Spezielle Muster 21.08.2013, 13:57 Uhr

Neopren-Anzug schützt vor Hai-Attacken

Spezielle Muster auf Neopren-Anzügen sollen künftig Taucher und Surfer vor Hai-Angriffen bewahren. Ein Unternehmen für Biotechnologie hat sich die Forschungen australischer Wissenschaftler zum Sehvermögen von Haien zunutze gemacht. 

Spezielle Muster auf Neopren-Anzügen sollen künftig Taucher und Surfer vor Hai-Angriffen bewahren. 

Spezielle Muster auf Neopren-Anzügen sollen künftig Taucher und Surfer vor Hai-Angriffen bewahren. 

Foto: dpa/Helmut Fohringer

Die für Surfer, Taucher und Schwimmer besonders attraktive australische Westküste hat für die Wassersportler den entscheidenden Nachteil, dass auch Haie diesen Teil des Ozeans als Lebensraum für sich beanspruchen. Haie wurden hier vermehrt gesichtet und auch die Zahl der Angriffe ist gestiegen. Fünf Menschen starben in den letzten beiden Jahren durch Hai-Attacken, was dem Gebiet rund um die Großstadt Perth den traurigen Ruf als tödlichste Küste der Welt eingebracht hat.

Haie verlassen sich kurz vor dem Angriff auf ihr Sehvermögen

Da liegt es nahe, dass über Strategien nachgedacht wird, wie der Mensch sich wirkungsvoll vor Angriffen von Haien schützen kann. Das Biotechnologieunternehmen SAMS (Shark Attack Mitigation System) mit Sitz in Perth entwickelt Lösungen für das Problem und greift dafür auf wissenschaftliche Forschungsergebnisse zurück. Hamish Jolly und Craig Anderson, beides passionierte Surfer und Gründer von SAMS, arbeiten mit der Regierung von West-Australien und dem Ozean-Institut der Universität von West-Australien zusammen.

Im „Tarnanzug“, der speziell für Taucher entwickelt wurde, verschwimmen die Konturen des Anzugträgers mit den Hintergrundfarben im Wasser.

Im „Tarnanzug“, der speziell für Taucher entwickelt wurde, verschwimmen die Konturen des Anzugträgers mit den Hintergrundfarben im Wasser.

Quelle: Sharkmitigation

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
FEIG ELECTRONIC GmbH-Firmenlogo
(Senior-) Hardwareentwickler*in - Schaltungstechnik und Mikrocontroller, Sensorik FEIG ELECTRONIC GmbH
Weilburg Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
über aeconsult-Firmenlogo
(Bereichs-)Leiter Produktion (m/w/d) über aeconsult
zentral in Norddeutschland Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
A. Menarini Research & Business Service GmbH-Firmenlogo
Junior-Ingenieur für Infrastruktur und Herstellanlagen (m/w/d) A. Menarini Research & Business Service GmbH
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in im Bereich Elektro- und Messtechnik/Gebäudeautonomie HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Fresenius Kabi-Firmenlogo
Director (m/w/d) Operations Media Supply, Formulation & API Fishoil Fresenius Kabi
Friedberg / Hessen Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Technische Hochschule Mittelhessen-Firmenlogo
W2-Professur mit dem Fachgebiet Material- und Fertigungstechnologie Metallischer Werkstoffe Technische Hochschule Mittelhessen
Friedberg Zum Job 

Gemeinsam haben sie nun Neopren-Anzüge und Zubehör für Wassersportgeräte entwickelt und auf den Markt gebracht, die wirkungsvoll vor Hai-Attacken schützen sollen. Spezielle Muster, die auf herkömmliche Anzüge gedruckt werden, irritieren die Angreifer oder machen den Träger des Anzugs nahezu unsichtbar für den Hai. Die beiden auf das Sehvermögen von Tieren spezialisierten Neurobiologen Shaun Collin und Nathan Hart vom Ozean-Institut lieferten mit ihren Forschungen die Grundlagen für das Spezial-Design.

Obwohl Haie, insbesondere über weitere Entfernungen, verstärkt ihren Geruchssinn einsetzen, um ihre Beute auszumachen und zu verfolgen, spielt das Sehvermögen ebenfalls eine besondere Rolle. Auf ihre ausgezeichnete Sicht verlassen sie sich im entscheidenden Moment vor dem Angriff. Kommt es in dieser Phase zu einer Störung der visuellen Wahrnehmung, kann die Attacke entweder abgewendet oder zumindest verzögert werden.

Unterschiedliche Muster zur Tarnung oder Warnung

Die Tatsache, dass Haie in Schwarz-Weiß sehen, bestimmt die Designs der beiden unterschiedlichen Abwehr-Muster. Beim „Warnanzug“ verstärken kontrastreiche schwarz-weiße Streifen die Sichtbarkeit des Anzugträgers derart, dass er keiner gewöhnlichen Beute mehr ähnelt oder sogar als ungenießbares und gefährliches Objekt erscheint. Der „Tarnanzug“ hat genau die gegenteilige Wirkung. Die farbigen Muster reflektieren das Licht im Wasser auf besondere Weise, so dass der Anzugträger mit den Hintergrundfarben verschmilzt. Der Hai kann seine Beute kaum noch erkennen oder fokussieren.

Der „Warnanzug“ für Surfer hat kontrastreiche Streifen, die den Anzugträger für den Hai nicht mehr als normale Beute erscheinen lassen.

Der „Warnanzug“ für Surfer hat kontrastreiche Streifen, die den Anzugträger für den Hai nicht mehr als normale Beute erscheinen lassen.

Quelle: Sharkmitigation

Surfer, die eher an der Wasseroberfläche unterwegs sind, würden sich demzufolge für einen Warnanzug entscheiden, während Taucher sich im Tarnanzug relativ sicher fühlen können. Entsprechende Sticker können die Wassersportler auch unter ihre Surfboards oder Boote kleben. Zwar seien die Tests mit den neuen Neoprenanzügen und wilden Haien außerordentlich gut gelaufen, sagen die Hersteller, eine hundertprozentige Sicherheit können und wollen sie aber sicher nicht geben. „Wir glauben, dass die Anzüge eine Hilfe sind, ohne dabei zusätzliche Kosten für die Ausrüstung zu verursachen, die ohnehin genutzt wird“, betonte Hamish Jolly.

Während die Tests mit den Anzügen fortgeführt werden, hat SAMS eine Lizenz für die patentierte Technologie an die Wetsuite-Firma „Radiator“ vergeben, und erwartet, dass die Technologie weltweit in eine Vielzahl von Wassersportprodukten integriert werden wird.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.