Lumio: Ein Buch zum Leuchten, nicht zum Lesen
Tolles Buch. Die Seiten strahlen um die Wette. So hell, dass man im Dunkeln lesen kann. Ein anderes Buch zumindest. Denn im Lumio steht auf den Seiten – nichts. Lumio ist ein Buch zum Leuchten und nicht zum Lesen.
Lumio erscheint auf den ersten Blick wie ein herkömmliches Buch. Doch sobald es aufgeklappt wird, verwandelt sich das Buch in eine originelle Designerlampe. Jede einzelne Buchseite wird zur Lichtquelle. Dimmbare LED-Module und ein Lithium-Ionen-Akku sind im Buchrücken untergebracht. Das Licht der LEDs wird von den Buchseiten aufgenommen und lässt sie hell erstrahlen. Die LED-Module liefern bis zu 500 Lumen, das entspricht dem Licht einer 40 Watt Glühbirne.
LEDs und Akkus im Buchrücken untergebracht
Gesteuert wird die Lichtstärke des Lumio-Buches dadurch, wie weit man das Buch aufschlägt. Sobald das Buch zugeschlagen wird, schaltet sich die Lampe wieder aus. Es muss kein Schalter bedient werden. Zusammengeklappt ist die Lampe klein und handlich und so platzsparend, dass sie ohne Probleme in die Tasche passt und für unterwegs mitgenommen werden kann.
Lumio leuchtet acht Stunden lang. Die integrierten Batterien lassen sich mit einem USB-Stecker innerhalb von drei bis vier Stunden wieder voll aufladen. Umgekehrt bietet Lumio eine Akku-Funktion zum Aufladen für mobile Geräte. Der Einband des „Buches“ besteht aus zertifizierten amerikanischen Hölzern wie Kirsche, Walnuss oder Ahorn.
Jede Buchseite besteht aus dem umweltfreundlichen und papierähnlichen Kunststoff Tyvek, einem hochfesten Faservlies aus Polyethylen. Tyvek sieht aus wie Papier, ist jedoch weitaus strapazierfähiger, reissfest und zudem wasserbeständig. Das Besondere an dem Material ist seine geringe Lichtdurchlässigkeit. Das Licht, dass LEDs im Buchrücken erzeugen, wird von den feinen Polyethylen-Fasern und der Luft innerhalb des Materials mehrfach gebrochen.
Entwickelt hat die Lampe Max Gunawan, ein Architekt und Industriedesigner, der in Jakarta aufgewachsen ist. Der jetzt in San Francisco arbeitende Gunawan hat sich das Startkapital auf Kickstarter besorgt und dabei alle Erwartungen übertroffen. Eigentlich hoffte er nur auf 60.000 Dollar Kapital, um seine zusammenklappbare Lampe herstellen und vertreiben zu können. Doch die Spender waren so begeistert, dass Gunawan 2013 über 578.000 Dollar einnahm. Er war eines der zehn erfolgreichsten Kickstarter-Projekte des Jahres. Der Produktion stand nichts mehr im Wege.
Bereits ersten Jahr nach der Kickstarter Kampagne konnte Lumio ohne jegliche Werbe- oder Marketingmaßnahmen Einnahmen in Höhe von einer Millon Dollar erreichen. Im zweiten Jahren verdoppelten sich die Umsätze auf zwei Millionen Dollar. Derzeit erfolgt der Vertrieb nicht nur online, sondern auch über das Museum of Modern Art in New York und San Francisco.
Miniatur-Version in der Entwicklungsphase
Gunawan plant schon die nächste Generation seines leuchtenden Buches. Noch befindet es sich in der Entwicklungsphase, doch bald soll das Lampenbuch in Miniaturformat folgen. Es soll so klein sein, dass es in die Hosentasche passt.
Stellt sich eigentlich nur noch die Frage, wann das Lumio-Buch mit aufgedruckten Geschichten in den Handel kommt?
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