Mean Mower ins Guinness-Buch 03.04.2014, 13:45 Uhr

Rasenmäher von Honda erreicht 187,6 km/h in der Spitze

Sagenhafte 187,6 Stundenkilometer schnell ist ein Rasenmäher von Honda unterwegs gewesen und hat sich damit einen Eintrag in das Guinness-Buch der Rekorde gesichert. Und Rasen mähen kann der Mean Mower von Honda auch. Nicht ganz so flott.

Bis zu 210 km/h soll der Mean Mower von Honda laut Herstellerangaben schaffen. Für einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde reichten die 187,6 km/h bei der Testfahrt. 

Bis zu 210 km/h soll der Mean Mower von Honda laut Herstellerangaben schaffen. Für einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde reichten die 187,6 km/h bei der Testfahrt. 

Foto: Honda

Das ist mal ein Gefährt für den wahren Mann im Mann: Der Mean Mower, was übersetzt etwa „fieser Mäher“ bedeutet, ist ein absoluter Kraftprotz von einem Aufsitz-Rasenmäher. Er hat sich jetzt einen Platz im Guinness-Buch der Rekorde gesichert und auf einer abgesperrten Strecke im spanischen Tarragona einen Sprint mit stattlichen 187,6 Stundenkilometern hingelegt. Der bisher bestehende Rasenmäher-Rekord im Guinness-Buch ist damit um mehr als 45 Stundenkilometer übertroffen.

Honda ist stolz auf den Erfolg

„Beim Mean Mower lautete der ursprüngliche Auftrag, den schnellsten Rasenmäher der Welt zu bauen. Genau dieses Ziel haben wir erreicht – und zwar mit einigem Abstand! Wir alle sind sehr stolz, jetzt einen Guinness-Weltrekord zu haben. Ich möchte allen danken, die zu diesem tollen Erfolg beigetragen haben“, sagte Peter Treutel-Freund, Pressesprecher von Honda Deutschland angesichts der Raserei mit einem Rasenmäher. Am Morris Minor Lenkrad für diesen irren Mäher-Sprint saß Piers Ward vom Automagazin Top Gear.

Kritisch beäugt wurde der rasante Sprint  vom offiziellen Guinness World Records Rekordrichter auf der Idiada-Teststrecke in Tarragona. Um das Guinness-Regelwerk zu erfüllen, musste der Rasentraktor die 100 Meter lange Messtrecke innerhalb einer Stunde in beiden Richtungen absolvieren. Die Rekordzeit wurde dann als Durchschnittsgeschwindigkeit aus beiden Läufen ermittelt. Weitere Hürden: Der Mean Mower musste tatsächlich auch Rasen mähen und dabei noch wie ein Rasenmäher aussehen. Auch diese beiden Hürden stemmte der fiese Mäher mit Bravour.

Grasfangsack beherbergt den Tank und das Kühlsystem

Zwei Elektromotoren mit 15 Ampere auf dem Mähdeck sorgen dafür, dass die beiden nur drei Millimeter dünnen Stahl-Schnittkabel mit erstaunlichen 4000 Umdrehungen pro Minute rotieren. Damit kann der Honda-Mäher bis zu einer Geschwindigkeit von rund 24 Stundenkilometern Gras schneiden. Das ist etwa doppelt so schnell wie beim Ursprungsmodell des Mean Mowers, dem Honda HF2620. Beim Tuning galt es, dessen Optik weitestgehend zu erhalten. Dazu tragen unter anderem das aus Glasfaser gefertigte Mähdeck und der umfunktionierte Grasfangsack bei, der jetzt den 15-Liter-Tank, einen Hochleistungs-Ölkühler und ein zweites Kühlwassersystem beherbergt.

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Aufsitzmäher zu Garten-Rakete umgebaut

Dem Honda Aufsitzmäher HF2620 hat das Team Dynamics, der Honda-Partner in der britischen Tourenwagen-Meisterschaft (BTCC), ein völlig neues Chassis aus widerstandsfähigem Chrom-Molybdäm-Stahl verpasst und ihn so auf eine extrem stabile, sichere aber dennoch leichtgewichtige Plattform gestellt.

Hinzugekommen sind ein Honda Motorrad-VTR-Firestorm-Motor mit 109 Pferdestärken und einem Hubraum von einem Liter, eine maßgeschneiderte Radaufhängung und Reifen von einem Renn-ATV. Das atemberaubende Ergebnis dieses Tunings ist ein Mäher, der in weniger als vier Sekunden von 0 auf 100 Stundenkilometer beschleunigt. Gartenzwerge sollten sich in die Hecken verstecken, wenn der fiese Mäher andonnert.

Mean Mower lärmt mit 130 Dezibel wie ein Düsenjet

Denn der Mean Mower lässt wahrlich aufhorchen: Wenn er in Aktion ist, donnert er mit ohrenbetäubenden 130 Dezibel über die Wiesen, vergleichbar mit einem startenden Düsenjet. Im Leerlauf röhrt der Motor immerhin noch mit 98 Dezibel. Das ist der Lärm, den ein Güterzug an der Schiene erzeugt.

Aber die Kennzahlen beeindrucken, Männer jedenfalls: Der Mean Mower bringt es mit einem Leergewicht von 140 Kilogramm bei einem Drehmoment von 96 Newtonmeter auf ein stolzes Leistungsgewicht von rund 540 Pferdestärken pro Tonne. Damit der fiese Mäher auch seine Kraft voll entfalten kann, ist er mit einem extra entwickelten 6-Gang-Paddle-Shift-Getriebe ausgerüstet. Weiterhin verfügt er über einen ebenfalls speziell für diese Rekordfahrt entwickelten Cobra-Sportsitz und ein Scorpion-Auspuffsystem.

„Einmalig in der Geschichte“

Pete Crolla, Team Manager vom Team Dynamics fasst stolz zusammen: „Eine der entscheidenden Herausforderungen war, dass dieses Projekt unseres Wissens einmalig in der Geschichte ist, und wir daher auf keinerlei Erfahrung oder vorliegende Daten zurückgreifen konnten. Aus Sicht der Ingenieure und Techniker war die größte Herausforderung, das Aussehen des Mähers und die Mähfunktion beizubehalten.“

Das meiste an Bauteilen allerdings wurde speziell für den Mean Mower entwickelt und gefertigt. „Honda glaubt fest an Zusammenarbeit, das Überwinden von Grenzen und die Erschaffung außergewöhnlicher technischer Neuerungen. Dieses Projekt bot die perfekte Gelegenheit, nicht nur die weitgespannte Palette unseres Produktangebotes zu unterstreichen und unsere sportliche Vergangenheit auch in der Gegenwart unter Beweis zu stellen, sondern auch unsere Reputation als innovatives Unternehmen zu untermauern“, sagt Kate Saxton, Managerin Corporate Affairs bei Honda: „Vor allem aber lieben wir die Herausforderung!“

Der Mean Mower kann sogar 210 Stundenkilometer schaffen

Die jetzt erfolgreiche Weltrekord-Raserei mit dem rasanten Rasenmäher könnte schon bald übertroffen werden. Und zwar von dem fiesen Mäher von Honda. Denn laut Datenblatt kann der Mean Mower es sogar auf eine Spitzengeschwindigkeit von 210 Stundenkilometer bringen.

Für alle Männer: Das Teil ist – ebenfalls laut Datenblatt – nicht verkäuflich. Die Gartenzwerge können die Hecken also wieder verlassen, im Garten herrscht Ruhe.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

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