Nur bei direktem Kontakt 22.03.2013, 12:04 Uhr

Kupferoberflächen töten Bakterien ab

Nur in direktem Kontakt mit einer Kupferoberfläche können Bakterien abgetötet werden. Treffen sie nur mit einzelnen Kupferionen zusammen, überleben sie. Gemeinsam mit Materialforschern der Universität des Saarlandes konnten Biochemiker der Universität Bern diesen Nachweis erbringen. 

Mit gepulsten Laserstrahlen schossen die Materialforscher winzige Löcher in die hauchdünne Kunststoffbeschichtung einer Kupferplatte. Die Löcher waren so klein, dass die Bakterien nicht zur Kupferoberfläche durchdringen konnten. Obwohl Kupferionen freigesetzt wurden, starben die Bakterien ohne direkten Kontakt zur beschichteten Oberfläche kaum ab.

Mit gepulsten Laserstrahlen schossen die Materialforscher winzige Löcher in die hauchdünne Kunststoffbeschichtung einer Kupferplatte. Die Löcher waren so klein, dass die Bakterien nicht zur Kupferoberfläche durchdringen konnten. Obwohl Kupferionen freigesetzt wurden, starben die Bakterien ohne direkten Kontakt zur beschichteten Oberfläche kaum ab.

Foto: Universität des Saarlandes

Dieses Wissen ist deshalb so wichtig für die Forscher, da sie gemeinsam mit dem Schweizer Kupfer-Experten Frank Mücklich antibakterielle Beschichtungen entwickeln wollen, um die Verbreitung von gefährlichen Infektionen durch Bakterien in Krankenhäusern zu reduzieren. Dafür muss klar sein, wie das Kupfer die Bakterien abtötet und wie es in das Innere der Zellen gelangt.

500.000 Menschen erleiden jährlich eine Infektion durch Bakterien im Krankenhaus

Türklinken und Lichtschalter sind bekannte Herde für Bakterien. Insbesondere in Krankenhäusern können diese für die Patienten gefährlich werden. Von den etwa 500.000 Menschen, die an einer Infektion erkranken, sterben jährlich 15.000 bis 40.000 Personen. „Das sind mehr Menschen als im Straßenverkehr sterben“, erklärt Marc Solioz, Professor für Biochemie der Universität Bern.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg-Firmenlogo
Bauingenieur TGA (m/w/d) im Bereich der Gebäudesanierung und Instandhaltung Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Stuttgart Zum Job 
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Vakuumfüller Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb-Firmenlogo
Professur (m/w/d) für Maschinenbau (Schwerpunkt: Versorgungs- und Energiemanagement) DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb
Horb am Neckar Zum Job 
Kreis Pinneberg-Firmenlogo
Ingenieur*in / Fachplaner*in für Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) Kreis Pinneberg
Elmshorn Zum Job 
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Apparatetechnik Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Herrenknecht AG-Firmenlogo
Projektcontroller (m/w/d) Herrenknecht AG
Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Mechanik Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
Bohle Isoliertechnik GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Isoliertechnik Bohle Isoliertechnik GmbH
Pastetten Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Verkehrsingenieur:in im Bereich Behörden-Genehmigungsmangement (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie-Firmenlogo
Manager/in Automotive und Mobilität 4.0 (w/m/d) ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Berlin, Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Südzucker AG-Firmenlogo
Trainee Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen / Chemie / Maschinenbau (m/w/d) Südzucker AG
verschiedene Standorte Zum Job 

Der Laborversuch wurde am Steinbeis-Forschungszentrum für Werkstofftechnik (MECS) in Saarbrücken mit Hilfe der Laserinterferenztechnologie vorgenommen. Die Forscher überzogen eine Kupferplatte mit einer hauchdünnen Kunststoffschicht. Mit pulsierenden Laserstrahlen wurden anschließend winzige Löcher in die Schicht hineingeschossen. Diese Löcher hatten eine Größe von einem halben Mikrometer oder einem Millionstel Meter und waren damit noch winziger, als der Durchmesser der Bakterien. Es entstand ein wabenartiges Muster. Als Reaktion wurden zwar Kupferionen freigesetzt, jedoch sind die Bakterien auf der Oberfläche der Kupferplatte nicht abgestorben. Bakterien auf der unbeschichteten Kupferplatte  hingegen waren bei gleicher Anzahl von Kupferionen schon nach nur wenigen Stunden tot.

Zwischen Kupferplatte und den Keimen könnten elektrochemische Prozesse stattfinden

„Dies zeigt, dass die Bakterien vor allem beim direkten Kontakt mit der Kupferoberfläche absterben. Offenbar wird dadurch erst die Zellhülle angegriffen und so die Voraussetzung dafür geschaffen, dass die Kupferionen die Zellen völlig zerstören können“, schlussfolgert das Forscherteam. Die Wissenschaftler vermuten, dass zwischen der Kupferplatte und den Keimen elektrochemische Prozesse ablaufen.

Dass Kupfer Bakterien abtöten kann, wussten die Materialforscher. Ebenso ist bekannt, dass Kupfer das dritthäufigste Spurenelement im menschlichen Körper ist und dort offenbar nicht schädlich ist. Unbekannt hingegen war bisher, warum und wie Bakterien und Kupfer aufeinander reagieren. Das wird weltweit von Wissenschaftlern untersucht.  Entsprechend viele – mindestens fünf verschiedene Erklärungen –werden derzeit angestellt. „Einige vermuten, dass Kupfer die Zellwand der Bakterien destabilisiert und diese dadurch auslaufen. Andere Forscher gehen davon aus, dass sich Kupfer an die DNA der Keime bindet und die Gensequenzen in kleine Stücke zerteilt“, erklärt Marc Solioz.

Genauere Untersuchungen sollen helfen, den Prozess der Zerstörung von Bakterien durch Kupfer genauer zu erklären. Ziel der Forscher ist es, aktiv keimtötende Materialoberflächen auf Kupferbasis zu entwickeln.

 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.