Punktlandung im Südquartier 26.06.2014, 15:25 Uhr

Monarchfalter orientieren sich an Neigung des Erdmagnetfelds

Die Leistung der Monarchfalter verblüfft Forscher jeden Herbst: Die Schmetterlinge fliegen Tausende Kilometer in den Süden und landen punktgenau in ihren Winterquartieren. Ihr Geheimnis: Sie orientieren sich an der Neigung des Erdmagnetfelds und dem Lauf der Sonne.

Ein Monarchfalter (Danaus plexippus) im National-Zoo von Nicaragua in Managua. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Tiere bei ihren Wanderungen zur Orientierung nicht nur die Sonne, sondern auch einen magnetischen Kompass nutzen.

Ein Monarchfalter (Danaus plexippus) im National-Zoo von Nicaragua in Managua. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass die Tiere bei ihren Wanderungen zur Orientierung nicht nur die Sonne, sondern auch einen magnetischen Kompass nutzen.

Foto: dpa

Jahr für Jahr fliegen Monarchfalter rund 4000 Kilometer vom Norden der USA aus ins Winterquartier in Mexiko. Punktgenau landen sie auf einer Fläche von lediglich 20 Hektar und überwintern in gewaltigen Trauben an Bäumen.

Der Forscher Orley Taylor, der die Beobachterorganisation Monarch Watch gründete, um mehr über den Falter zu erfahren, arbeitet an der Universität von Kansas. Er initiierte dort ein Projekt, um herauszufinden, wie die Tiere so präzise navigieren können. Anfangs hatte er die Sonne als Leitstern im Verdacht. Um diese These zu überprüfen, fing er in Kansas Hunderte Falter ein, die in südlicher Richtung unterwegs waren, und transportierte sie fast 2000 Kilometer Richtung Osten in die Nähe der US-Hauptstadt Washington. Einige ließ Taylor frei. Sie flatterten ohne Zögern Richtung Süden. Eine Chance, ihr angestammtes Ziel Mexiko zu erreichen, hatten sie so nicht.

Sonne dient als erste Orientierungshilfe

Die Monarchfalter messen den Winkel zwischen Magnetfeldlinien und Erde und können sich so auf ihren Wanderflügen orientieren.

Die Monarchfalter messen den Winkel zwischen Magnetfeldlinien und Erde und können sich so auf ihren Wanderflügen orientieren.

Quelle: Nasa/Peter Reid

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY-Firmenlogo
Feinwerkmechanikerin (w/m/d) für Vakuumsysteme von Beschleunigern Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Hamburg Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur Automatisierungstechnik / Mechatronik / Maschinenbau (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
HERRENKNECHT AG-Firmenlogo
Leiter Mechanische Bearbeitung (m/w/d) HERRENKNECHT AG
Schwanau Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
pro-beam GmbH & Co. KGaA-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Elektronenstrahl Schweißtechnik pro-beam GmbH & Co. KGaA
pro-beam GmbH & Co. KGaA-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Wirtschaftsingenieur als Industrial Engineer / Fertigungsplaner (m/w/d) pro-beam GmbH & Co. KGaA
Celonic Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technical Team Manager (w/m/d) Qualification & Asset Change Control Celonic Deutschland GmbH & Co. KG
Heidelberg Zum Job 
BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) der Fachrichtung Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaft, Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaft oder vergleichbar BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) der Fachrichtung Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaft, Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaft oder vergleichbar BAM - Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
Hochschule Aalen - Technik und Wirtschaft-Firmenlogo
W2-Professur "Lasermaterialbearbeitung" Hochschule Aalen - Technik und Wirtschaft
ULTRA REFLEX GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Kunststoff (m/w/d) Entwicklung und Optimierung von Produkten und Prozessen ULTRA REFLEX GmbH
Willstätt Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in für das Lehrgebiet Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur für Produktions- und Herstellverfahren von Wasserstoffsystemen Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Göppingen Zum Job 
Max-Planck-Institut für Plasmaphysik-Firmenlogo
Ingenieur*in der Fachrichtung Elektrotechnik Max-Planck-Institut für Plasmaphysik
Greifswald Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Bauingenieur oder Architekt (w/m/d) Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 

Eine andere Gruppen sperrte der Monarch-Forscher ein paar Tage lang so ein, dass sie die Sonne sehen konnten. Wieder in Freiheit, steuerten sie einen Kurs an, der sie zu ihrem Stammquartier in Mexiko führte. Offensichtlich hatten sie ihr Navigationssystem durch die Beobachtung der Sonne aktualisiert. Das glaubt auch der Neurobiologe Steven Reppert von der Universität von Massachusetts. Er vermutet allerdings eine Verbindung mit einer Art innerer Uhr, die den Lauf der Sonne berücksichtigt.

Falter orientiert sich an Magnetfeldlinien der Erde

Und noch eine Navigationshilfe entdeckte er: das Magnetfeld der Erde. Das nutzen viele Tiere, doch der Monarchfalter hat ein spezielles Gerät an Bord. Dieses misst den Winkel zwischen Magnetfeldlinien und Erde. Am Pol beträgt dieser 90 Grad, während die Linien am Äquator parallel zur Erdoberfläche verlaufen. Offensichtlich haben die Tier den Winkel gespeichert, den die Linien in der Sierra Nevada haben. Damit ist ihr Ziel fixiert. Seitliche Abweichungen verhindert die Sonne. Ohne Magnetfeld, das zeigten Versuche, flattern die Tier orientierungslos in der Gegend herum.

Taylor macht sich Sorgen um den prächtigen Monarchfalter. Die Klimaveränderungen gefährden die Seidenpflanzen, auf die der Schmetterling angewiesen ist. Seit 2010 geht die Zahl der Tiere, die ursprünglich bei 100 Millionen lag, zurück. Im vergangenen Herbst hatten sie zudem zwei bis drei Wochen Verspätung, als sie in ihrem Quartier in der mexikanischen Sierra Nevada ankamen.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.