Talon fliegt 450 m hoch 05.10.2015, 11:15 Uhr

Ungewöhnlich: USA testen Drachen als Mast für Kriegsschiffe

Das US-Verteidigungsministerium hat Talon entwickeln lassen – einen Drachen, der in 450 m Höhe über Kriegsschiffen fliegt. Hier lesen Sie, was seine Aufgabe ist. 

Talon während der Testphase: Auf größeren Schiffen startet der Drache mit einer Startvorrichtung, auf kleineren soll er sich in die Luft schmeißen lassen.

Talon während der Testphase: Auf größeren Schiffen startet der Drache mit einer Startvorrichtung, auf kleineren soll er sich in die Luft schmeißen lassen.

Foto: Darpa

Aufklärung auf offenem Meer gehört zum Arbeitsalltag der Militärschiffe. Dabei gilt: je höher der Beobachtungspunkt, desto besser der Überblick. Zum Einsatz kommen deswegen Hubschrauber und Drohnen. Doch Hubschrauber sind für viele Schiffe zu groß, Drohnen haben eine begrenzte Tragkraft und sind teuer. Was also tun? Die Darpa, eine Forschungsbehörde des US-Verteidigungsministeriums, besinnt sich auf ein uraltes und kostengünstiges Fluggerät: den Drachen.

Drache Talon fliegt in 450 m Höhe über dem Schiff

Der Drache der Darpa hört auf den Namen Towed Airborne Lift Of Naval Systems (Talon). Er ruht auf einer Startvorrichtung am Heck des Schiffes. Auf Knopfdruck fährt ein Mast aus, der das Fluggerät in einige Meter Höhe bringt. Es entfaltet sich – in etwa auf die Größe eines Fallschirms für Menschen – und steigt gehalten von einer Seilwinde in die Luft.

Talon ist quasi der höchste Schiffsmast der Welt: Der Drache ermöglicht unter anderem einen Kamerablick aus über 450 m Höhe. 

Talon ist quasi der höchste Schiffsmast der Welt: Der Drache ermöglicht unter anderem einen Kamerablick aus über 450 m Höhe.

Quelle: Darpa

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Schon der Fahrtwind reicht laut Darpa aus, um eine Last von bis zu 68 kg in 450 m Höhe zu bringen. Das ist weit mehr als die Tragkraft der meisten Drohnen und ausreichend, um eine Box mit Aufklärungstechnik wie Radar-Sensoren und Kameras abheben zu lassen, die normalerweise weit niedriger am Schiffsmast montiert sind. Talon ist quasi der höchste Schiffsmast der Welt.

Tests in der Wüste Arizonas

Die ersten Tests fanden im Juni 2014 statt. In einer Wüste in der Nähe von Tucson (Arizona) ließen die Ingenieure den Drachen von einem fahrenden Pick-up-Truck abheben und sammelten Daten, um anschließend die Flugfähigkeit zu optimieren.

Talon in 304,8 m Höhe: Der Drache ist stark genug, um 68 kg schwere Aufklärungstechnik in die Luft zu heben. 

Talon in 304,8 m Höhe: Der Drache ist stark genug, um 68 kg schwere Aufklärungstechnik in die Luft zu heben.

Quelle: Darpa

Im Mai 2015 ging es dann raus aufs Wasser. In der Nähe von Baltimore und Maryland ließen die Forscher Talon in 300 m Höhe hinter einem kutterartigen Schiff herfliegen. In der Bucht Chesapeake Bay bei Virginia Beach experimentierten sie mit verschiedenen Falt- und Wurfmethoden, damit die Besatzung kleinerer Schiffe den Drachen auch ohne Startvorrichtung aus der Hand abheben lassen kann. Soweit sieht alles vielversprechend aus. Doch unklar ist, wann Talon tatsächlich auf Kriegsschiffen der US Navy zum Einsatz kommt.

Royal Navy: Kriegsschiff der Zukunft T2050 setzt auf Drohne

Mit der Idee eines fliegenden Mastes steht die Darpa nicht allein da: Im Auftrag der Royal Navy haben britische Designer des Rüstungsunternehmens Startpoint vor kurzem das Kriegsschiff der Zukunft entworfen, die T2050 Dreadnought.

Wo normalerweise eine klassische Kommandobrücke sitzt, befindet sich eine Drohne, die über eine Halteleine mit dem Schiff verbunden ist. Sie kann mit Sensoren Gegner in einem Umkreis von 500 km orten und mit einer Laserkanone anfliegende Raketen abschießen. In der Theorie zumindest. Doch das ist für Startpoint-Mitarbeiter Muir Macdonald schon viel wert: „Die Royal Navy braucht visionäres, innovatives Denken.“

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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