Wasserstoff herstellen 23.02.2015, 10:26 Uhr

Neue Membran senkt Energieverluste

Wasserstoff, für viele die Energiequelle der Zukunft, lässt sich mit einer neuen Trennfolie billiger als bisher herstellen. Bochumer Forscher übertrugen Know-how aus der Batterieforschung auf die Elektrolysetechnik.

Forschungsarbeiten zur Elektrolyse laufen auch am DLR.

Forschungsarbeiten zur Elektrolyse laufen auch am DLR.

Foto: Thomas Ernsting/DLR

Die Herstellung von Wasserstoff durch alkalische Elektrolyse ist relativ energieaufwändig, seit Membranen aus Asbest aus gesundheitlichen Gründen verpönt sind. Alternativmaterialien erfüllen meist nur eins von zwei wichtigen Kriterien. Entweder lassen sie elektrisch geladene Teilchen, also Ionen, passieren, was erwünscht ist, damit der Strom ungehindert durch die Flüssigkeit strömen kann, also geringe Verluste entstehen. Oder sie fungieren als perfekte Separatoren, die eine Vermischung von Sauer- und Wasserstoff verhindern, die bei der Elektrolyse entstehen.

Zusammensetzung der Folie bleibt geheim

Ein internationales Team der Ruhr-Universität Bochum (RUB) hat jetzt eine Membran entwickelt, die beides kann. Sie bietet die Möglichkeit, die Kosten der Herstellung von Wasserstoff deutlich zu senken. Aus welchem Material sie besteht behalten die Wissenschaftler lieber für sich, um Nachahmern keine Chance zu geben. Nur so viel lassen sie verlauten: Es ist ein Kompositmaterial, also wohl eine Folie aus unterschiedlichen Kunststoffarten.

MEMBRASENZ-Team: Ghoncheh Kasiribidhendi, Fabio La Mantia, Jelena Stojadinovic und Robin Stetzka (v.l.n.r.). Die Forscherinnen und Forscher halten die von ihnen entwickelte Membran und die Siegerurkunde aus dem „KUER Wettbewerb“ in den Händen. Im Januar 2015 belegten Stojadinovic und La Mantia mit ihrer Erfindung bei der Ausschreibung des NRW-Umweltministeriums den ersten Platz. Das Forschungsduo plant basierend auf ihren Arbeiten, das Start-up „MEMBRASENZ“ zu gründen.

MEMBRASENZ-Team: Ghoncheh Kasiribidhendi, Fabio La Mantia, Jelena Stojadinovic und Robin Stetzka (v.l.n.r.). Die Forscherinnen und Forscher halten die von ihnen entwickelte Membran und die Siegerurkunde aus dem „KUER Wettbewerb“ in den Händen. Im Januar 2015 belegten Stojadinovic und La Mantia mit ihrer Erfindung bei der Ausschreibung des NRW-Umweltministeriums den ersten Platz. Das Forschungsduo plant basierend auf ihren Arbeiten, das Start-up „MEMBRASENZ“ zu gründen.

Quelle: Edgar Ventosa/RUB

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
R&D Manager (w/m/d) für die Entwicklung von medizinischen Kunststoffeinmalartikeln B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) der Fachrichtung Maschinenbau, Physikalische Ingenieurwissenschaft, Produktionstechnik, Werkstoffwissenschaft oder vergleichbar Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Key Account in der Elektronikbranche Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
JACOBS DOUWE EGBERTS DE GmbH-Firmenlogo
Project Engineer (w|m|d) JACOBS DOUWE EGBERTS DE GmbH
Elmshorn Zum Job 
Johns Manville Europe GmbH-Firmenlogo
Technology Leader (m/w/d) Nonwovens Europe Johns Manville Europe GmbH
Wertheim Zum Job 
Funkwerk Systems GmbH-Firmenlogo
Leiter Entwicklungsabteilung (m/w/d) Funkwerk Systems GmbH
Kölleda Zum Job 
Graz University of Technology, Faculty of Technical Chemistry, Chemical and Process Engineering and Biotechnology, Institute of Process and Particle Engineering-Firmenlogo
Professorship for Particle Engineering and Solids Processing Graz University of Technology, Faculty of Technical Chemistry, Chemical and Process Engineering and Biotechnology, Institute of Process and Particle Engineering
Graz, Austria Zum Job 
HygroMatik GmbH-Firmenlogo
Junior Entwicklungsingenieur für Hard- und Softwarelösungen (m/w/d) HygroMatik GmbH
Henstedt-Ulzburg Zum Job 
RENOLIT SE-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Kunststoff- / Verfahrenstechnik / Chemie RENOLIT SE
Frankenthal Zum Job 
FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH
Gronau (Leine) Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Medizintechnik PARI Pharma GmbH
Gräfelfing bei München Zum Job 
EuropTec GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter Prozessentwicklung (m/w/d) EuropTec GmbH
Rimowa GmbH-Firmenlogo
Senior Project Manager R&D (m/f/d) Rimowa GmbH
ROTHENBERGER Werkzeuge GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Rohrwerkzeuge und Rohrbearbeitungsmaschinen ROTHENBERGER Werkzeuge GmbH
Kelkheim Zum Job 
Nash - Zweigniederlassung der Gardner Denver Deutschland GmbH-Firmenlogo
Teamleiter Development Engineering / Entwicklungsingenieur (m/w/d) Nash - Zweigniederlassung der Gardner Denver Deutschland GmbH
Nürnberg, Homeoffice möglich Zum Job 
August Storck KG-Firmenlogo
Leiter (m/w/d) Prozess- und Methodenmanagement August Storck KG
Ohrdruf Zum Job 
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Promovierte*r wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in (m/w/d) einer natur- oder ingenieurwissenschaftlichen Fachrichtung Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Adlershof Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften-Firmenlogo
HF-Ingenieur*in (m/w/d) als technische*r oder wissenschaftliche*r Mitarbeiter*in Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften
Leipzig Zum Job 
maxon motor GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur (w/m/d) für Qualität in Entwicklungsprojekten | Antriebstechnik maxon motor GmbH
Sexau bei Freiburg im Breisgau Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
R&D Manager (w/m/d) Process Design B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 

Bei der alkalischen Elektrolyse ist eine Lauge das Ausgangsmaterial. Sie ist ein guter Stromleiter. An zwei Elektroden, die in die Flüssigkeit eintauchen, entstehen Sauer- und Wasserstoff, wenn eine Gleichspannung angelegt wird. Die Elektroden sind durch eine Membran getrennt, die die beiden eigentlich widersprüchlichen Fähigkeiten haben muss: Ionen passieren zu lassen, die entstehenden Gase aber nicht durchzulassen.

Abgesehen davon, dass das Ziel der Elektrolyse die Herstellung von möglichst reinem Wasserstoff ist, mit dem sich beispielsweise Brennstoffzellen betreiben lassen, ist eine Vermischung von Wasser- und Sauerstoff gefährlich. Es entsteht explosives Knallgas.

Besser als Asbest und Konkurrenzprodukte

„Seit dem Verbot von Asbest als Gas-Separator in der Wasserelektrolyse kämpfen die Hersteller mit der Schwierigkeit, eine hochwertige Alternative zu finden“, sagt Fabio La Mantia, Leiter der Nachwuchsgruppe „Semiconductors & Energy Conversion“ an der RUB. La Mantia ist Experte für Batterien. Zur Entwicklung der Membran arbeitete er mit Jelena Stojadinovic zusammen, einer Spezialistin für Elektrolyse.

„Wir haben Resultate aus der Batterieforschung auf das Gebiet der Wasserelektrolyse übertragen – ein Potenzial, das bislang brach lag“, so La Mantia, ohne auf Details einzugehen. „Unsere Gas-Separatoren übertreffen sowohl das gesundheitsgefährdende Asbest als auch die Produkte der Konkurrenz im Hinblick auf Ionenleitfähigkeit, Gasdichte, chemische, mechanische und thermische Widerstandsfähigkeit sowie die Kosteneffizienz“. Kombiniert mit langlebigen Elektroden, die Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt entwickelt haben, könnte die Wasserstoffproduktion auf eine bessere wirtschaftliche Grundlage gestellt werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.