Japanischer Künstler Azuma Makoto fotografiert Bonsai im All
Eine Kunstinstallation, die es noch nie zuvor gab, inszenierte der Japaner Azuma Makoto in der Wüste Nevadas: Er schickte von dort aus einen Bonsai und ein Blumenarrangement auf eine Reise ins All und fotografierte sie dort. Damit erfüllte er sich einen lang gehegten Traum.
Die Blumen dufteten in der trockenen Wüste viel intensiver, als in deren natürlicher Umgebung, während der Künstler Azuma Makoto seine Kunstinstallation Exobiotanica im Weltraum vorbereitete. Es sollte ein Ausstellungsort der besonderen Art werden. Denn: „Blumen sind nicht nur auf Tischen schön anzusehen“, weiß Makoto.
Bonsai und Blumenarrangement werden im All abgelichtet
30 Sorten verschiedene besonders farbintensive Blumen wie Lilien, Dahlien, Hortensien, Orchideen, Bromelien, Mohn-Hülsen und die fleischige Burgunder Heliconia fügte der Künstler in der Wüste zu einem wunderschönen Blumenarrangement zusammen. Die Schönheit dieser Blumen sollte nur wenige Stunden später im All abgelichtet werden.
Für das zweite Projekt wählte Makoto eine 50-jährige Kiefer aus seiner eigenen Bonsai-Sammlung in Tokio aus. Er bereitete den Bonsai auf die Reise vor, in dem er ihm die braunen Nadeln entfernte und ihn wässerte.
Für die geeignete Präsentation in einem sehr leichten Metallrahmen, befestigte Makoto den Bonsai und das Blumenarrangement mit Styropor.
Die Kunstinstallation der besonderen Art fand anlässlich des alljährlichen Festivals „Burning Man“ in der Black Rock Wüste Nevadas statt. Dort wo in der Eiszeit der Lake Lahontan war, findet jedes Jahr gleichzeitig mit dem Musikfestival eine Kunstausstellung statt. Passend zu dem Festival, an diesem speziellen Ort, wo der intensiven Selbstdarstellung ebenso gefrönt wird wie eine riesige Party gefeiert.
Helium-Ballon bringt Blumen und Bonsai ins All
Mit Hilfe des Freiwilligen-DIY Raumfahrtprogramms JP Aerospace starteten Bonsai und Blumenstrauß am frühen Morgen separat in die Stratosphäre. Ein Riesen-Helium-Ballon brachte beide Installationen in eine Höhe von etwa 27 Kilometer Höhe, wo der Ballon dann platzte. Zwei Fallschirme öffneten sich automatisch und ließen Bonsai und Blumen 40 Minuten lang schweben.
Fuji spendete für die Aktion mehrere Kameras sowie sechs Go Pro Videokameras. Damit konnten die Informationen rund um den Verbleib der Exobiotanica-Ausstellungsstücke gesammelt werden und Fotos gemacht werden. In Inneren einer Kugel wurden sie mit auf die Reise geschickt.
Während das eine Tracking-System per Spot-GPS den Aufenthaltsort orten konnte, zeichnete das zweite Tracking-System die Höhe und Entfernung der Ausstellungsstücke vom Startplatz auf. Sämtliche Daten wurden per Funk auf einen Computer in einem Lieferwagen in die Wüste Nevadas übertragen.
Künstler pflanzt rote Nelke in der Wüste
Während die gesamte Crew auf das Ergebnis der Installation wartete, pflanzte der Künstler eine rote Nelke in den trockenen Wüstenboden als Zeichen der aufgehenden Sonne.
„Ich wollte die Bewegung und die Schönheit der Blumen und des Bonsais im Raum aufgehängt sehen“, erklärte Makoto am Morgen nach der Kunstaktion glücklich.
Beide Pflanzenbehälter wurden etwa fünf Meilen vom Startplatz gefunden. Bonsai und Blumen aber schienen oben im All geblieben zu sein.
Ein Beitrag von: