Seismologische Messungen 16.06.2015, 12:24 Uhr

Sensation: Forscher entdecken weiteren Erdkern im Erdkern

Das Erdinnere sieht viel komplexer aus, als Forscher bisher angenommen haben: Eine neue Methode seismologischer Messungen hat gezeigt, dass der Erdkern unserer Erde einen weiteren Kern besitzt. Beide Kerne verfügen über eine unterschiedliche Beschaffenheit. Diese Entdeckung könnte helfen, die Entstehung der Erde vollständig zu entschlüsseln. 

Professor Xiaodong Song von der University of Illinois hat durch seismische Messungen den Kern im Erdkern entdeckt.

Professor Xiaodong Song von der University of Illinois hat durch seismische Messungen den Kern im Erdkern entdeckt.

Foto: L. Brian Stauffer/University of Illinois

Forscher der Universität Illinois und der chinesischen Nanjing Universität haben eine sensationelle Entdeckung gemacht: Sie konnten einen weiteren Erdkern im Inneren der Erde lokalisieren, der mit einem Mantel aus flüssigem Metall umgeben ist. Er ist kleiner als der Mond.

Die Entdeckung ist überraschend: Bisher gingen die Geologen davon aus, dass der Erdkern samt Metallhülle aus festem Eisenkristall besteht und nach Nord-Süd ausgerichtet ist. Die neuesten Analysen zeigen jedoch, dass das Innere des Erdkerns einen weiteren Innenkern hat – eine Innenkugel sozusagen in der Größe des halben inneren Erdkerns. Sie ist in Ost-West-Richtung ausgerichtet und hat eine kristalline Form.

Die zwei Erdkerne unterscheiden sich deutlich

„Der Umstand, dass wir zwei Kerne und zwei verschiedene Regionen haben und sich diese deutlich von einander unterscheiden, wird uns darüber Aufschluss geben, wie das Erdinnere sich entwickelt hat“, so Professor Xiaodong Song von der Universität of Illinois. „Zum Beispiel lässt sich vermuten, dass bei der Entwicklung der Erde der innerste Kern einen maßgeblichen Anteil an der Deformierung und Formung unseres Planeten hatte. Dies könnte der Schlüssel zu den Geheimnissen hinter der Geburt der Erde sein. Wir stehen nun wirklich im Zentrum, im wahrsten Sinne des Wortes im Zentrum der Erde“, formuliert Professor Xiaodong Song sehr euphorisch.

Der Kern der Erde besteht offenbar aus zwei Kernen. Das haben Forscher aus den USA und China herausgefunden. Die Ausrichtung der Kristalle in der Innenkugel steht senkrecht zu der im restlichen inneren Kern.

Der Kern der Erde besteht offenbar aus zwei Kernen. Das haben Forscher aus den USA und China herausgefunden. Die Ausrichtung der Kristalle in der Innenkugel steht senkrecht zu der im restlichen inneren Kern.

Quelle: Lachina Publishing Services/University of Illinois

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
über aeconsult-Firmenlogo
(Bereichs-)Leiter Produktion (m/w/d) über aeconsult
zentral in Norddeutschland Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
A. Menarini Research & Business Service GmbH-Firmenlogo
Junior-Ingenieur für Infrastruktur und Herstellanlagen (m/w/d) A. Menarini Research & Business Service GmbH
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
Flowserve Corporation-Firmenlogo
Trainee Operations (m/w/d) mit dem Schwerpunkt Prozessoptimierung und Digitalisierung Flowserve Corporation
Dortmund Zum Job 
FEIG ELECTRONIC GmbH-Firmenlogo
(Senior-) Hardwareentwickler*in - Schaltungstechnik und Mikrocontroller, Sensorik FEIG ELECTRONIC GmbH
Weilburg Zum Job 
Ruland Engineering & Consulting GmbH-Firmenlogo
Leiter (m/w/d) verfahrenstechnische Fertigung Ruland Engineering & Consulting GmbH
Neustadt an der Weinstraße Zum Job 
WIRTGEN GROUP Branch of John Deere GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) mit dem Schwerpunkt R&D und Produktion WIRTGEN GROUP Branch of John Deere GmbH & Co. KG
Windhagen Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in im Bereich Elektro- und Messtechnik/Gebäudeautonomie HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Technische Hochschule Mittelhessen-Firmenlogo
W2-Professur mit dem Fachgebiet Material- und Fertigungstechnologie Metallischer Werkstoffe Technische Hochschule Mittelhessen
Friedberg Zum Job 

Auf die Spur des weiteren Kerns kamen die Forscher durch eine neue Messmethode. Seismische Wellen durchlaufen das Erdinnere und werden durch die verschiedenen Erdschichten beeinflusst. Daraus lassen sich Informationen über die Eigenschaften von Erdkernen und Erdmantel ziehen. Doch das Team von Wissenschaftlern hat diesmal nicht wie üblich die Schockwellen der Erdbeben analysiert, sondern ihre Nachschwingungen. Diese zeigten eine klare Abgrenzung auf etwa dem halben Weg von der Kerngrenze zum Erdmittelpunkt und ließen damit Rückschlüsse auf einen zweiten Erdkern zu.

Dieser bislang unbekannte Kern ist in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. „Ihre Achse bildet eine Linie etwa durch Mittelamerika und Südostasien“, erklären Song und seine Kollegen.

Das Erdinnere ist extrem fest durch hohen Druck

Das Innere des Erdkerns ist extrem fest. Es ist der extremste Ort unseres Planeten. Grund dafür ist der enorme Druck von 3,3 Millionen Atmosphären, die das Eisen zusammenpressen, das es bei unvorstellbaren Temperaturen von 6000 Kelvin nicht mehr schmelzen kann. Doch an der Kerngrenze ist die Temperatur ungleichmäßig, so dass ständig ein Schmelzen und Erstarren stattfindet. Daher wächst das Innere der Erde ständig, während es gleichzeitig wieder schmilzt.

 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.