Start-up Aeromobil lässt sein fliegendes Auto in Wien kreisen
Das Aeromobil 3.0 kann beides: Er rollt mit bis zu 160 km/h über die Autobahn oder hebt einfach ab, um mit Tempo 200 rund 700 Kilometern weit zu fliegen. Ende des Monats wird diese eierlegende Wollmilchsau gegen den Verkehrsinfarkt auf dem Pioneers Festival in Wien erstmals öffentlich präsentiert.
Enthusiasten des kombinierten Verkehrs auf der Straße und in der Luft sollten sich den 29. und 30. Oktober 2014 in ihrem Terminkalender fett markieren. Denn dann wird auf dem zweitägigen Pioneers Festival in Wien der Prototyp des Aeromobil 3.0 zum ersten Mal der staunenden Weltöffentlichkeit präsentiert.
Dieses Festival gibt es inzwischen im dritten Jahr und es hat mit 2500 internationalen Meinungsführern und mehr als 600 High-Tech-Startups den Ruf als führende Veranstaltung in Sachen Zukunftstechnologie.
Prototyp kombiniert Sportwagen mit Ultraleichtflugzeug
„Wir bei Pioneers können uns keine Technologie vorstellen, die mehr für die Zukunft steht als das fliegende Auto“, sagt Jürgen Furian, Co-Gründer von Pioneers. Das Aeromobil 3.0 kombiniert die Eigenschaft eines Sportwagens mit einem Ultraleichtflugzeug. Eigentlich ein typisches Produkt aus dem Entwicklungslabor von Q, dem Lieblingsingenieur von James Bond.
„Wir wollen sicherstellen, den persönlichen Transport spannender, effizienter und nachhaltiger zu gestalten. Durch das stetig wachsende Automobilaufkommen auf den Straßen und die überfüllten Flughäfen, ist die persönliche Beförderung nicht mehr das, was sie einmal war“, sagt Stefan Klein, Co-Gründer von Aeromobil, die ihren Sitz in Bratislava in der Slowakei hat.
Als Flugzeug ist das Gefährt fünfmal so breit
Das Aeromobil 3.0 ist ein weiß-blaues Fahr- und Fluggerät, welches alltagskompatibel sein will. Es hat zusammenklappbare Flügel, was auf bundesdeutschen Autobahnen eindeutig ein Vorteil ist. Als Automobil hat das Aeromobil eine Breite von 1,6 Metern und eine Länge von 6 Metern. Sind die Flügelchen ausgeklappt, beansprucht das Fahrzeug plötzlich eine Breite von 8,2 Metern.
Es hat eine Höchstgeschwindigkeit von etwa 200 km/h in der Luft und von 160 km/h auf der Straße. Angetrieben wird der Zwitter von einem konventionellen 100-PS-Rotax-912-Motor aus Österreich, der gerne in Leichtflugzeuge eingebaut wird. Das Ultraleichtflugzeug hebt ab bei einem Speed von 130 km/h ab, kann aber in der Luft mit 60 km/h auch besonders langsam fliegen. Das Aeromobil bringt als Leergewicht 450 Kilogramm auf die Waage und besteht aus einem Stahlgerüst und einer Kohlenstoffbeschichtung.
Das Fluggerät kann selbst auf einer Graspiste souverän abheben
Nach Herstellerangaben hat das Zwitterwesen in der Luft eine Reichweite von 700 Kilometern, auf dem Boden schafft es sogar 875 Kilometer. Der Verbrauch liegt dabei bei 8 Liter auf 100 Kilometern. In der Luft verbraucht das Fluggerät 15 Liter pro Stunde.
Für den Hersteller erfüllt das Aeromobil 3.0 perfekt die Nutzung der Möglichkeiten der bestehenden Infrastruktur von Straße und Flughafen. In seiner Konfiguration als Straßen-Flitzer passt es in jede Standard-Parklücke und kann an jeder Tankstelle um die Ecke betankt werden. Umgebaut in nur einer Minute kann es in der Konfiguration als Flugmobil auf jedem Flughafen der Welt starten und landen. Selbst auf einer Rasenpiste hebt das Gefährt souverän ab.
Reisen von Tür zu Tür
Die Erfinder versprechen mit dem Aeromobil 3.0, in dem zwei Personen nebeneinander Platz haben, ein echtes Reisen von Tür zu Tür. Den Preis für diesen Reiseluxus werden die Enthusiasten des kombinierten Verkehrs auf der Straße und in der Luft am 29. Oktober in Wien erfahren. Dagegen steht der Preis für die auf 2500 limitierten Tickets fest. Der Festival kostet 601 Euro – und es sind nur noch gut 250 Bilets zu haben.
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