IG-NOBELPREISE VERLIEHEN 19.09.2015, 07:55 Uhr

Wie ein Huhn zum Dinosaurier wird

Eine US-Zeitschrift zeichnet jedes Jahr unter großer Anteilnahme Wissenschaftler aus, die sich ziemlich verrückten Forschungen widmen. So stellte eine Physikerin fest, dass alle Säugetiere, ob winzig klein oder riesig groß, gleich lange brauchen, um ihre Blase zu entleeren. 

Zum Gackern: Bei der Verleihung der "Ig-Nobelpreise" spielte auch ein Huhn als Forschungsobjekt eine tragende Rolle. 

Zum Gackern: Bei der Verleihung der "Ig-Nobelpreise" spielte auch ein Huhn als Forschungsobjekt eine tragende Rolle. 

Foto: Oliver Krato/dpa

Das Wörtchen „Häh?“ signalisiert, dass jemand etwas nicht verstanden hat. Entweder, weil er schwerhörig ist oder das Gesagte übersteigt seinen Horizont. Klar, weiß jeder. Dass dieses Wörtchen so oder abgewandelt in allen Sprachen vorkommt dagegen nicht. Mark Dingemanse vom Max-Planck-Institut für Psycholinguistik in Nijmegen ist da eine Ausnahme. Denn er hat sich höchst wissenschaftlich mit „Häh“ befasst. Dafür bekam er jetzt den Jux-Nobelpreis für Literatur, der offiziell Ig-Nobelpreis heißt – „Ig“ steht für ignoble = unwürdig. Verliehen wird er jährlich von der in Cambridge/USA erscheinenden Zeitschrift „Annals of Improbable Research“.

Das wohl verrückteste Forschungsergebnis erzielte Bruno Grossi aus Chile, der sich bei Tierschützern damit keinen guten Ruf verschaffte. Er befestigte am Po eines Huhns eine Art Pömpel, der normalerweise dazu dient, per Unterduck verstopfte Toiletten wieder durchlässig zu machen. Das arme Huhn musste, um das Gewicht auszugleichen, seine Gangart ändern, was die Biologen freute. Es laufe wie ein Dinosaurier, stellten sie fest.

Das Logo von Improbable Research. 

Das Logo von Improbable Research. 

Quelle: Improbable Research

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
HARTMANN-Firmenlogo
Konstrukteur / Entwicklungsingenieur (w/m/d) HARTMANN
Heidenheim Zum Job 
Adolf Würth GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Fahrzeugeinrichtung Adolf Würth GmbH & Co. KG
Obersulm-Willsbach Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
durlum Group GmbH-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) durlum Group GmbH
Schopfheim Zum Job 
über RSP Advice Unternehmensberatung-Firmenlogo
Technische Leitung (m/w/d) über RSP Advice Unternehmensberatung
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Testingenieur für die Produktqualifikation (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in im Bereich Elektro- und Messtechnik/Gebäudeautonomie HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
(Junior) Consultant Funktionale Sicherheit (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Automatisierungsingenieur (m/w/d) für Dynamic Crossflow-Filter ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 

Ähnlich verrückt ist das Forschungsergebnis der US-Physikerin Patricia Yang. Sie spezialisierte sich auf das Urinieren von Tieren. Nach unzähligen Beobachtungen stellte sie per Stoppuhr fest, dass alle Säugetiere, egal wie groß sie sind, 21 s brauchen, um ihre Blase zu entleeren. Ein kurzer Zusatz entwertet das Ergebnis allerdings. Die Pipipause kann sich um 13 s verlängern oder verkürzen. Das ist eine höchst unwissenschaftliche Abweichung von 61,9 %.

46 Insektenstiche im Selbsttest

Der US-Forscher Justin Schmidt opferte sich buchstäblich für die Wissenschaft auf und wurde mit dem Preis für Physiologie und Entomologie ausgezeichnet. Er ließ sich von 21 verschiedenen Insektenarten stechen, um einen Schmerzindex zu entwickeln. „Au“ als Ausdruck von Schmerz genügte ihm nicht. Er hat ihn jetzt auf eine wissenschaftliche Grundlage gestellt. Dabei half ihm sein Kollege Michael Smith, der bei Tierfreunden ebenfalls unten durch sein dürfte. Er ließ sich an 25 verschiedenen Körperstellen von Honigbienen stechen, deren Stachel dabei ausgerissen wird, sodass sie sterben. Smith wollte wissen, wo es am meisten schmerzt. Oberlippe, Nasenloch und Penis sind nach seinen Erkenntnissen die empfindlichsten Stellen.

Bodenwellen als Diagnosehelfer

Diallah Karim hat eine ungewöhnliche Methode entwickelt, um eine Blinddarmentzündung zu diagnostizieren. Sie setzte verdächtige Patienten in ein Auto und ließ es über Bodenwellen holpern, die Autofahrer dazu bringen sollen, das Rasen wenigstens kurzzeitig einzustellen. Das  Schmerzempfinden des Probanden bei dieser Tortur reicht Karim zur Diagnose, wie sie sagt.

Linderung für Allergiker durch Küsse und Sex

Küssen und Sex lindern allergische Reaktionen der Haut, hat Hajime Kimata aus Japan herausgefunden. Dafür bekam er eine Hälfte des Medizinpreises. Die andere ging an eine slowakische Forschergruppe um Jaroslava Durdiakov. Sie hatte herausgefunden, dass männliche DNA im Mund der Partnerin nach intensivem Küssen noch eine Stunde lang nachweisbar ist.

Ein Mann mit 1171 Kindern

Um Sex ging es auch bei den österreichischen Forschern Elisabeth Oberzaucher und Karl Grammer. Sie knöpften sich rein wissenschaftlich den Ende des 17. Jahrhunderts regierenden Herrscher von Marokko, Moulay Ismael Ibn Sharif vor. Er soll der Legende nach innerhalb von 32 Jahren 1171 Kinder mit 500 Haremsdamen und vier Ehefrauen gezeugt haben. Kann sein, sagen die Forscher, nachdem sie alles nachgerechnet hatten. Dafür gab es den Mathematik-Preis.

Die Auszeichnung für Wirtschaft erhielt die Polizei der thailändischen Hauptstadt Bangkok. Sie zahlt Polizisten, die sich nicht bestechen lassen, eine Prämie. 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.