Artificial Intelligence 07.06.2018, 07:33 Uhr

„Künstliche Intelligenz muss sicher, robust und erklärbar sein“

Was einst als Hype begann, hat die ersten Bewährungen in der Praxis längst gemeistert: Künstliche Intelligenz ist im Bereich der Industrie 4.0 und durch den Trend autonomes Fahren in dem der Automobilindustrie erfolgreich im Einsatz. In vielen anderen Industriezweigen steckt sie zwar noch in den Kinderschuhen, ihre Verwendung weitet sich jedoch rasant aus.

Dr. Christoph Peylo

Dr. Christoph Peylo ist Leiter des Bosch Center for Artificial Intelligence, Robert Bosch GmbH in Stuttgart. Er ist Referent auf 1. VDI-Konferenz Künstliche Intelligenz 2018 in Berlin. Dort ist er ebenfalls Diskussionspartner auf der Paneldiskussion: Fakt oder Wunsch: Wohlstand durch KI?

Foto: Robert Bosch

Technologischer Fortschritt und gesellschaftliche Verantwortung gehen Hand in Hand

Herr Dr. Peylo, welche Perspektiven erwarten Sie durch Künstliche Intelligenz (KI) für die Automobilindustrie in den kommenden Jahren?

Künstliche Intelligenz ist eine Schlüsseltechnologie der Zukunft. Gerade im Bereich Automotive liegt die Chance darin, dass wir in Gebiete vordringen, die wegen ihrer Komplexität für uns Menschen schwierig zu lösen sind. Hier hilft künstliche Intelligenz. Ein Beispiel ist unser KI-Autocomputer. Er kann 30 Billionen Rechenoperationen pro Sekunde durchführen, das ist dreimal so viel wie das menschliche Gehirn schafft. In jeder neuen Fahrsituation lernt die künstliche Intelligenz dazu. Für Bosch ist KI kein neues Thema, wir beschäftigen uns schon seit vielen Jahren damit. Heute können wir auf die Rechenpower, auf Speicher und ein Niveau der Vernetzung zugreifen, das viele KI-Anwendungen erst ermöglicht. Auch dass die Hardwarekosten sich so rasant reduziert haben, ebnet den Weg zu neuen datenbasierten Anwendungen.

Daten sind die neue Unternehmenswährung, heißt es oft. In manchen Bereichen werden schon heute große Datenmengen gesammelt, ohne sie beherrschen oder gar analytisch auswerten und ohne daraus tatsächlich den erhofften Nutzen ziehen zu können. Ist hier KI der Lösungsweg?

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in im Bereich Elektro- und Messtechnik/Gebäudeautonomie HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 

Es kommt darauf an, Konkretes und Mehrwert bringendes Wissen aus Daten zu ziehen. Große Datenmengen sind die Grundlage dafür, dass Maschinen aus Erfahrungen und Informationen lernen können. Ist die Lernphase abgeschlossen, kann ein automatisiert fahrendes Auto ein spielendes Kind zum Beispiel von einem rollenden Ball unterscheiden und selbstständig die Entscheidung treffen zu bremsen.

Welche Aussichten erwarten Sie für das Machine Learning in den kommenden Jahren? Steckt das Thema noch in den Kinderschuhen und welche Entwicklungen sind realistisch aus Ihrer Sicht?

Schon heute sind wir beim Thema Maschinelles Lernen deutlich weiter als in den Kinderschuhen. Im Rahmen des Cyber Valley finanziert Bosch einen Stiftungslehrstuhl an der Uni Tübingen, den künftig ein Experte für Maschinelles Lernen leiten wird. Wissenschaft und Industrie profitieren davon, dass Erkenntnisse schnell in konkrete Anwendungen überführt werden. Das sehen wir zum Beispiel in den Bereichen Smart Manufacturing und automatisiertes Fahren. In beiden Bereichen spielt Maschinelles Lernen eine wichtige Rolle.

Aber sind wir überhaupt schon gesellschaftlich, ethisch und rechtlich auf KI vorbereitet?

Für uns ist klar, dass technologischer Fortschritt und gesellschaftliche Verantwortung untrennbar zusammengehören. Um Vorbehalte gegenüber KI abzubauen ist es wichtig, genau zu erklären, was wir tun und welchen konkreten Nutzen die Menschen davon haben. Wir forschen deshalb an KI, die sicher ist, also die Privatsphäre schützt. Und an KI, die robust ist, selbstfahrende Autos also so zuverlässig wie möglich macht. Zum Forschungsgebiet automatisiertes Fahren gibt es zahlreiche Arbeitskreise und Plattformen, die Experten aus Forschung und Wirtschaft zusammenbringen, um die Weiterentwicklung und den künftigen Einfluss der Systeme zu diskutieren. Die gesellschaftliche Dimension wird also immer mitgedacht.

In welcher Weise werden wir KI in etwa zehn Jahren nutzen – und bringt es tatsächlich die Mehrwerte und das neue Maß an Wertschöpfung, das viele erwarten?

KI wird in zehn Jahren ein ganzes Stück Alltag geworden sein, sowohl im Bereich automatisiertes Fahren als auch in der industriellen Fertigung. Intelligente Assistenzsysteme werden uns Menschen auch zuhause unterstützen: Denken Sie an intelligente Heizungs- und Lichtsteuerungen, Mäh- und Saugroboter, Waschmaschinen, die das Waschprogramm selbstständig auswählen oder an den Kühlschrank, der es meldet, wenn die Milch ausgeht. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir als Gesellschaft es schaffen werden, die mit KI verbundenen Chancen zu nutzen.

Ein Beitrag von:

  • Oliver Schönfeld

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.