Panoramadienst Maps Ocean schaltet 40 neue virtuelle Tauchgänge frei
Anlässlich des heutigen Tages des Meeres hat Google über 40 neue Inhalte seines Panoramadienstes Maps Ocean freigegeben. Ähnlich wie bei Street View können hier die Nutzer durch verschiedene Unterwasser-Reviere der Welt navigieren. Die virtuellen Tauchgänge sollen aber nicht nur erfreuen, sondern auch wachrütteln.
In den Gewässern der Cook Islands gleitet ein Buckelwal vorbei, nahe Bali ein Schwarm Papageienfische. Vor den Bahamas gibt’s ein Bootswrack zu bestaunen, an der Galapagos-Küste verspielte Seelöwen. Auch oder vielleicht vor allem Nicht-Taucher können sich schnell in Googles Dienst Maps Ocean verlieren. Anlässlich des World Oceans Day am 8. Juni hat der Suchmaschinenkonzern mehr als 40 neue Unterwasserpanoramen freigeschaltet. Dass es sich dabei um unzählige statische Aufnahmen und nicht um Videos handelt, stört nicht.
Die Navigation ähnelt der von Street View – nur eben unter Wasser. Und: ganz so frei wie bei der überirdischen Variante können sich die Nutzer dann doch nicht virtuell hin und her bewegen. Einige Punkte sind vorgegeben. Es ist eben einfacher, ein Straßennetz mit einem Auto flächendeckend abzufahren als ein großes Unterwasser-Areal lückenlos zu betauchen – dazu noch mit schwerer 3D-Kamera vorweg.
Auf die Folgen des Klimawandels aufmerksam machen
Den Sprung ins tropische Wasser machte Google bereits vor drei Jahren: das Projekt SeaView zeigte das Ozeanleben unter anderem in Australien und vor den Philippinen. Maps Ocean kann quasi als Weiterentwicklung betrachtet werden. Google will den Nutzern nach eigenen Angaben aber nicht nur die Schönheit der Unterwasserwelten präsentieren, sondern sie auch auf die Folgen globaler Erwärmung, Überfischung sowie Umweltverschmutzung aufmerksam machen.
Dafür setzt der Suchmaschinenkonzern auf einen Langzeit-Effekt: Ähnlich wie bei Google Maps dürfen und sollen Hobbytaucher zukünftig eigene Unterwasserfotos, die mit GPS-Daten versehen wurden, bei Maps Ocean hochladen. So könnte zum Beispiel schwindender Riffbewuchs über einen längeren Zeitraum dokumentiert werden. Bereits bei dem schon jetzt zur Verfügung stehenden Material können mancherorts stark ausgeblichene Korallen beobachtet werden – unter anderem an verschiedenen Stellen des Great Barrier Reef.
Bislang Konzentration auf Subtropen und Tropen
Unterstützt wird Google bei dem Projekt von mehreren Naturschutzorganisationen, Instituten und Stiftungen – darunter die NOAA, die Wetter- und Ozeanografiebehörde der Vereinigten Staaten. Ein Blick auf die Weltkarte weist Monaco als den nördlichsten Punkt der von Google erfassten Unterwasser-Reviere aus. Warum sich die Kamerataucher bislang nur in angenehm warme Gewässer gewagt haben, ist unklar. Dabei wären die Unterwasserwelten der Nordhalbkugel – besonders der Arktis – mit Sicherheit ebenso interessant.
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