Stehend am Abgrund mit grandiosem Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau
Egal, wohin man schaut: Die Blicke vom Skyline Walk in den Schweizer Alpen ist atemberaubend. Nicht nur auf Eiger, Mönche und Jungfrau, sondern auch nach unten – unter dem bruchsicheren Glas im Boden geht es 200 Meter in die Tiefe.
Es ist die Magie des Moments, wenn Eiger, Mönch und Jungfrau sich in voller Pracht dem Besucher präsentieren. Auf 2677 Meter Höhe über dem Meeresspiegel liegt die Mittelstation Birg der Schweizer Schilthornbahn in den Berner Alpen. Das Schilthorn ist einer der beliebtesten Ausflugsziele im Berner Oberland.
„Die exponierte Mittelstation Birg ist der Geheimtipp schlechthin, um unsere phänomenale Bergwelt hautnah zu erleben“, weiß Christoph Egger, der Direktor der Schilthornbahn AG. Und diese Mittelstation Birg ist seit einigen Tagen um einen weiteren magischen Moment reicher: Den erlebt man, wenn man auf der neuen, gläsernen Aussichtsplattform Skyline Walk steht.
Vier Zentimeter dicke Glasplatten als Boden
Vier Zentimeter dicke Glasplatten bilden den äußerst transparenten Boden und geben den Blick in den Abgrund frei. 200 Meter Nichts befindet sich unter der bis zu zwölf Meter über den Abgrund ragenden Plattform.
Die ganze Konstruktion setzt auf maximale Transparenz, um das Aussichtserlebnis sowie die Verschmelzung mit der Umgebung zu unterstützen. Sie besteht aus Stahl, Holz und Glas sowie einem Boden aus Gitterrosten. Von der Terrasse aus ist die Plattform in Stufen ausgebaut.
„Die Form der Plattform fügt sich nahtlos in die kantige Felslandschaft ein“, erklärt Egger. Das ganze Projekt ist kein Alleingang der Schilthornbahn AG, sondern erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Stiftung Landschaftsschutz Schweiz, Pronatura und Mountain Wilderness. „Diese neue Attraktion bringt schon einen gewissen Adrenalinkick“, freut sich Egger, der mit dieser Idee bereits seit Jahren schwanger ging und dem Verwaltungsrat der Aktiengesellschaft vorlegte.
90 Quadratmeter Grusel über dem Abgrund
Der neue Skyline Walk ist 90 Quadratmeter groß. Jetzt hat die Terrasse eine Gesamtfläche von 270 Quadratmetern und ist damit um ein Drittel gewachsen. Die Terrasse bietet maximal 360 Personen Platz. Für diese Tragkraft wurden für die Tragkonstruktion 18 Tonnen Stahl verbaut.
Diese Menge an Stahl den Berg hinaufzubefördern, stellte das Technikteam unter der Leitung von Bernhard Stucki vor enorme Herausforderungen. Der Stahl wurde hauptsächlich mit nächtlichen Transportfahrten hinaufgeschafft. Denn aus Wettergründen mussten die Helikoptertransporte auf ein absolutes Minimum reduziert werden.
10 Felsanker mit einer Tragkraft von je 72 Tonnen
Auch die Fundamente der neuen Aussichtsplattform haben Gewicht: Auf 60 Tonnen addiert sich das Betongewicht, welches ein Volumen von 24 Kubikmeter entspricht. Die ganze Konstruktion wurde äußerst aufwendig im Fels des Schilthorns verankert. Es wurden zehn Felsanker, jeder davon misst sechs Meter, mit einer Tragkraft von je 72 Tonnen eingesetzt. Den ganzen Sommer über dauerten die Bauarbeiten, die im Mai begonnen haben und im August endeten.
Blick faszinierte auch schon James Bond
Die Schilthornbahn hat sich für die neue Attraktion nicht lumpen lassen. Eine Million Schweizer Franken, umgerechnet rund 830.000 Euro, kostete die Investition in den Skyline Walk inklusive der Sanierung der Sonnenterasse aus Holz und dem neuen Windschutz aus Glas. Viel Geld für einen imposanten Blick auf Eiger, Mönch und Jungfrau, der übrigens ganzjährig möglich ist.
Diese Blick war es auch, der die Produzenten der James Bond Filme davon überzeugte, den Streifen „Im Geheimdienst ihrer Majestät“ im Winter 1968 auf 1969 auf dem Schilthorn zu drehen. In den Hauptrollen des Films agierte der Australier George Lazenby als Agent 007 und die Britin Diana Rigg als Comtesse Teresa di Vincenco.
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