Ausstellung 09.03.2012, 12:00 Uhr

„Windstärken“: Die Kraft der Elemente Wind und Wasser

Zwei Ausstellungen in Berlin widmen sich den Elementen Wind und Wasser. Das Technikmuseum zeigt, wie der Wind als Energieträger für den Menschen nutzbar gemacht wird und welche mythischen Vorstellungen mit ihm verbunden sind. Im Deutschen Institut für Normung wird deutlich, dass Normen auch dort am Werk sind, wo Menschen mit Wasser in Berührung kommen.

Gräser bedecken gut ein Fünftel der Erdoberfläche. Um eine so dominante Stellung in der Vegetation zu erreichen, haben die Gräser eine ständig verfügbare, einfache Ressource genutzt: den Wind. Durch den Wind werden die Gräserpollen in nahezu alle Winkel der Erde getrieben, wo sie einen passenden Untergrund finden, schlagen sie Wurzeln. Somit sind die Gräser echte „Windgewinner“.

Ausstellung „Windstärken“ zeigt mythische und technische Farcetten des Windes

Solche Erkenntnisse erhält, wer sich die Ausstellung „Windstärken“ im Deutschen Technikmuseum in Berlin ansieht. Die Sonderausstellung schlägt einen weiten Bogen von der Beschreibung des Naturphänomens Wind über die positiven und negativen Auswirkungen des Winds auf Natur und Mensch bis zur Nutzbarmachung des Winds durch den Menschen. Natur- und Kulturwissenschaften werden in der Ausstellung ebenso berücksichtigt wie die Leistungen der Ingenieure bei der immer effizienteren Ausnutzung der Windenergie.

Eine windschnittige Ausstellungsarchitektur unterteilt den Saal in kleine geschwungene Kabinette. Der Anfang ist stürmisch. In einem Film ist zu sehen, wie eine Hängebrücke bei starkem Wind zu schwingen beginnt, bis sie schließlich zerbirst. Man erfährt, mit welch einfachen Mitteln eine ähnliche Entwicklung bei der Köhlbrandbrücke in Hamburg verhindert wurde – indem Stoßdämpfer von VW Käfern an den Tragseilen angebracht wurden, die allzu starke Schwingungen dämpfen. Ein anderer Film zeigt, wie ein plötzlich einbrechender Sommersturm den Breitscheidplatz in Berlin buchstäblich leer fegt.

Angesichts solcher Unheil verkündenden Bilder verwundert es kaum, dass die Menschen mit dem Wind schon immer mythische Vorstellungen verbunden haben. Windgötter und Schutzheilige sind zu sehen, Goethes Ballade vom Erlkönig („Wer reitet so spät durch Nacht und Wind“) wird ebenso zitiert wie die guten alten Bauernregeln („Um St. Gallus brausen gern die Stürme los“ – gemeint ist der 16. Oktober).

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
Technische Hochschule Augsburg-Firmenlogo
Professur für verfahrenstechnische Produktion Technische Hochschule Augsburg
Augsburg Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) BIM Die Autobahn GmbH des Bundes
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
aedifion-Firmenlogo
(Junior) Engineer - Smart Building (w/m/d) aedifion
Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY-Firmenlogo
Feinwerkmechanikerin (w/m/d) für Vakuumsysteme von Beschleunigern Deutsches Elektronen-Synchrotron DESY
Hamburg Zum Job 
Max-Planck-Institut für Kernphysik-Firmenlogo
Bauingenieur oder Architekt (w/m/d) Max-Planck-Institut für Kernphysik
Heidelberg Zum Job 
Solventum Germany GmbH-Firmenlogo
Process Engineer Automation (m/w/*) Solventum Germany GmbH
Seefeld Zum Job 
HERRENKNECHT AG-Firmenlogo
Leiter Mechanische Bearbeitung (m/w/d) HERRENKNECHT AG
Schwanau Zum Job 
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in für das Lehrgebiet Carl-Zeiss-Stiftungsprofessur für Produktions- und Herstellverfahren von Wasserstoffsystemen Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Göppingen Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)-Firmenlogo
Universitätsprofessur (W3) Intelligente rekonfigurierbare Produktionsmaschinen Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Karlsruhe Zum Job 
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 

Einen Schwerpunkt legt das Technikmuseum naturgemäß auf die Versuche des Menschen, die Energie des Windes auszunutzen. Die Beispiele reichen bis in die unmittelbare Gegenwart, etwa bei der Seeschifffahrt. Angesichts steigender Treibstoffpreise und der zunehmenden Verunreinigung der Luft werden Antriebstechniken wie etwa Lenkdrachen oder der sogenannte Flettner-Rotor wieder neu getestet. Der nach dem deutschen Ingenieur und Erfinder Anton Flettner benannte Antrieb besteht aus hohen zylindrischen Aufbauten auf dem Schiff, die rotieren. Wenn sie der Windströmung ausgesetzt sind, nutzen sie den Magnus-Effekt, eine quer zur Anströmung gerichtete Kraft.

Ausstellung „Windstärken“: Höhepunkt Windkraft

Höhepunkt der Ausstellung ist der Abschnitt über die Windkraft, die besonders anschaulich gestaltet worden ist. Eine Chronologie zeigt die Entwicklung von 125 Jahren Ausnutzung der Windenergie. Besonders gewürdigt wird der westfälische Windkraftpionier Wolfgang Wienpahl, der seit den 1950er-Jahren Windturbinen im eigenen Garten aufstellte und frühzeitig zum Energieselbstversorger wurde, ohne dass er seine Erfindungen verkaufen konnte. Zu sehen ist unter anderem die Originalwerkstatt des Tüftlers. Ausführlich werden Planung, Bau und Einsatz von modernen Windkraftanlagen dargestellt. Originalteile wie etwa ein Gewinde oder Querschnitte durch Rotorblätter zeigen, wie viel Technik in den Details dieser Anlagen steckt.

Wo Wasser ist, sind Normen: Ausstellung „Wasserwerk“ des Deutschen Insituts für Normung (DIN)

Einen Fokus auf ein anderes Element richtet unterdessen das Deutsche Institut für Normung (DIN) in seinem „Normenwerk“, einem kleinen Ausstellungssaal, in dem das DIN seine Arbeit der Öffentlichkeit präsentiert. Die sehr instruktive Ausstellung „Wasserwerk“ zeigt, dass Normen überall dort am Werk sind, wo Menschen mit Wasser in Berührung kommen – und überall dort die Sicherheit des Menschen gewährleisten.

Das fängt mit der Aufbereitung des Wassers für den Verbrauch an. Rund 70 % des Trinkwassers in Deutschland wird aus Quell- oder Grundwasser gewonnen, das gereinigt werden muss, bevor es unbedenklich genießbar ist. Aber auch die Wiederaufbereitung von Abwässern in Kläranlagen unterliegt strengen Richtlinien.

Die Bemessung und der Bau von Großanlagen wie Talsperren oder Deichen unterliegen ebenso Normen, wobei bei der neueren Formulierung von Normen auch ökologische Aspekte eine wachsende Rolle spielen.

Auch für den WC-Sitz gibt es DIN-Normen

Dass Normen aber auch bei anscheinend unscheinbaren Dingen sehr wichtig sein können, zeigt die Ausstellung am Beispiel des WC-Sitzes. Um die Gebrauchsfähigkeit und Sicherheit von Toiletten sicherzustellen, gibt es Normen für die Toilettenspülung ebenso wie für die Stabilität der Sitze. Und damit Prüfer die Verwendung der Norm auch nachweisen können, wurden eigene „Prüfkörper“ entwickelt – Nachbildungen von Fäkalien, die in Größe und Biegbarkeit menschlichen Ausscheidungen ähneln. Und da soll es noch Menschen geben, die Normen für eine staubtrockene Materie halten…  

Ein Beitrag von:

  • Johannes Wendland

    Johannes Wendland ist freier Journalist und schreibt für überregionale Magazine, Zeitungen und Online-Medien u.a. über Wirtschaftsthemen, Raumfahrt und IT-Themen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.