Tiefster Pool der Welt in Dubai: Klares Verbot für Taucher
Dubai hat einen neuen Giganten eröffnet: den tiefsten Pool der Welt. Nach dem Tauchgang in 60 Meter Tiefe gibt es einen klaren Warnhinweis.
14,6 Millionen Liter frisches Wasser: Diese befinden sich nicht etwa in sechs olympischen Schwimmbecken, sondern im neuen gigantischen Pool in Dubai. Mit Deep Dive bricht die größte Stadt der Vereinigten Arabischen Emirate mal wieder alle Rekorde.
Abtauchen in 60 Meter Tiefe – die Unterwasser-Landschaft erinnert an eine Muschel und spiegelt Dubais Perlentaucher-Geschichte wider. Ein Video gibt Einblicke in die atemberaubende Poollandschaft. Verlassene Häuser, Schachbretter oder Einkaufswagen bieten Besuchern Tauchspaß. Wer sich nicht in die Unterwasser-Tiefe wagt, kann die Welt von Deep Dive durch eine Glaswand beobachten. Von einem Restaurant schauen Gäste den Tauchern zu. Diese schwimmen übrigens in Sicherheit, denn 56 Unterwasser-Kameras beobachten die Taucher.
Perlentaucher in Dubai: Von Schätzen und Glück des Tauchers
Perlen galten bis zur Entdeckung des Öls als die rentabelste Einnahmequelle in Dubai. Weltweit gibt es in den flachen Gewässern des Arabischen Golfs die schönsten Exemplare. Perlen stehen für Reichtum, Schönheit und Glück. Perlen bilden sich in Muscheln als Reaktion gegenüber einem Fremdkörper, zum Beispiel einem Sandkorn, der zwischen die Muschelschale eingedrungen ist. Noch heute gibt es traditionelle Perlentaucherboote vor Dubais Küste.
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Tiefster Pool der Welt: Schach und Billard spielen in 60 Meter Tiefe
Im YouTube-Video sind Test-Taucher zu sehen, die an einem Billard-Tisch spielen. Neben Unterwasserruinen steht auch eine Unterwasserbibliothek und funktionierende Kickertische zur Verfügung. Die Entwickler des tiefsten Schwimmbeckens der Welt haben eine kreative Wasserwelt geschaffen, die allerdings keine Meeresbewohner beheimatet. Fische oder Korallen sucht man als Taucher also vergeblich. Deep Dive ist zudem mit Graffitis verziert. Laut den Betreibern kann das Labyrinth unter Wasser nur in mehreren Tauchgängen erschlossen werden. Während des Abstiegs gibt es noch zwei „Trockenräume“, die Tauchern eine Rast ermöglichen.
Der tiefste Pool der Welt ist aktuell für Test-Taucher geöffnet, doch schon bald sollen auch Touristen die Unterwasser-Welt erobern können. Eine Stunde Eintritt kostet zwischen 135 und 410 Dollar.
„Für diejenigen, die ein einzigartiges Erlebnis suchen, bietet Deep Dive Dubai eine außergewöhnliche, sichere und kontrollierte Umgebung, um alles über das Tauchen zu lernen“, erklärt Jarrod Jablonski , Direktor von Deep Dive Dubai.
Deep Dive Dubai wird zudem als größtes Unterwasser-Filmstudio in den Vereinigten Arabischen Emiraten fungieren.
Wasser im Deep Dive: NASA entwickelt Filtertechnologie
Alle sechs Stunden zirkuliert das Wasser im tiefsten Pool der Welt durch ein hochmodernes Reinigungssystem. Die NASA war an der Entwicklung der Filtertechnologie beteiligt. Die Wassertemperatur liegt dauerhaft bei warmen 30 Grad. Verschiedene Licht- und Soundsysteme schaffen für jeden Bereich eine einzigartige Atmosphäre. Insgesamt ist die Anlage 1.500 Quadratmeter groß und liegt in einer Shopping-Mall.
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Deepspot in Polen war bislang der tiefste Pool der Welt
Vor dem Bau der Unterwasserwelt in Dubai war der Deepspot in Mszczonow (Polen) der tiefste Pool der Welt. Das Tauchbecken ist dort 45,5 Meter tief. Das künstliche Tauchbecken ist Maya-Ruinen nachempfunden und mit einem integrierten Schiffswrack ebenfalls gigantisch. Das Becken fasst 8.000 Kubikmeter Wasser.
Achtung! Kein Besuch im Burj Khalifa
Nach dem Tauchgang in 60 Meter Tiefe das nächste Rekordgebäude in Dubai besuchen? Keine gute Idee. Nach dem Tauchgang wird ausdrücklich empfohlen 18 bis 24 Stunden zu warten, bevor man sich in Höhen von mehr als 300 Metern begibt. Ansonsten drohen aufgrund des Druckunterschieds gesundheitliche Probleme. Das Burj Khalifa gehört mit 828 Metern zu den höchsten Gebäuden der Welt.
Kritik an Wasserverbrauch in Dubai
Dubai wird für den Umgang mit der Umwelt stark kritisiert. Dubai ist umgeben von trockener Wüste – dennoch kann man jede Menge Spaß mit und im Wasser haben. Der Bade- und Tauchspaß geht zulasten der Umwelt. Der wahre Luxus ist also nicht mal in den Giga-Shoppingmalls und Wolkenkratzern zu finden, sondern in den Wasserlandschaften. Das Grundwasser bietet selbst sehr wenig. Im gesamten Jahr regnet es in Dubai kaum mehr als in Deutschland im Juli. Die Wasserversorgung wird größtenteils über Entsalzungsanlagen gewährleistet. Meerwasser wird mit hohem Energieaufwand zu Trinkwasser gefiltert. Vor dem Wolkenkratzer Burj Khalifa startet mehrfach täglich ein Fontänen-Spektakel. Mehr als 80.000 Liter Wasser sind bei diesen Shows in der Luft.
Die Schattenseite der Metropole Dubai
Riesige Wolkenkratzer strecken sich gen Himmel, luxuriöse Shopping-Malls laden an jeder Ecke zum Einkaufen ein und die künstlich geformten Palm Island gelten als achtes Weltwunder. Das Touristen-Paradies ist eine Belastung für die Umwelt. Die künstliche Aufschüttung dieser Inseln griff stark in die lokale Meeresfauna und -flora ein. Hinzu kommt der bereits erwähnte hohe Wasserverbrauch in Dubai. Der Pro Kopf Verbrauch liegt bei fünfhundert Litern täglich. Ein Deutscher verbraucht im Durchschnitt 129 Liter Wasser pro Tag. Vor allem die Hotellerie verbraucht sehr viel Wasser, da zum Teil riesige Grünanlagen bewässert werden müssen.
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