Wiederfinden leicht gemacht: Premium-Schirme mit Bluetooth-Sender ausgestattet
Der neuseeländische Hersteller Blunt will der ewigen Suche nach verlorenen Regenschirmen ein Ende bereiten. In seine Premium-Schirme hat er einen Bluetooth-Sender integriert. In der eigenen Wohnung dürfte das Aufspüren mittels Smartphone gut funktionieren, in weiterer Entfernung nicht unbedingt.
Es ist zum Verrücktwerden: Immer dann, wenn der Regen kommt, hat man nicht mehr auf dem Schirm, wo man selbigen zuletzt bloß vergessen haben könnte. Und da Regenschirme wohl zu jenen Alltagshelfern gehören, die auf der Liste der verlorenen Gegenstände ganz oben stehen, hat sich das neuseeländische Unternehmen Blunt etwas einfallen lassen: Schirme, die bei Verlust aufgespürt werden können – per Smartphone und zugehöriger App.
Die Motivation hinter der Entwicklung dürfte zweifellos auch wirtschaftliche Gründe haben. Schließlich überlegen Verbraucher in Zeiten, in denen Drogeriemärkte Regenschirme für unter drei Euro anbieten, mehr als zwei Mal, bevor sie zum hochwertigen und mit kanpp 70 Euro deutlich teureren Premium-Produkt greifen.
IT-UnternehmenTile stellt Bluetooth-Schnittstellen bereit
Zumindest indirekte Unterstützung bekamen die Hersteller aus Auckland vom IT-Unternehmen Tile, das die Bluetooth-Schnittstellen für die Schirme bereitstellte. In der Praxis funktioniert das Ganze so: Wird der Schirm vermisst, öffnet der Nutzer die entsprechende Smartphone-Anwendung. Das kleine Programm prüft erst einmal, ob es direkten Bluetooth-Kontakt zum Schirm herstellen kann. Falls ja, befindet sich der Regenschutz nicht weiter als 20 Meter entfernt und macht mit anhaltenden Tönen auf sich aufmerksam.
Der Hersteller verspricht, dass die App auch weiter entfernte Schirme aufspüren kann. Allerdings könnte das in der Realität mit weniger Erfolgsaussichten verbunden sein. Grund: Es wird keine GPS-Technik verwendet.
Sollte der vermisste Schirm sich zum Beispiel im zwei Kilometer entfernten Café befinden, muss die App improvisieren. Schließlich kann die Bluetooth-Technik bekanntermaßen nur kurze Distanzen überwinden.
Die Hoffnung des Sender-Herstellers Tile: Wenn viele Menschen im Umkreis die App verwenden, kann eine Art Netzwerk hergestellt werden, das die mangelnde Bluetooth-Reichweite in vielen kleinen Sprüngen überbrückt. Das aber klingt erstens datenschutzrechtlich fragwürdig, zweitens muss die notwendige hohe Nutzerdichte erst einmal gegeben sein.
Sender ist frei verkäuflich
Die Werbung der Schirm-Manufaktur könnte denken lassen, der Sender-Hersteller Tile habe die Bluetooth-Module in exklusiver Kooperation eigens für die Blunt-Schirme angefertigt. Tatsächlich aber ist der „Tile“ ein frei verkäuflicher universeller Sender, der an allen möglichen Gegenständen angebracht werden kann. Blunt hat ihn bloß in seine Schirme eingenäht.
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