Spielen, fressen und lernen mit der Spielekonsole für Hunde
Apportieren? Stöckchen? Von wegen – der Hund von heute spielt mit viel ausgefeilterem Spielzeug. Ein amerikanisches Team hat jetzt eine Art Spielekonsole für Hunde entwickelt. Das Gerät animiert die Vierbeiner, stetig schwieriger werdende Rätsel zu lösen, um an versteckte Belohnungen zu kommen.
Kennt noch jemand Senso, das Merkspiel mit den aufleuchtenden Tasten aus den 80er-Jahren? So ähnlich funktioniert auch CleverPet, eine interaktive Futterstation für Hunde mit eingebauten Rätseln. Erfunden haben sie der Neurowissenschaftler Dan Knudsen und der Verhaltensforscher Leo Trottier aus den USA. Unterstützt werden sie von einer Gruppe, zu der unter anderem ein Hundetrainer, ein Ingenieur und ein Designer gehören.
Um an die Belohnung zu kommen, die im Innern des Geräts versteckt ist, muss der Hund auf einen der drei Schalter drücken, die im vorderen Bereich des Spielzeugs angebracht sind. Dabei werden die Aufgaben stetig schwieriger: Kommt es am Anfang darauf an, irgendeine der Tasten mit der Pfote oder Schnauze zu berühren, muss das Tier im zweiten Level schon den richtigen Knopf drücken, nämlich den, der leuchtet. Wenn der Hund dies begriffen hat, folgen langsam schwierigere Aufgaben, die umso komplexer werden, je länger sich der Vierbeiner mit dem vertrackten Futterspender beschäftigt. Auf diese Weise werden mehrere Dinge erreicht: Zum einen stimuliert es die Intelligenz des Hundes und soll sie auch steigern, so die Erfinder. Zum anderen beschäftigt der Automat das Tier sinnvoll, wenn es längere Zeit allein zu Hause ist. Davon profitieren alle, so die Erfinder: „Ein Hund ohne Langeweile hat auch keine Zeit, sich daneben zu benehmen“, heißt es.
Auf die Bedürfnisse der Vierbeiner zugeschnitten
Der Futterautomat mit Hindernissen ist batteriebetrieben und verfügt über einen Arduino-Prozessor mitsamt der Entwicklerplatine Spark Core. In die verschiedenen Schubladen kann geeignetes Futter eingefüllt werden. CleverPet wurde extra an die Bedürfnisse von Hunden angepasst: Die Leuchttasten bestehen aus festem Silikon und haben einen auf Schnauzen und Pfoten abgestimmten Druckpunkt, was auch versehentliches Auslösen verhindert. Teile, an denen der Hund herumknabbern kann, gibt es nicht. Dafür haben die Entwickler ein Mikrofon eingebaut, das auf Bellen reagiert. Die akustischen Signale funktionieren auch anders herum: Der Besitzer kann seine Stimme im Gerät speichern. Wenn die entsprechende Aufgabe kommt, hört der Hund einen Befehl mit der Stimme seiner Bezugsperson. „Blauer Knopf“ oder „rechter Knopf“ könnten die Anweisungen zum Beispiel heißen – und natürlich darf auch ein Lob nach vollbrachter Aufgabe nicht fehlen.
Dazu kommt ein WLAN-Anschluss. So erfährt der Besitzer auch in Abwesenheit, wie sich sein Liebling am CleverPet schlägt: Eine App macht’s möglich. Hier kann der Besitzer ablesen, wie schnell sein Vierbeiner lernt – und frisst. Gehen die Futterstückchen zu schnell zur Neige, sind die Aufgaben wohl zu leicht: Ein paar Einstellungen in der App ändern dies auch von unterwegs. Scheitert der Hund zu oft, kann das Herrchen die Rätsel leichter machen, um Frust zu vermeiden. Außerdem planen die Erfinder eine Kamera, mit der über eine spezielle Website der Hund beim Lösen der Aufgaben beobachtet werden kann.
Erfinder hoffen auf 100.000 Dollar Zuschuss
Damit der Hund nicht parallel zu seiner Intelligenz auch Gewicht aufbaut, haben die Erfinder einen einfachen Tipp: „Verwenden Sie keine Extraportion Leckerlis, sondern füllen Sie einfach die morgendliche Portion Futter ins Gerät. Am Abend füttern sie ganz normal und geben ihrem Tier auch die Reste aus dem CleverPet.“ Am besten sei das Gerät für Haushalte mit nur einem Hund geeignet, so die Erfinder – da sei es auch am nötigsten, wenn der Hund tagsüber allein sei. Ob auch Katzen mit CleverPet bei Laune gehalten werden könnten, sei dagegen fraglich: Das komme ganz auf die Katze an.
Derzeit ist das Gerät bei der Crowdfunding-Plattform Kickstarter eingestellt. Die Erfinder hoffen auf Zuschüsse von insgesamt 100.000 Dollar, die vor allem in das Design des Gerätes fließen sollen. Bisher stehen die Chancen gut: Die Sammlung läuft noch bis Ende Mai, und die Summe liegt schon bei über 80.000 Dollar. Zu haben wäre das neue Rätselspielzeug dann voraussichtlich ab Februar 2015.
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