Partikel speichern UV-Strahlung und lassen Wege nachts leuchten
Da stolpert niemand mehr oder tappt im Dunkeln: In Cambridge gibt es den ersten Weg mit einer Oberfläche, die nachts leuchtet. Auf der Oberfläche strahlen Partikel, die tagsüber das ultraviolette Licht der Sonne speichern.
Noch vor Kurzem war es auf dem Fußweg in Christ’s Piece, einem beliebten Park im Zentrum der englischen Universitätsstadt Cambridge, nachts stockdunkel, weil Laternen fehlten. Heute zieht sich der Pfad wie ein Lichtband durch Wiesen, Bäume und Gebüsch. Strom verbraucht die ungewöhnliche Beleuchtung aber nicht. Die Oberfläche des Weges ist mit einem Material überzogen, das tagsüber ultraviolettes Licht der Sonne speichert. Wenn es dunkel, werden die Partikel in der Imprägnierung angeregt zu leuchten. Der gleiche Prozess findet in einer Leuchtstoffröhre statt, mit nur einem Unterschied: Strom braucht die Imprägnierung nicht.
Spray wird einfach auf die Oberfläche aufgetragen
Starpath heißt die Innovation von Pro-Teq Surfacing, einem jungen Unternehmen und Ausgründung der Universität im noblen Örtchen Virginia Water nahe Ascot. Dessen Ingenieure haben eine nachts leuchtende Flüssigkeit entwickelt, die einfach auf Oberflächen gesprüht wird. Je dunkler es wird, desto heller strahlt sie. Mit dieser Technik könnten Städte und Gemeinden eine Menge Geld sparen, wirbt die Unternehmensführung. Gleichzeitig werde die Umwelt von Kohlendioxidemissionen entlastet.
Woraus die Flüssigkeit besteht, verrät Hamish Scott, Gründer und Eigentümer des Unternehmens, natürlich nicht. Er beteuert aber: „Wir setzen nur Naturprodukte ein.“
Geringere Kosten ohne Einbuße bei der Sicherheit
Der Fuß- und Radweg durch den Park in Cambridge hat eine Gesamtfläche von 150 Quadratmetern. Es dauerte ganze 30 Minuten, die Oberfläche mit der geheimnisvollen Flüssigkeit zu imprägnieren und ihn so zum Sternenweg (Pathway) zu machen. Mit der selbst leuchtenden Flüssigkeit könnten auch Fußwege an Straßen besprüht werden, auf denen es Laternen gibt. Zu vorgerückter Zeit, wenn nur noch wenige Fußgänger unterwegs sind, könnte man dann die Beleuchtung ausschalten und sich mit der selbst leuchtenden Oberfläche begnügen. So ließe sich ohne Einbuße bei der Sicherheit eine Menge Geld sparen.
Über den Preis seines Sprays spricht Scott nicht, versichert aber, dass das Imprägnieren billiger ist als eine elektrische Beleuchtung. Das Spray gleicht kleine Schäden in der Oberfläche aus. Die Farbe kann der Kunde wählen. In Cambridge ist es ein helles Braun. Es dauert nicht einmal eine Minute, bis die Flüssigkeit nach dem Aufsprühen getrocknet ist. Da sie wasserfest ist, macht ihr Regen nichts aus. Wie verschleißfest der Belag ist, muss sich allerdings noch zeigen.
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