Wie Wirtschaftsphilosoph Anders Indset die Welt 2050 sieht
Wie werden wir 2050 leben? Lachen wir dann über die Corona-Pandemie oder kommen weitere Krisen auf uns zu? In unserer Serie „So sieht die Welt 2050 aus“ sprechen wir diesmal mit Anders Indset, einen der weltweit führenden Business Philosophen, über spannende Zukunftsszenarien.
2020 liegt hinter uns, doch was kommt auf uns in den nächsten Jahren zu? Folgen weitere Pandemien, wird alles so wie vorher oder sogar besser? Wie leben wir in 30 Jahren? Wir fragen in unserer Zukunftsserie Menschen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, wie sie sich das Jahr 2050 vorstellen.
Wie werden wir nach der Coronakrise leben?
Diesmal hat sich Anders Indset Gedanken über die mehr oder minder ferne Zukunft gemacht. Er ist Wirtschaftsphilosoph und verbindet Philosophie der Vergangenheit mit der Technologie und Wissenschaft von morgen.
Autos sind…
…ja, was? Ist Tesla ein Auto? Bereits heute sprechen wir von Mobilitätsanbietern und die Firma hinter der bei weitem wertvollsten Marke definiert sich seit den Gründungstagen als Software- und Tech-Unternehmen. Aber 1990 ist fast genauso weit weg wie 2050, damals gab es nicht einmal ein kommerzielles Internet.
In meiner Stadt leben im Jahr 2050…
…hoffentlich noch Menschen. Globale Ballungsräume werden weiterhin schnell wachsen und es werden sicherlich über 90 % der Weltbevölkerung in diesen Regionen leben. Gleichzeitig entziehen sich aber auch viele Menschen diesen Strukturen und leben durch die Technologie zukünftig mit Selbstversorgung in ländlichen Regionen.
Es ist ein großes Problem in diesem Jahr (2050), dass…
…vieles von dem, was 2020 denkbar war, auch wirklich passiert ist, aber genau so viel passiert ist was nicht vorhersehbar war.
Wie werden Ingenieure 2030 arbeiten
Google ist inzwischen…
…ein Eintrag und die Antwort in einer wie auch immer gearteten „Suchmaschine“. Das kann das verdrahtete Gehirn sein oder eine neue, fortgeschrittene Entwicklung von dem, was wir heute Internet nennen. Die Marke Google unter dem Umbrella Alphabet hat es bereits heute in unsere Geschichtsbücher geschafft, weil sie zu den fünf Unternehmen unter den zehn wertvollsten Unternehmen der Welt gehört, welche vor 30 Jahren nicht einmal gegründet waren (Amazon, Alphabet/Google, Facebook, Tencent und Alibaba). Wenn wir nun das zweite Quantenparadigma beginnen, werden wir erkennen, dass der Digitale Tsunami uns erst noch bevorsteht und die Geschwindigkeit – und somit auch die Auswirkung – von Technologie stark zunehmen werden. Google wird also in 2050 etwas ganz anderes sein als das, was wir heute kennen.
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Wenn ich etwas einkaufen will, brauche ich…
…dass es noch „Einkaufen“ an sich gibt. Mit einem Zeitfenster von 30 Jahren ist es sogar vorstellbar, dass das Einkaufen an sich durch eine wie auch immer geartete Produktion und Distribution, angefangen beim ersten Gedanken bis zum vollendeten physischen Gegenstand, durch neue Systeme und Strukturen ersetzt wurde.
Wenn ich jetzt auf das Jahr 2020 zurückblicke, dann…
…freue ich mich, dass ich auf 2020 zurückblicken kann. Es bedeutet, ich lebe, habe eine Wahrnehmung, wie es sich anfühlt, irgendwas zu sein und irgendwas wahrzunehmen. Wir sind also noch Menschen und haben unser Bewusstsein: ein grundfundamentales Ziel für unsere Zukunft – die bewusste Schöpfung einer erstrebenswerten Zukunft. Es wird keinen Posthumanismus ohne Humanismus geben, vielleicht gelingt uns bis dahin ein besseres Verständnis und die Definition dessen, was ein Mensch ist und wie es gelingt eine „enkelfähige“ Zukunft zu bauen mit einem humanistischen Kapitalismus. Wir entscheiden heute, welche Welt wir kreieren können, und definieren heute gemeinsam, welche Welt für uns erstrebenswert ist. Es ist die Summe der heutigen Handlungen durch bewusste menschliche Wesen, die über ökologischen Kollaps und Umgang mit exponentieller Technologie entscheiden. Dies setzt Handlungshelden voraus…
Podcast-Tipp: Was kommt nach der Digitalisierung?
„Die Zeit der Manager wie wir sie kennen, ist vorbei.“ Diese steile These stellt Anders Indset auf, einer der bekanntesten Wirtschaftsphilosophen. Er ist bekannt für seine unkonventionelle Denkweise. Wie Wirtschaft und Philosophie zusammenpassen, erfahren Sie bei „Technik aufs Ohr“ – der Podcast für Ingenieur*innen und Technikfans.
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