3D-Drucker, fliegendes Motorrad 28.12.2015, 15:15 Uhr

Technikjahr 2015: Das sind 10 der faszinierendsten Erfindungen

2015 neigt sich dem Ende. Ein Grund, auf einige der besten Ingenieursleistungen des Jahres zurückzublicken. Diese 10 Erfindungen haben unsere Leser am meisten interessiert. 

Soll bald in Serie hergestellt werden: das fliegende Motorrad Flike.

Soll bald in Serie hergestellt werden: das fliegende Motorrad Flike.

Foto: whatisflike.com

2015 haben Ingenieure weltweit für Aufsehen gesorgt. Ingenieur.de hat berichtet und jetzt 10 Projekte zusammengestellt, die die Leser am meisten fasziniert haben. Es sind folgende:

1. Roboter mauert ein Haus in 48 Stunden

Zu den beeindruckenden Erfindungen aus 2015 zählt Hadrian aus Australien. Der orangefarbene Roboter schafft es nämlich, ein Familienhaus in nur zwei Tagen zu mauern – Bauarbeiter brauchen dafür bis zu sechs Wochen.

Hadrian bei der Arbeit: Der Roboter nimmt Ziegel auf, schneidet sie zurecht, lässt Mörtel darauf fließen und legt sie laut Bauplan an die richtige Stelle. 

Hadrian bei der Arbeit: Der Roboter nimmt Ziegel auf, schneidet sie zurecht, lässt Mörtel darauf fließen und legt sie laut Bauplan an die richtige Stelle.

Quelle: Fastbrick Robotics

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Ohne Unterstützung des Menschen arbeitet der Roboter auf 0,5 mm genau. Die Firma Fastbricks Robotics will es Baufirmen mit dem elektronischen Maurer ermöglichen, Personalkosten zu sparen und günstigere Häuser zu bauen, die sich auch ärmere Menschen leisten können.

2. Automatischer Bienenstock schützt Bienen von Stress

Die Honigproduktion kann für Bienen erheblichen Stress bedeuten. Zwei australische Erfinder wollen das ändern. Sie haben deswegen einen automatischen Bienenstock mit modifizierten Wabenzellen entwickelt, den Imker für die Honigentnahme nicht öffnen müssen.

Flow Hive: Das von den Australiern Stuart und Cedar Anderson erfundene System ermöglicht den Honigfluss per Knopfdruck – ohne dass die Bienen gestört werden.

Flow Hive: Das von den Australiern Stuart und Cedar Anderson erfundene System ermöglicht den Honigfluss per Knopfdruck – ohne dass die Bienen gestört werden.

Quelle: Flow Hive

Die klebrige Köstlichkeit fließt direkt durch Schläuche in Gefäße.

3. Roboter Bonirob vernichtet Unkraut auf dem Feld

Bosch-Ingenieure haben ihr Wissen über Sensorik, Bilderkennung und Navigation genutzt, um Bonirob zu bauen ­– einen kleinwagengroßen Roboter, der mit Hilfe von Satelliten, Lasern und einer Bordkamera automatisch über Felder fährt.

Bonirob bei der Arbeit auf dem Feld: Die Maschine kann zwischen Nutzpflanzen und Unkraut unterscheiden. Letzteres wird zielsicher vernichtet.

Bonirob bei der Arbeit auf dem Feld: Die Maschine kann zwischen Nutzpflanzen und Unkraut unterscheiden. Letzteres wird zielsicher vernichtet.

Quelle: Deepfield Robotics

Mit einem Bilderkennungssystem erkennt er Unkraut, das ein Stempel kurzerhand in den Boden rammt und vernichtet. Eine interessante Alternative zum Unkrautvernichtungsmittel.

4. Solar-Fahrradweg erzeugt genügend Energie für Singlehaushalt

Für Begeisterung sorgte auch die Solaroad in Holland. Der 70 m lange Solar-Fahrradweg hat in sechs Monaten über 3000 kWh Strom erzeugt. Das reicht aus, um einen Singlehaushalt ein volles Jahr mit Energie zu versorgen.

Montage der Solaroad: In die rechteckigen Betonmodule sind Silizium-Solarzellen eingebettet. Eine Schicht aus Sicherheitsglas deckt die Module ab. 

Montage der Solaroad: In die rechteckigen Betonmodule sind Silizium-Solarzellen eingebettet. Eine Schicht aus Sicherheitsglas deckt die Module ab.

Quelle: Solaroad

Solaroad besteht aus rechteckigen Betonmodulen, in die Silizium-Solarzellen eingebettet sind. Darüber befinden sich Schichten aus Sicherheitsglas.

5. Roboter drucken eine Stahlbrücke in Amsterdam

In Amsterdam soll 2017 eine neue Brücke im 3D-Druck enstehen. Zwei Roboter sollen sich an beiden Ufern der Gracht gegenüberstehen und gleichzeitig mit dem Bau beginnen. Während sie aus ihren Düsen das 1500 °C heiße, flüssige Metall praktisch in die Luft zeichnen, bewegen sie sich auf der Konstruktion vorwärts, die sie selbst errichten.

So könnte der Brückenbau über einer Gracht in Amsterdam aussehen: Der Roboter steht auf der Konstruktion und fertigt die nächsten Stahlelemente an.

So könnte der Brückenbau über einer Gracht in Amsterdam aussehen: Der Roboter steht auf der Konstruktion und fertigt die nächsten Stahlelemente an.

Quelle: Joris Laarman

Beide Brückenteile sollen sich dann über der Mitte des Flusses treffen.

6. Wohnwagen lässt sich ans Fahrrad hängen

Lust auf eine Fahrradtour mit Wohnmobil? Dann ist der Wide Path Camper aus Dänemark genau das Richtige. Das 45 kg leichte, aufklappbare Wohnmobil lässt sich nämlich hinter dem Fahrrad herziehen. Zur Grundausstattung gehören ein Bett und zwei Sitzbänke mit einem Tisch.

Der 45 Kilogramm schwere Wide Path Camper lässt sich bequem mit dem Fahrrad ziehen. Er kostet in der einfachsten Ausführung 2000 Euro.

Der 45 Kilogramm schwere Wide Path Camper lässt sich bequem mit dem Fahrrad ziehen. Er kostet in der einfachsten Ausführung 2000 Euro.

Quelle: Wide Path Camper

Optional lässt sich das ungewöhnliche Gefährt mit einer 10-W-Solarzelle austatten. Dann hat der Besitzer sogar Strom für eine LED-Beleuchtung und einen 12-V-Anschluss. Kostenpunkt: ab 2000 € aufwärts.

7. Fliegendes Motorrad Flike hebt mit sechs Propellern ab

Ungarische Ingenieure haben das fliegende Motorrad Flike entwickelt. Es funktioniert ähnlich wie ein Hubschrauber. Drei Doppelrotoren sorgen für den Auftrieb und machen es möglich, dass der Pilot schweben, sich drehen, Kurven nehmen, steigen und steil abtauchen kann. Die ersten bamannten Testflüge hat Flike bereits bestanden. Jetzt wollen die Ingenieure ein Start-up gründen, um das fliegende Motorrad zur Serienreife zu bringen.

8. Mini-Wasserkraftwerk erzeugt Strom fürs Smartphone

Auf Ausflügen kann es ärgerlich sein, wenn der Smartphone-Akku plötzlich leer ist. Was tun, wenn ringsum statt Steckdosen nur Bäume, Wiesen und kleine Bäche zu finden sind? Antwort: Einfach Blue Freedom in den Bach legen.

Das mobile Wasserkraftwerk Blue Freedom holt aus jedem Fließgewässer elektrische Energie heraus. Es genügt, den kleinen Rotor ins Wasser zu werfen, um Strom zu erzeugen. Ein Smartphone lässt sich innerhalb einer Stunde aufladen.

Das mobile Wasserkraftwerk Blue Freedom holt aus jedem Fließgewässer elektrische Energie heraus. Es genügt, den kleinen Rotor ins Wasser zu werfen, um Strom zu erzeugen. Ein Smartphone lässt sich innerhalb einer Stunde aufladen.

Quelle: Aquakin/www.energie-experten.org

Das 20 cm kleine Wasserkraftwerk hat eine Turbinenleistung von 5 W. In einer Stunde lässt sich ein Smartphone vollständig laden.

9. Ein ökologisches Haus mit Wänden aus Autoreifen

In der Kommune Schloss Tempelhof in Baden-Württemberg entsteht das erste Earthship Deutschlands – ein ökologisches Haus, das sich selbst mit Energie versorgt. Die Wände beispielsweise sind ideale Thermalspeicher, weil sie aus aufgeschichteten Autoreifen bestehen, die mit Erde gefüllt und mit Lehm verputzt sind.

Earthship von Michael Reynolds: Die autarken Häuser aus recyceltem Material entstehen überall auf der Welt. 

Earthship von Michael Reynolds: Die autarken Häuser aus recyceltem Material entstehen überall auf der Welt.

Quelle: Earthship Biotecture

Sie heizen sich tagsüber in der Sonne auf und geben die Wärme nachts wieder ab. Im Somme sorgen Ventilationsschächte und Lüftungsfenster für Kühlung. Energiefresser wie Heizung und Klimaanlage werden überflüssig.

10. Ein Bürohaus aus dem 3D-Drucker

In Dubai soll das erste voll funktionsbereite Bürogebäude der Welt in einem 3D-Druckverfahren entstehen. Ein 6 m hoher 3D-Drucker soll das 186 m2 große Gebäude schichtweise ausdrucken. Der Riesendrucker kann verstärkten Beton, glasfaserverstärkten Gips und faserverstärkten Kunststoff verarbeiten. Das Bauprojekt ist die erste große Initiative des „Museum of the Future“, das von Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum initiiert wurde und 2017 eröffnen soll.

Das Bürogebäude aus dem 3D-Drucker soll in unmittelbarer Nähe vom Museum of the Future (hinten) gebaut und von dessen Mitarbeitern genutzt werden. 

Das Bürogebäude aus dem 3D-Drucker soll in unmittelbarer Nähe vom Museum of the Future (hinten) gebaut und von dessen Mitarbeitern genutzt werden.

Quelle: Museum of the Future

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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