Industrie 28.10.2011, 12:05 Uhr

Produktregeneration: Teure Investitionsgüter wieder fit machen

Komplexe Investitionsgüter künftig so wieder herzustellen, dass deren Wert für den Benutzer maximiert wird, das ist Ziel aktueller Untersuchungen. Typische Beispiele für die Anwendung von Regenerationsverfahren sind stationäre Turbomaschinen und Windenergieanlagen. Die Automation von Reparaturen soll zudem die Reproduzierbarkeit verbessern.

„Die Zuverlässigkeit älterer, wieder instand gesetzter oder instand gehaltener fossiler Kraftwerke ist heute sehr hoch, d. h. unvorhergesehene Ausfälle dieser Kraftwerke sind selten“, weiß Prof. Jörg Seume vom Institut für Turbomaschinen und Fluid-Dynamik (TFD) der Leibniz Universität Hannover. Allein durch die kürzeren Instandhaltungszyklen bei älteren Kraftwerken reduziere sich aber bereits ihre Verfügbarkeit.

Seume: „Eine weitere Erhöhung der Zuverlässigkeit von Kraftwerken hat demzufolge darauf abzuzielen, dass Maschinen weniger häufig ausfallen, was auch für ältere Maschinen und Anlagen durchaus möglich ist.“ Erreicht werde das z. B. durch vorbeugende Instandhaltung, durch verbesserte Betriebsüberwachung oder durch moderne Methoden der Vorhersage des Verschleißes.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg-Firmenlogo
Bauingenieur TGA (m/w/d) im Bereich der Gebäudesanierung und Instandhaltung Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Stuttgart Zum Job 
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Vakuumfüller Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb-Firmenlogo
Professur (m/w/d) für Maschinenbau (Schwerpunkt: Versorgungs- und Energiemanagement) DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb
Horb am Neckar Zum Job 
Kreis Pinneberg-Firmenlogo
Ingenieur*in / Fachplaner*in für Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) Kreis Pinneberg
Elmshorn Zum Job 
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Apparatetechnik Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Herrenknecht AG-Firmenlogo
Projektcontroller (m/w/d) Herrenknecht AG
Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Mechanik Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
Bohle Isoliertechnik GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Isoliertechnik Bohle Isoliertechnik GmbH
Pastetten Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Verkehrsingenieur:in im Bereich Behörden-Genehmigungsmangement (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie-Firmenlogo
Manager/in Automotive und Mobilität 4.0 (w/m/d) ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Berlin, Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Südzucker AG-Firmenlogo
Trainee Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen / Chemie / Maschinenbau (m/w/d) Südzucker AG
verschiedene Standorte Zum Job 

Sonderforschungsbereich erarbeitet wissenschaftliche Grundlagen für Produktregeneration

Wissenschaftliche Grundlagen dazu werden im Sonderforschungsbereich (SFB) 871 „Regeneration komplexer Investitionsgüter“ erarbeitet. In Projektbereichen geht es dabei um die Zustandsaufnahme und Befundung, die Wechselwirkung zwischen Fertigungsprozessen und Produkteigenschaften, die Berücksichtigung der produktions- und materialbedingten Varianz in der Produktentstehung sowie die ganzheitliche Steuerung der Prozesse.

Ziel aktueller Regenerationstechnologien muss es laut Seume sein, die funktionalen Eigenschaften des Regenerationsgutes wiederherzustellen und möglichst zu verbessern.

Aktuelle Herausforderungen bestünden indes darin, dass der Anteil an verschrotteten Komponenten recht hoch sei, es nur wenige, unflexible Regenerationsverfahren gebe und viele davon händisch abliefen und daher schlecht reproduzierbar seien. Noch seien zudem erfahrungsbasierte Einzelfallentscheidungen die Regel.

Bei Industriegasturbinen werden Verschleißteile eher repariert als ersetzt

Beispiele für die aktuelle Anwendung von Regenerationsverfahren sind der Bereich der stationären Turbomaschinen und derjenige der Windenergieanlagen. Holger Berghaus, Head of Service Engineering Gas Turbines der MAN Diesel & Turbo, Augsburg, verdeutlichte dazu: „Die Anforderungen an den Originalhersteller bei der Reparatur von Gasturbinen sind vielfältig: Durchlaufzeit, Kosten und z. B. die Möglichkeit der Durchführung in einer lokalen Werkstatt sind nur einige der Parameter, die den Prozess beeinflussen.“ Bei Industriegasturbinen seien z. B. Neuteile anstelle von Reparaturen für OEM – Original Equipment Manufacturer – in der Regel nicht sinnvoll.

Wenn es um die Einflussfaktoren Kosten versus kurzer Stillstandszeit gehe, falle die Entscheidung jedoch meist zugunsten der Zeit aus. Zudem veränderten neue Werkstoffe und Fertigungsverfahren die Rahmenbedingungen. Beim Blisk-Verfahren (Blade Integrated Disk) werden z. B. Scheiben mit bis zu 120 einzelnen Schaufeln durch ein Blisk ersetzt, wodurch die Montagekosten entfallen und eine erhebliche Gewichtsersparnis erzielt werden könne.

Produktregeneration: Lösungen für hochbeanspruchte Bauteile in Offshore-Windanlagen finden

Auch bei Offshore-Windenergieanlagen gilt es laut Holger Huhn, Leiter der Abteilung „Zuverlässigkeit von Winderenergieanlagen“ des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES), Lösungen für die hochbeanspruchten Bauteile zu finden. Am häufigsten seien dabei das elektrische System, die Sensoren und das Kontrollsystem von Störungen betroffen. Diese Fehlerquellen hätten im Gegensatz zu Schäden im Antriebsstrang zwar für sich genommen geringe Stillstandszeiten zur Folge. Im Hinblick auf eine Steigerung der Zuverlässigkeit der Anlagen empfahl Huhn jedoch eine Kombination von zuverlässigkeits- und zustandsorientierten Instandhaltungsstrategien.

Beim Fraunhofer Innovationsclusters „Maintenance, Repair and Overhaul (MRO) in Energie und Verkehr“ am Fraunhofer IPK in Berlin wird indes an flexiblen und zuverlässigen MRO-Technologien gearbeitet. Insbesondere roboterbasierte Reparaturverfahren gelten hier als aussichtsreich.

Ein Beitrag von:

  • Anette Weingärtner

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.