Absorber für Ammoniak 04.07.2014, 09:59 Uhr

Mikroalgen sollen Landwirtschaft umweltfreundlicher machen

Mikroalgen absorbieren Ammoniak aus organischen Abfällen, fanden baskische Forscher heraus. In der Landwirtschaft könnten sie theoretisch das freigesetzte Ammoniak aus dem Kot der Rinder binden. Denn das wird zu einem Riesenproblem für Wälder, Gewässer und Böden. 

Kühe auf einer Almwiese bei Trauchgau/Ostallgäu: Umweltschädliches Ammoniak entsteht, wenn Mikroorganismen Harnstoff und Eiweiß der Exkremente zersetzen. 

Kühe auf einer Almwiese bei Trauchgau/Ostallgäu: Umweltschädliches Ammoniak entsteht, wenn Mikroorganismen Harnstoff und Eiweiß der Exkremente zersetzen. 

Foto: dpa

Algen könnten sich bei Emissionsproblemen in der Landwirtschaft als ganz große Helfer erweisen. Denn Wissenschaftler des Neiker-Tecnalia, dem baskischen Institut für landwirtschaftliche Forschung und Entwicklung, haben eine vielversprechende Entdeckung gemacht: Die Mikroalgenart Chlamydomonas acidophila kann dafür sorgen, dass  Ammoniak gar nicht erst in die Luft gerät. In Versuchen absorbierten die Mikroalgen Ammoniak aus organischen Abfällen und verhinderten somit ein Entweichen in die Atmosphäre.

Algen lassen sich gleichzeitig für Biogasanlagen nutzen

Der Clou: Die Mikroalgen lassen sich anschließend entweder verfüttern oder zur Gewinnung von Biogas verwenden. Auch für die Ernährungsindustrie ergeben sich Perspektiven. Denn aus Algen lässt sich Lutein extrahieren, ein Farbstoff, der auch in Gemüse zu finden ist. Lutein ist ein Antioxidans, das als Nahrungsergänzungsmittel eingesetzt werden kann. Es verlangsamt die Abbauprozesse in Zellen und schützt den Körper vor freien Radikalen. Daher ist es für die Nahrungs-, aber auch für die Kosmetikbranche wertvoll. Die baskischen Wissenschaftler sind nun dabei, Mikroalgen-Stämme zu entwickeln, die sich für kommerzielle Zwecke eignen.

In Laborversuchen zeigten die Wissenschaftler, dass Mikroalgen das Ammoniak aus organischen Abfällen absorbieren.

In Laborversuchen zeigten die Wissenschaftler, dass Mikroalgen das Ammoniak aus organischen Abfällen absorbieren.

Quelle: Basque Research

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
Technische Hochschule Augsburg-Firmenlogo
Professur für verfahrenstechnische Produktion Technische Hochschule Augsburg
Augsburg Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) BIM Die Autobahn GmbH des Bundes
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
aedifion-Firmenlogo
(Junior) Engineer - Smart Building (w/m/d) aedifion
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY-Firmenlogo
Feinwerkmechanikerin (w/m/d) für Vakuumsysteme von Beschleunigern Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Hamburg Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Bauingenieur oder Architekt (w/m/d) Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Process Engineer Automation (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
HERRENKNECHT AG-Firmenlogo
Leiter Mechanische Bearbeitung (m/w/d) HERRENKNECHT AG
Schwanau Zum Job 

Hauptverursacher des Ammoniaks ist vor allem die Landwirtschaft. Genauer gesagt die Rinderhaltung  –  besonders Ställe sind richtige Giftküchen. Das Gas entsteht, wenn Mikroorganismen Harnstoff oder Eiweiß in den Exkrementen der Nutztiere zersetzen. Gelangt Ammoniak dann in die Luft und auf den Acker, kann es die Umwelt empfindlich treffen: Der Zellstoffwechsel der Bäume wird gestört, Böden und Gewässer versauern. Solche Schäden lassen sich nur schwer ausgleichen.

Algen geraten auch in den Fokus der Biodieselproduzenten

Die Algenforschung steht zwar noch am Anfang, aber die Erwartungen sind groß. Denn Mikroalgen sind ein zukunftsträchtiger Rohstoff. Sie enthalten unter anderem große Mengen an wertvollen Proteinen, Fettsäuren, Ölen und Vitaminen. Auch die Pharmaindustrie und die Bioenergiebranche wollen das für sich nutzbar machen. Außerdem geraten seit einigen Jahren Algen vermehrt in den Fokus der Energiewirtschaft. Weltweit wird mit Hochdruck an Verfahren getüftelt, mit denen man Algenbiodiesel produzieren kann. Schon in wenigen Jahren könnten die ersten Autos mit Algen statt mit Öl im Tank unterwegs sein.

 

Ein Beitrag von:

  • Lisa von Prondzinski

    Die Journalistin und freie Redakteurin bedient die Fachbereiche Gesundheit, Wissenschaft und Soziales.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.