Aquarium für Selbstfahrer 12.02.2014, 13:15 Uhr

Reisefreiheit für den Goldfisch

Muffige Kammern, enge Käfige, noch kleinere Glasgefäße – der mangelnde Freiraum vieler Haustiere hat die Entwickler von studio diip nicht losgelassen. Jetzt haben sie der ersten Art die totale Reisefreiheit ermöglicht: dem Zierfisch. Mit einem fahrbaren Aquarium, vom Tier selbst gesteuert. 

Das Aquarium fährt, wohin der Fisch will: Webcam, Bilderkennung und Steuerungssoftware machen die Befreiung des Haustiers möglich. 

Das Aquarium fährt, wohin der Fisch will: Webcam, Bilderkennung und Steuerungssoftware machen die Befreiung des Haustiers möglich. 

Foto: studio diip

Ob Guppy oder Goldfisch, Rüsselbarbe oder Küssender Gurami – sie haben alle das gleiche Problem: immer dieselbe langweilige Aussicht. Ein mehr oder weniger enges Glasgefäß, das immer an derselben Stelle steht, lässt nichts anderes zu.  Was schönfärberisch „Aquarium“ genannt wird, ist in Wahrheit nichts als ein Gefängnis, so statisch wie ein Betonblock.

Nun sind die Entwickler des niederländischen Technologie-Unternehmens studio diip bislang nicht als Tierschützer aufgefallen. Üblicherweise suchen sie nach Lösungen für ganz menschliche Probleme. Wie kann man mittels Wärmebildkameras die Müllsortierung optimieren? Oder: Wie lässt sich Bilderkennungssoftware in der heimischen Küche nutzbringend einsetzen?

Einfache Soft- und Hardware

Diesmal haben sie aber nicht weniger als die Befreiung des Haustiers in aller Welt im Sinn. Sie bauten ein kleines Aquarium auf ein vierrädriges Gefährt, das mithilfe eines einfachen Ein-Platinen-Computers und ebenso einfacher Software funktioniert. Wichtig war dabei, dass die Farbe des Fisches stark mit dem Untergrund kontrastiert. So filmt die Webcam, für die ein durchschnittliches Standardmodell ausreicht, die Bewegung. Die Bilderkennungssoftware registriert daraufhin die Bewegungsrichtung des Fisches und gibt den Befehl an die Steuerungseinheit weiter, die das Aquarium auf das mutmaßlich gewünschte Ziel hin lenkt.

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
Technische Hochschule Augsburg-Firmenlogo
Professur für verfahrenstechnische Produktion Technische Hochschule Augsburg
Augsburg Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) BIM Die Autobahn GmbH des Bundes
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
aedifion-Firmenlogo
(Junior) Engineer - Smart Building (w/m/d) aedifion
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY-Firmenlogo
Feinwerkmechanikerin (w/m/d) für Vakuumsysteme von Beschleunigern Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Hamburg Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Bauingenieur oder Architekt (w/m/d) Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Process Engineer Automation (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
HERRENKNECHT AG-Firmenlogo
Leiter Mechanische Bearbeitung (m/w/d) HERRENKNECHT AG
Schwanau Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)-Firmenlogo
Universitätsprofessur (W3) Intelligente rekonfigurierbare Produktionsmaschinen Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Karlsruhe Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Die Bewegungen des Fisches bestimmen die Fahrroute. Sie werden von einer Webcam gefilmt. Eine Bilderkennungssoftware registriert daraufhin die Bewegungsrichtung des Fisches und gibt den Befehl an die Steuerungseinheit weiter, die das Aquarium auf das mutmaßlich gewünschte Ziel hin lenkt.

Die Bewegungen des Fisches bestimmen die Fahrroute. Sie werden von einer Webcam gefilmt. Eine Bilderkennungssoftware registriert daraufhin die Bewegungsrichtung des Fisches und gibt den Befehl an die Steuerungseinheit weiter, die das Aquarium auf das mutmaßlich gewünschte Ziel hin lenkt.

Quelle: studio diip

Theoretisch könnte der Goldfisch damit bis ans Meer reisen. Nicht so leicht in die Berge, denn dafür reicht die Motorkraft nicht aus. Beim Prototyp namens „Fish on wheels“, also „Fisch auf Rädern“, ist auch die Reichweite der eingebauten Batterie noch sehr begrenzt.

Haustier-Mobilität verbessern

Die Entwickler haben aber größere Ziele: „Bisher waren Kraftfahrzeuge dem Menschen vorbehalten. Wir hoffen, dass diese Innovation weitere Entwicklungen für verbesserte Haustier-Mobilität anstoßen wird“, heißt es bei studio diip. Zu optimieren wäre für längere Reisen beispielsweise das Tempo. Die derzeit  erreichbare Geschwindigkeit entspricht der eines Spielzeugbaggers, der von einem Zweijährigen gesteuert wird.

Die Technologie steht also noch am Anfang ihrer Entwicklung. Aber vielleicht wird ja irgendwann unter Einsatz der niederländischen Technik ein Remake des Films „Free Willy“ gedreht. Dann braucht der putzige Wal keine menschliche Hilfe mehr, um in die Freiheit zu gelangen. Free yourself, Willy.

Die Bilderkennung in der Küche hat übrigens ihren praktischen Nutzen schon erwiesen. Eine Kamera filmt und identifiziert diverse Gemüsearten auf einem Tisch, der angeschlossene Rechner sucht und findet dann passende Rezepte. Man muss nur aufpassen, dass das Glas mit dem Goldfisch nicht mit aufs Bild kommt.

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.