Virtueller Schwimmtrainer macht Ansagen über Kopfhörer
Schwimmen mit virtuellem Trainer im Ohr – das ermöglicht XMetrics, ein Gerät am Hinterkopf des Sportlers. Sensoren erkennen Atmungsrate und Anzahl der Züge pro Bahn, eine Stimme informiert über die Performance.
Er habe alles ausprobiert, was es an elektronischen Trainingsgeräten für Schwimmer auf dem Markt gibt, erzählt Andrea Rinaldo. Aber keines davon habe ihm wirklich gefallen. Zu kompliziert, zu ungenau und manchmal einfach nur störend am Handgelenk. Deshalb hat der ehemalige Profischwimmer sich mit Ingenieuren zusammengetan und eine neue Richtung auf dem Markt der elektronischen Schwimmtrainer eingeschlagen.
Das Gerät XMetrics sitzt am Hinterkopf, an den Bändern der Schwimmbrille, und zeichnet von dort alle Trainingsdaten auf. Über zwei In-Ear-Kopfhörer bekommt der Schwimmer zusätzlich Angaben über seine Performance eingespielt.
XMetrics ist kompatibel mit Mobilgeräten von Apple, Android oder Windows Phone
Der virtuelle Schwimmtrainer sei sowohl für Profis als auch für Freizeitschwimmer geeignet, betonen die italienischen Entwickler von XMetrics. Daher gibt es zwei Versionen, die sich aber nicht grundlegend voneinander unterscheiden. Das Herzstück des neuen Schwimmtrainers befindet sich nicht wie bei üblichen Trainingsgeräten am Handgelenk, sondern wird über eine Vorrichtung direkt mit den Bändern der Schwimmbrille am Hinterkopf befestigt. Dadurch sei das Gerät weniger störend und außerdem präziser in seinen Messungen, sagt Rinaldo. Der Sensor registriert auf neun Achsen alle Bewegungen während des Schwimmens und erkennt nicht nur den Schwimmstil, sondern zum Beispiel auch, ob die Wende effektiv ausgeführt wurde.
Außerdem zeichnet das Gerät die üblichen Parameter wie Atmungsrate, Anzahl der Züge pro Bahn, Kalorienverbrauch und natürlich die Anzahl der geschwommenen Bahnen auf. Tauchen sollte man allerdings nicht damit, denn XMetrics ist nur bis zu einer Wassertiefe von einem Meter wasserfest. Die Batterie, die über eine USB-Verbindung aufgeladen wird, soll sechs Stunden lang halten. Übertragen werden die Daten per Bluetooth, und zwar auf die Mobilgeräte von Apple, wie iPhone oder iPad, aber auch auf Android-Geräte und das Windows Phone. Hier kann der Schwimmer dann über verschiedene Apps sein Training auswerten, die Ergebnisse in sozialen Netzwerken mit anderen teilen und auch die nächste Trainingseinheit vorbereiten.
Der Schwimmer bestimmt selbst, was er über Kopfhörer hören will
Über die Apps lässt sich dann auch das programmieren, was dem Schwimmer während des Trainings per Kopfhörer mitgeteilt werden soll. Zum Beispiel kann er entscheiden, dass er in den ersten zehn Minuten des Trainings während der Einschwimmzeit lediglich einen regelmäßigen Beep als Taktgeber eingespielt haben möchte. Dann möchte er vielleicht nach jeder Wende die Anzahl der geschwommenen Bahnen oder auch die Zeit pro Bahn hören.
All dies ist möglich, ebenso wie eine Kombination dieser Angaben, etwa beim Intervalltraining. Dann meldet die freundliche Stimme im Ohr sowohl die geschwommenen Zeiten als auch das Ende der Ruhephasen zwischendurch. Und auch die Verwendung des XMetrics ganz ohne Stimme im Ohr ist natürlich möglich. Dann werden die Kopfhörer einfach ausgestöpselt.
Rinaldo und sein Team wollen den neuen virtuellen Schwimmtrainer im Frühjahr 2015 auf den Markt bringen. Dafür werben sie auf der Crowdfunding-Plattform Indiegogo um Unterstützung. Von den angepeilten 50.000 US-Dollar ist bisher ein knappes Fünftel eingegangen, die Aktion läuft am 27. November aus. Der XMetrics in der Version für Freizeitschwimmer ist auf Indiegogo für 125 Dollar zu haben, später soll das Gerät 199 Dollar kosten.
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