Spraydose fotografiert Angreifer und löst Alarm aus
Ein Maximum an Sicherheit soll der „Defender“ bieten: Pfefferspray, kombiniert mit einer Kamera und einer Smartphone-App, die Polizei, Notarzt oder Freunde alarmiert. Das Crowdfunding-Ziel von 100.000 Dollar für die Produktion hat der Entwickler in kurzer Zeit weit übertroffen.
Ein einziger Knopfdruck genügt: Dann sprüht der „Defender“ nicht nur Reizgas aus, das Räuber und andere Schurken abwehren soll. Zugleich macht das Gerät ein Foto von dem Angreifer. Mit Hilfe einer speziellen App für iOS- oder Android-Handys, die per Bluetooth mit dem Gerät verbunden sein müssen, wird nicht nur das Foto sofort an die Polizei gesandt: Hinzu kommen GPS-Daten, die den Tatort lokalisieren lassen, und weitere Informationen, die der Nutzer für die Übermittlung festlegen kann.
Ab Dezember auf dem Markt
Möglich ist es zum Beispiel auch, den Alarm an bis zu fünf vorher ausgewählte Personen weiterzuleiten. Außerdem können über einen anderen Knopf Notarzt oder Krankenwagen gerufen werden – auch hier sind bis zu fünf Adressaten programmierbar. Die Nachrichten werden über SMS oder E-Mail versandt. Eine weitere Funktion ist das Blitzlicht, das der „Defender“ ausstrahlt und das Menschen in der Umgebung aufmerksam machen soll. Damit zielt der Hersteller auch auf Kunden ab, die wegen chronischer Krankheiten wie Epilepsie oder Diabetes schnell Hilfe brauchen könnten.
Das Gerät soll im Dezember auf den Markt kommen und überall zu haben sein. Einige Dienste werden allerdings zunächst nur in den USA angeboten. Die Massenproduktion ist jedenfalls gesichert: Über die Crowdfunding-Plattform indiegogo hat Erfinder Steven Allen in gut drei Wochen schon 189 Unterstützer gefunden, die in das Produkt mehr als 223.000 Dollar investieren – nur 100.000 Dollar waren bis zum Ende der Online-Aktion am 5. September angepeilt. 179 Dollar, umgerechnet etwa 134 Euro, soll der „Defender“ kosten, einschließlich der App. Er passt in jede Jackentasche.
Strenge Vorschriften in Deutschland
Das Gerät stößt bei Knopfdruck ein Reizgas aus. Der Hersteller spricht bei der Beladung von „der höchsten Konzentration an Pfefferspray, die das Gesetz erlaubt“. Wieviel das ist, dürfte in jedem Land anders sein. In Deutschland beispielsweise ist das Pfefferspray, das die meisten Polizeibehörden inzwischen anstelle von Tränengas einsetzen, für Privatpersonen nur bedingt erlaubt: Die Spraydose braucht ein technisches Prüfsiegel und muss den Aufdruck „Nur zur Tierabwehr“ tragen. Ist eines von beidem nicht gegeben, verstößt der Besitzer gegen das Waffengesetz.
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