VDI-Aktion „Ingenieure helfen der Welt“
Wie lässt sich mit einfachen Techniken die Lebenssituation von Menschen verbessern? Antworten auf diese typische Herausforderung für Ingenieure unterstützen die VDI nachrichten im Rahmen der Aktion „Ingenieure helfen der Welt“. Die Zeitung stellt 15 000 € zur Verfügung, um ausgewählte, nichtkommerzielle Projekte zu fördern.
Den Beton für den Körper der Pumpe gießen die Männer im peruanischen Wüstendorf Mocupe selbst. Als Zylinder für die zwei Kolben, die Grundwasser aus der Erde für den Ackerbau des Dorfes pumpen sollen, werden Kunststoffrohre verwendet. Die fertige Pumpe wird später mit Muskelkraft angetrieben.
Bernhard Heilig, Maschinenbauingenieur beim Elektrogerätehersteller Braun im Werk Walldürn, ist stolz darauf, dass schon 100 seiner Pumpen in Peru laufen. Ganz ohne Diesel oder Strom, angetrieben mit Muskelkraft. In Dörfern, wo ohne die von ihm weiterentwickelte Pumpentechnik sauberes Wasser der reinste Luxus ist.
200 Pumpen für Mocupe – das ist das Ziel eines der Projekte im Rahmen der Initiative „Ingenieure helfen der Welt“ der VDI nachrichten in Kooperation mit dem Spendenportal Betterplace.org.
Aktion „Ingenieure helfen der Welt“ unterstützt nicht kommerzielle Projekte von Ingenieuren
Immer mehr Ingenieure setzen ihr technisches Know-how bei nicht kommerziellen Projekten ein. Die Aktion will dieses Engagement der Ingenieure besser sichtbar machen und durch Öffentlichkeit und Spenden helfen, dass den Ingenieuren nicht das Geld ausgeht.
„Um Armut zu bekämpfen, muss in armen Regionen vor allem die Infrastruktur besser werden, vor allem durch angepasste Technik, die die Menschen vor Ort beherrschen können“, sagt Volker Eiselein, Sprecher der Initiative „Ingenieure ohne Grenzen“. Dazu gehört zum Beispiel die Brücke, die zwei Dörfer über einen Fluss hin verbindet und den Weg der Bauern zum Markt, der Kinder zur Schule, der Frauen zum Arzt verkürzt. „Kinder, die über eine Brücke zur Schule gehen können, haben später die Chance, aus der Armut herauszukommen“, schildert Eiselein.
Um solche Projekte zu verwirklichen, schickt seit 2010 „Ingenieure ohne Grenzen“ mit seinen derzeit rund 1300 Mitgliedern Ingenieure nach Ruanda, damit sie in einem Kompaktseminar an der Technischen Hochschule in Kigali, der Hauptstadt Ruandas, Studenten des Bauingenieurwesens fortbilden. Sie erfahren, wie man einfach und mit den vor Ort verfügbaren Techniken Brücken bauen kann.
„Ingenieure ohne Grenzen“ mit Innovationspreis ausgezeichnet
Was mit einfachen Techniken möglich ist, zeigt ein anderes Projekt der „Ingenieure ohne Grenzen“. Sie haben eine ganz einfache Biogas-Anlage eigens für den Einsatz in Afrika entwickelt, die allein mit Pflanzenresten arbeitet, kaum Wasser braucht, in afrikanischem Klima zuverlässig läuft und sich mit lokal verfügbaren Materialen bauen lässt. Das Konzept wurde mit dem Innovationspreis des Bundesumweltministeriums und des BDI ausgezeichnet.
„Solch eine Anlage haben wir für eine Region in Tansania entwickelt, wo die Menschen kaum Tiere halten und es deshalb kaum Dung gibt, um Biogas zu erzeugen“, schildert Volker Eiselein, Sprecher von „Ingenieure ohne Grenzen“. Die Anlagen sollen dieses Jahr in tansanischen Dörfern gebaut werden. Ein Prototyp hat sich schon in Berlin bewährt.
Biogas-Anlage in Tansania als Schritt aus der Armut
Die neuen Energie-Anlagen sind eine Investition in die Zukunft. Denn die Kinder, die in Afrika meist stundenlang unterwegs sind, um Brennholz zu suchen, haben nun Zeit, um zur Schule zu gehen. Auch die Frauen, die Holz beschaffen müssen, haben nun die Chance, durch Acker- und Gemüsebau das Familieneinkommen aufzubessern. Wirksame Schritte aus der Armut. „Wir hoffen, dass noch weitere Ingenieure die Chance nutzen, sich bis Ende Februar mit ihren Projekten vorzustellen“, sagt Ulrike Gläsle, Marketing-Leiterin des VDI Verlages.
Die VDI nachrichten stellen 15 000 € zur Verfügung, um ausgewählte, nichtkommerzielle Projekte zu unterstützen.
Auch Sie können die Aktion „Ingenieure helfen der Welt“ unterstützen
Jeder Besucher der VDI-nachrichten-Internetseite kann direkt ein Projekt unterstützen, das ihm am besten gefällt. Ingenieur Heilig hofft, auf diesem Wege noch viele Pumpen in Peru bauen zu können. Ein Stück Technik, das die Welt verbessert.
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