Teilnahme am IGEM-Wettbewerb 07.08.2015, 11:29 Uhr

Schnelltest aus Bielefeld auf K.-o.-Tropfen und Schwermetalle

Studenten der Universität Bielefeld arbeiten an einem Schnelltest, mit dem auch Laien Flüssigkeiten auf unerwünschte Zusätze wie K.-o.-Tropfen und gesundheitsschädliche Schwermetalle untersuchen kann. Das Forscherteam nimmt mit dieser Entwicklung am iGEM-Wettbewerb für synthetische Biologie Ende September in Boston teil. 

Die Trinkwasser-Schnelltests sollen mithilfe von Farbsignalen anzeigen, welche Substanzen in der Probe enthalten sind.

Die Trinkwasser-Schnelltests sollen mithilfe von Farbsignalen anzeigen, welche Substanzen in der Probe enthalten sind.

Foto: Evgeny Borisov/Universität Bielefeld

Besonders an Karneval sind sie ein gefährliches Ärgernis: K.-o.-Tropfen, die Kriminelle feiernden Jecken in die Cola oder das Bier tropfen. Doch auch Blei im Teewasser, Folge alter Bleileitungen in Wohnhäusern, kann die Gesundheit erheblich beeinträchtigen. Damit auch Laien unerwünschten Wasserzusätzen und Schwermetallen auf die Spur kommen, haben Biologie-Studenten der Universität Bielefeld einen Schnelltest entwickelt.

Mit dem neuartigen Trinkwasser-Schnelltest können auch Laien die Inhaltsstoffe von Wasser und anderen Flüssigkeiten schnell und kostengünstig überprüfen. Der Teststreifen soll mit einer Smartphone-App lesbar sein, wie ein Barcode. Und er soll für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Das Besondere an diesem Schnelltest: Er kann verschiedene Schwermetalle und Chemikalien gleichzeitig zu erkennen.

Schnelltest für Jedermann auf K.-o.-Tropfen

Die zehn Studenten der Masterstudiengänge Molecular Cell Biology, Genome Based Systems Biology und molekulare Biotechnologie unter Leitung von Professor Jörn Kalinowski arbeiten seit Januar an zwei Konzepten. Die Biologen verwenden für die Entwicklung der Teststreifen gut erforschte Bakterien wie Escherichia coli. Diese werden auf Papier gebracht und dann eingefroren. So sind sie lange lagerfähig. Später können sie durch das Auftragen von Wasser wieder aktiviert werden.

Eine andere Möglichkeit bietet die Kombination von Proteinen und DNA auf einem Teststreifen. Kommt Wasser auf den Streifen, gibt ein Farbsignal an, welche Substanz enthalten ist. „Erste positive Ergebnisse machen uns Hoffnung, das System bald einsatzfähig zu haben“, so Prof. Kalinowksi.

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in im Bereich Elektro- und Messtechnik/Gebäudeautonomie HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Fresenius Kabi-Firmenlogo
Director (m/w/d) Operations Media Supply, Formulation & API Fishoil Fresenius Kabi
Friedberg / Hessen Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Das iGEM-Team von Biologen der Universität Bielefeld hat einen Schnelltest entwickelt, mit dem man beispielsweise K.-o.-Tropfen in Getränken unkompliziert feststellen kann.

Das iGEM-Team von Biologen der Universität Bielefeld hat einen Schnelltest entwickelt, mit dem man beispielsweise K.-o.-Tropfen in Getränken unkompliziert feststellen kann.

Quelle: Team iGEM Bielefeld-CeBiTec 2015

Der Teststreifen könnte künftig verwendet werden, um Getränke auf sogenannte K.o.-Tropfen zu kontrollieren. Diese Knock-out-Medikamente bestehen aus verschiedenen Stoffen und erzeugen eine narkotische Wirkung. Dadurch wird das Opfer wehrlos und kann nicht mehr handeln. Bisher gibt es nur einen nachträglichen Nachweis dieser Stoffe und auch nur in einem begrenzten Zeitfenster.

„Der kostenintensive Nachweis von Substanzen, die in K.-o.-Tropfen enthalten sein können, erfolgt bisher nur im Verdachtsfall in speziell ausgerüsteten Laboren. Vor allem aber verhindert er die Einnahme nicht. Das könnte sich durch unseren Teststreifen ändern“, erklärt iGEM-Mitglied Janina Lüders.

Rasche Analysen in Katastrophengebieten

Aber auch nach Umweltkatastrophen könnte der Test verhindern, dass verseuchtes Wasser getrunken wird. „In Katastrophengebieten, zum Beispiel nach Überflutungen oder Erdbeben, könnte das Testsystem nützlich werden. Hilfskräfte sollen einfach, schnell, sicher und kostengünstig überprüfen können, ob die Menschen durch das Trinkwasser vor Ort gefährdet sind und können dann gegebenenfalls weitere Maßnahmen einleiten“, erklärt iGEM-Team-Mitglied Luzia Buchholz.

Jetzt steht für das Forscherteam die Teilnahme am iGEM-Wettwerb in Boston an, wo sich letztes Jahr 245 Teams aus 30 Ländern trafen. Für eine Teilnahme ist es entscheidend, dass neben dem Nutzen für die Menschen auch sämtliche Biosicherheitsstandards eingehalten werden und die Bioethik berücksichtigt wird.

 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.