Bundeskunsthalle Bonn 03.10.2014, 06:55 Uhr

Outer Space: Faszinierende Ausstellung über den Weltraum

Die Bonner Bundeskunsthalle zeigt eine großartige Ausstellung über den Weltraum und die Faszination, die er seit jeher auf den Menschen hatte. Es gibt viel zu entdecken: Vom ältesten bekannten Meteoriten aus dem 15. Jahrhundert, über den Erfinder des Countdown bis zum Modell der ISS und dem legendären Bügeleisen aus dem Raumschiff Orion.

Der Astronaut Ed White bei dem ersten Weltraumspaziergang eines Amerikaners, während der Gemini 4 Mission am 3. Juni, 1965.

Der Astronaut Ed White bei dem ersten Weltraumspaziergang eines Amerikaners, während der Gemini 4 Mission am 3. Juni, 1965.

Foto: NASA

Seit Menschengedenken ist der Weltraum Sehnsuchtsort, Projektionsfläche und Gegenstand der forschenden Neugierde gewesen. Bis heute beschäftigen wir uns mit Fragen nach außerirdischen Zivilisationen im Universum, nach Leben auf anderen Planeten und was die Welt im Innersten zusammenhält.

Modell der Ariane V auf dem Museumsplatz in Bonn im Maßstab 1:5.

Modell der Ariane V auf dem Museumsplatz in Bonn im Maßstab 1:5.

Quelle: Bundskunsthalle/David Ertl

Die Bonner Bundeskunsthalle hat jetzt in einer äußerst sehenswerten Ausstellung eine Vielzahl von Exponaten zum Thema „Faszination Weltraum“ zusammengetragen und geht der Frage nach, wie Kunst, Wissenschaft und Science Fiction sich gegenseitig beeinflusst haben.

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Der erste Countdown der Weltraumgeschichte fand auf der Leinwand statt

In zwölf Räumen durchwandert man die Ausstellung und begegnet dabei sowohl den technologischen Errungenschaften in der Geschichte der Raumfahrt, als auch künstlerischen Meisterwerken und dem besonderen kreativen Potenzial der Science-Fiction-Literatur und den entsprechenden Filmen. So fand der erste Countdown der Weltraumgeschichte auf der Leinwand in Fritz Langs Film „Frau im Mond“ 1929 statt. Für ihre späteren Raketenstarts ließ sich die NASA davon inspirieren.

Drei Raumanzüge aus Russland und den USA. Im Vordergrund der russische Orlan-Raumanzug für Außenbordeinsätze auf der ISS, Saljut und MIR. 

Drei Raumanzüge aus Russland und den USA. Im Vordergrund der russische Orlan-Raumanzug für Außenbordeinsätze auf der ISS, Saljut und MIR.

Quelle: Schoenebeck

Gleich zu Beginn der Präsentation wird der Besucher vom ältesten bezeugten Meteoriten, der 1492 als etwa 55 Kilogramm schwerer Brocken auf die Erde fiel, empfangen. Daneben zeigt eine Kopie der berühmt gewordenen Himmelsscheibe von Nebra, wie die Menschen sich zu Beginn des 2. Jahrtausends v.Chr. den Himmel vorstellten.

Wernher von Braun und die Entwicklung der V2

Ein weiteres Thema ist die Entwicklung der Raketentechnologie, die mit dem Bau der „Vergeltungswaffe 2“, kurz V2, unter der Leitung von Wernher von Braun ihren Durchbruch hatte. Um seinen Traum von der Reise ins All zu verwirklichen, stellte er sich in den Dienst der Nationalsozialisten und nahm billigend in Kauf, dass seine technischen Innovationen als Waffe zum Einsatz kamen. 1961 erhielt von Braun von Präsident John F. Kennedy den Auftrag für das Apollo-Programm. Zusammen mit seinem Team entwickelte er die 110 Meter hohe Saturn-V-Rakete, die im Juli 1969 Apollo 11 zum Mond brachte und die bis heute die größte Trägerrakete ist, die je gebaut wurde.

Der deutsche Raketenpionier Wernher von Braun.

Der deutsche Raketenpionier Wernher von Braun.

Quelle: Fotomuseum WestLicht Wien

Seit diesem spektakulären Höhepunkt in der Geschichte der bemannten Raumfahrt steht das 20. Jahrhundert im Zeichen der Überwindung der Schwerkraft – einem Menschheitstraum. In der Ausstellung, die auch den Alltag der Astronauten beleuchtet, sind sowohl russische als auch amerikanische Raumfahrtanzüge für den Außeneinsatz zu sehen. Auch ein Modell der Internationalen Raumstation ISS, auf der seit Mai der deutsche Astronaut Alexander seinen Dienst tut, wird gezeigt.

Live-Schaltung zur Landung von Philae am 11.11.2014

Im umfangreichen Rahmenprogramm, das die Ausstellung begleitet, wird es am 11. November die Veranstaltung „Rendezvous mit einem Kometen“ geben. Dann können interessierte Gäste über eine Live-Schaltung ins Philae-Kontrollzentrum des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt verfolgen, wie das Landemodul Philae vom Mutterschiff Rosetta aus auf dem Kometen Tschurjumow-Gerasimenko hoffentlich planmäßig landet.

Science-Fiction Liebhaber begegnen dem Raumschiff Orion

Ihre besondere Freude werden alle Science-Fiction-Liebhaber in dieser Ausstellung haben. In einem der größten Räume sind die bekanntesten Vertreter außerirdischen Lebens versammelt – so wie Autoren und Filmemacher sie in den letzten 50 Jahren auf die Leinwand gebracht haben. Hier begegnet der Besucher dem Alien aus dem gleichnamigen Film von 1979 oder den eher liebenswerten Gesellen R2-D2, C-3PO und natürlich dem knuffigen E.T.

Ein Modell der USS Enterprise aus dem Film „Star Trek, Treffen der Generationen“ von David Carson im Jahr 1994.

Ein Modell der USS Enterprise aus dem Film „Star Trek, Treffen der Generationen“ von David Carson im Jahr 1994.

Quelle: Gudrun von Schoenebeck

Es gibt eine Wiederbegegnung mit der USS Enterprise D aus dem Film Star Trek und der deutschen Kultserie „Raumpatrouille“ aus den 1960er Jahren mit den fantastischen Abenteuern des Raumschiffes Orion. Die abenteuerlichen Spezialeffekte der TV-Serie sind legendär und wer das Rowenta-Bügeleisen aus dem Maschinenleitstand des Raumschiffes Orion noch nicht kennt, sollte das unbedingt nachholen.

Die Ausstellung ist bis zum 22. Februar 2015 in der Bundeskunsthalle Bonn zu sehen. Der informative Katalog kostet 32 Euro.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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