Nobelpreis 2020 05.10.2020, 12:06 Uhr

Medizin-Nobelpreis: Dank diesen Forschern ist eine chronische Krankheit heilbar

Die Bekanntgabe der diesjährigen Nobelpreisträger hat begonnen. Die Entscheidung für den Medizin-Nobelpreis ist gefallen.

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Die Nobelpreis-Woche beginnt.

Foto: panthermedia.net/vladislavgajic

Der Nobelpreis für Medizin geht 2020 an Harvey J. Alter (USA), Michael Houghton (Großbritannien) und Charles M. Rice (USA) für die Entdeckung des Hepatitis-C-Virus. Das teilte das Karolinska-Institut am 5. Okotber in Stockholm mit. Dank der Entdeckungen der Forscher könne Hepatitis C jetzt geheilt werden, hieß es. Die Nobelpreisträger hätten die Ursache für Fälle chronischer Hepatitis gefunden und Blutuntersuchungen sowie neue Medikamente ermöglicht, die Millionen von Menschenleben gerettet hätten.

Kommt bald der Corona-Impfstoff?

Aus dem Nobelkomitee heißt es, dass der Preis „an drei Forscher gehe, die einen maßgeblichen Anteil am Kampf gegen die durch Blut übertragene Hepatitis geleistet haben“. Die Krankheit ist ein großes globales Gesundheitsproblem. Menschen erkranken unter Zirrhose und Leberkrebs.

Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist 2020 mit zehn Millionen schwedischen Kronen (circa 950.000 Euro) dotiert. Das entspricht einer Million Kronen mehr als im Vorjahr.

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Seit 1901 haben 219 Menschen den Medizin-Nobelpreis erhalten.

Rückblick: Diese Zellforscher gewannen 2019 den Medizin-Nobelpreis

Drei Zellforscher konnten sich letztes Jahr über die berühmte Auszeichnung freuen. Kaelin, Semenza und Ratcliffe haben untersucht, wie Zellen Sauerstoffmengen erkennen und sich daran anpassen. Der Nobelpreis für Medizin war 2019 mit neun Millionen schwedische Kronen, umgerechnet 830.000 Euro, dotiert. Ihre Entdeckung ist bahnbrechend: Sie fanden molekulare Mechanismen, mit denen Zellen den Sauerstoffgehalt registrieren. Kaelin arbeitet an der Universität Harvard, Semenza ist an der John Hopkins University tätig und Ratcliffe forscht an der Universität Oxford.

Entdeckung hilft Patienten mit Sauerstoffarmut

Sauerstoff ist zwingend notwendig für Menschen und Tiere. Unser Körper braucht Sauerstoff, um ihn bei der Verbrennung von Nahrungsstoffen einzusetzen und Energie zu gewinnen. Eine zu große Sauerstoffmenge kann aber auch schädlich sein, da die Lebensluft durchaus aggressiv ist.

Die ausgezeichneten Wissenschaftler haben erforscht, wie Zellen Sauerstoff messen und auf verschiedene Mengen reagieren. Zusätzlich analysierten sie, welche molekularen Mechanismen dafür verantwortlich sind. Die Entdeckung kann bereits heute erfolgreich in der Medizin angewendet werden. Patienten mit Sauerstoffarmut profitieren genauso wie Menschen mit anderen Erkrankungen. Die Forschungen sind also von hoher klinischer Relevanz.

Gregg Semanza untersuchte zum Beispiel das Gen, das den Bauplan für das Hormon Erythropoietin an die Zellen liefert. Diesen Wachstumsfaktor nennt man Epo. Er fördert die Bildung von roten Blutkörperchen. Ratcliffe setzte hier an und forschte an dem Epo-Gen. Er fand heraus, wie das Gen auf unterschiedliche Sauerstoffmengen im Blut reagiert. Beide Forscher erkannten im Gewebe biologische Sauerstoffsensoren. Der Krebsforscher Kaelin untersuchte währenddessen, welche Rolle Sauerstoff bei der Entstehung der Krankheit spielt. Gewisse Krebstumoren fördern das Wachstum von Blutgefäßen. Gefäße, die im Tumor selbst sprießen, versorgen sich selbst mit Sauerstoff und wachsen stetig weiter. Die Erkenntnisse der Wissenschaftler können nun in Krebsmedikamente einfließen und Tumore zum Absterben bringen. Die 3 Gewinner sind froh und stolz, sich den Preis teilen zu können, so das Karolinska-Institut.

Astronomen räumen Nobelpreis für Physik ab

2020 geht der Physik Nobelpreis an Forscher, die bahnbrechende Erkenntnisse zum Schwarzen Loch gefunden haben. Darunter ist der deutsche Forscher Reinhard Genzel.  Er hat gemeinsam mit Andrea Ghez ein supermassives kompaktes Objekt im Zentrum unserer Galaxie gefunden.

Der Physik-Nobelpreis ging 2019 an drei Astronomen. Sie haben einen erdähnlichen Planeten entdeckt. James Peebles, Michel Mayor und Didier Queloz nennen sich die glücklichen Gewinner. Der Preis ist auch hier aufgeteilt. Der amerikanisch-kanadische Astronom James Peebles wird für theoretische kosmologische Entdeckungen geehrt. Michel Mayor und Didier Queloz aus der Schweiz bekommen den Nobelpreis für die Entdeckung eines Exoplaneten, der um einen sonnenartigen Stern kreist. Die Forscher an der Universität Genf hatten bereits 1995 den ersten Exoplaneten gesichtet, der um einen sonnenähnlichen Stern kreist. Bis heute wurden mehr als 2.000 solcher Planeten entdeckt.

Nobelpreis 2020: Weitere Auszeichnungen folgen

Mit dem Medizin-Preis startete der Nobelpreis-Reigen. Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Preises benannt. Am Donnerstag wird bekanntgegeben, wer den diesjährigen Literatur-Nobelpreis erhält und am Freitag der Träger des diesjährigen Friedensnobelpreises. Die Reihe der Bekanntgaben endet am folgenden Montag, 12. Oktober, mit dem von der schwedischen Reichsbank gestifteten sogenannten Wirtschafts-Nobelpreis. Die feierliche Vergabe aller Auszeichnungen findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.

Seit 1901 wird der Nobelpreis in Stockholm und Oslo vergeben. Laut Alfred Nobels Testament aus 1895 sollen Menschen den nach ihm benannten Preis erhalten, “die der Menschheit im vergangenen Jahr den größten Nutzen erwiesen haben”.

Lesen Sie auch: Marie Curie – die erste Frau mit Nobelpreis im Porträt

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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