Ungewöhnliches Recycling 18.02.2014, 07:00 Uhr

Kerzenhalter gießt aus geschmolzenem Wachs neue Kerzen

Der britische Designer Benjamin Shine hat einen Kerzenhalter entwickelt, der aus geschmolzenem Wachs direkt eine neue Kerze gießt. Shine, der bereits für Google, MTV und Coca Cola gearbeitet hat, hat die Recylingstation jetzt zum Patent angemeldet.  

Der Kerzenhalter Rekindle Candle des Designers Benjamin Shine. Das Wachs tropft in ein Glasgefäß und härtet zu einer neuen Kerze aus. In der Mitte des Gefäßes hängt ein neuer Docht. 

Der Kerzenhalter Rekindle Candle des Designers Benjamin Shine. Das Wachs tropft in ein Glasgefäß und härtet zu einer neuen Kerze aus. In der Mitte des Gefäßes hängt ein neuer Docht. 

Foto: Benjamin Shine

Die Idee ist im Grunde so einfach, dass man sich fragt, warum bislang noch niemand darauf gekommen ist: Der britische Designer Benjamin Shine hat einen Kerzenhalter erfunden, der Kerzen recycelt. Das geschmolzene Wachs fließt dabei in einen gläsernen Fuß, in dessen Mitte ein neuer Docht hängt. Sobald die Originalkerze abgebrannt und der Behälter mit Wachs gefüllt ist, nimmt der Benutzer die Passform auseinander. Und voilà – vor ihm liegt eine neue Kerze.

Sobald das Wachs gehärtet ist, muss der Besitzer lediglich das Glasgefäß des Kerzenhalters auseinandernehmen. Fertig ist das Kerzen-Recyling. 

Sobald das Wachs gehärtet ist, muss der Besitzer lediglich das Glasgefäß des Kerzenhalters auseinandernehmen. Fertig ist das Kerzen-Recyling. 

Quelle: Benjamin Shine

Das Recycling kann er viele Male wiederholen. Denn die neuen Kerzen sind jeweils nur wenige Millimeter kleiner als ihre Vorgänger. Shine nennt seine Erfindung „Rekindle Candle“. Zum Patent angemeldet hat er sie bereits. Sie soll in Varianten aus Edelstahl und Porzellan erhältlich sein.

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Shine arbeitete schon für MTV, Coca Cola und Google

Benjamin Shine ist in der Designerszene kein unbeschriebenes Blatt. Er studierte Modedesign in London, lenkte seine Schöpferkraft ab 2003 aber im eigenen Studio auf unterschiedlichste Materialien und Techniken. Seiner Fantasie entsprang auch die Idee für ein Sitzmöbel, das in der Branche auf riesige Resonanz stieß. Das Sofa „Box Lounger“ sieht aus wie eine umgekippte rote Londoner Telefonzelle. Traditionelle Elemente in neues Design zu packen, scheint dem Londoner zu liegen.

Shine lässt gerne traditionelle Motive in sein Design einfließen. Das Sofa

Shine lässt gerne traditionelle Motive in sein Design einfließen. Das Sofa „Box Lounger“ sieht aus wie eine umgekippte Londoner Telefonzelle. 

Quelle: Benjamin Shine

Er hat auch den „Analog Sidetable“ designed, einen kleinen Beistellschrank mit zwei Schubladen, der aussieht wie ein umgekippter Analog-Fernseher aus der 60er Jahren.

Auch der

Auch der „Analog Sidetable“ verbindet Tradition und Moderne. Der kleine Beistellschrank erinnert an einen gekippten Fernseher aus den 60er Jahren.  

Quelle: Benjamin Shine

Das sind Ideen, die scheinbar auch bei den großen Weltkonzernen gut ankommen. Shine arbeitete bereits für MTV, Coca Cola und Google.

Designer malt Bilder auf Tüllstoff mit Bügeleisen

Für weltweites Aufsehen sorgen auch Bilder, die Shine mit transparentem Tüllstoff malt. Für die London Design Week 2012 erschuf er beispielsweise das Bild „Hands of Time“.

Shine befestigte dafür 50 Meter Tüllstoff auf einer Plastikscheibe und malte darauf mit dem Bügeleisen. So entstand auf rund 15 Quadratmetern das Bild zweier übereinandergelegter Hände, die durch das Licht- und Schattenspiel des Stoffes ungewöhnlich in Szene gesetzt werden.

Für die London Design Week 2012 malte Shine das Bild Hands of Time mit einem Bügeleisen auf Tüllstoff. Für das 15 Quadratmeter große Bild verwendete er über 50 Meter Stoff. 

Für die London Design Week 2012 malte Shine das Bild Hands of Time mit einem Bügeleisen auf Tüllstoff. Für das 15 Quadratmeter große Bild verwendete er über 50 Meter Stoff. 

Quelle: Benjamin Shine

Mit dieser Technik porträtierte der Designer auch Elizabeth Taylor, Andy Warhol und Prinzessin Diana.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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