente.

Als Anregungsquelle dient ein Lichtblitz aus einer Gasentladungslampe, der impulsartig elektromagnetische Strahlung aussendet. „Die remittierte Wärmestrahlung wird von Infrarotsensoren in elektrische Signale umgewandelt und anschließend digitalisiert“, erklärte Nils Reinke den VDI nachrichten. Zusammen mit Andor Bariska entwickelte er das Messsystem und brachte das Produkt unter der Bezeichnung CoatMaster zur Serienreife. Vermarktet wird es nun über die von ihnen gegründete Firma Winterthur Instruments.

Die Daten aller Schichten werden parallel mittels eines Algorithmus analysiert, den das Team der SoE entwickelt hat. Um Tausende Messwerte pro Sekunde erfassen zu können, werden die Hochgeschwindigkeitssensoren mit Peltierelementen oder Stirlingmotoren gekühlt.

Obwohl das System thermografisch arbeitet, geht es dennoch weiter als die herkömmliche Thermografie. Reinke betonte: „Wir wollen keine schönen Bilder machen, sondern Informationen sammeln.“

Der CoatMaster bestimmt zerstörungsfrei und detailliert die Schichtenbeschaffenheit ohne Kontakt mit dem Prüfmaterial. Auf diese Weise können altersbedingte Beschichtungsschäden früh erkannt, in der Produktion Materialien eingespart und die Stärken der Lackschichten im nassen Zustand bestimmt werden.

Eingesetzt wird das Produkt vor allem auf dem europäischen Industriemarkt, die Idee des thermischen Schichtprüfverfahrens lässt sich aber auch in anderen Bereichen anwenden. So forscht die ZHAW an Weiterentwicklungen für Medizintechnik und Kunsthandel. Reinke: „In Zukunft lassen sich Transportschäden an Gemälden oder abnorme Veränderungen im Hautbild zuverlässig und nicht-invasiv beurteilen.“

Auf der Hannover Messe stellt Winterthur Instruments das System am Stand D43 in Halle 2 messbereit vor. „Hier kann der Messebesucher mitgebrachte Testobjekte prüfen lassen und die Ergebnisse mitnehmen“, verspricht Reinke.

MAJA POLLMANN

Ein Beitrag von:

  • Maja Pollmann

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.