Brief gegen Wettrüsten 28.07.2015, 13:45 Uhr

Stephen Hawking und Elon Musk warnen vor autonomen Kampfrobotern

Stephen Hawking warnt vor der Entwicklung autonomer Kampfroboter mit künstlicher Intelligenz. Der Starphysiker hat einen offenen Brief gegen ein Westrüsten zu militärischen Zwecken unterschrieben – gemeinsam mit Tesla-Gründer Elon Musk, Sprachwissenschaftler Noam Chomsky und Apple-Mitgründer Steve Wozniak. 

Ein Series T-800-Kampfroboter im Kinofilm "Terminator: Genisys": Jetzt haben sich 2000 führende Wissenschaftler weltweit gegen die Entwicklung autonomer Kampfroboter ausgesprochen.

Ein Series T-800-Kampfroboter im Kinofilm "Terminator: Genisys": Jetzt haben sich 2000 führende Wissenschaftler weltweit gegen die Entwicklung autonomer Kampfroboter ausgesprochen.

Foto: Melinda Sue Gordon/2015 Paramount Pictures/dpa

Der Hollywoodstreifen Terminator zeichnet ein düsteres Weltbild: Maschinen sind dank Künstlicher Intelligenz (KI) in der Lage, autonom gegen Menschen zu kämpfen und selbstständig zu töten. Soweit darf es nicht kommen, sind 2000 Forscher und Experten der Robotik und KI überzeugt. Sie haben einen offenen Brief aufgesetzt, der vor der Entwicklung autonomer Kampfroboter für den Krieg warnt – anlässlich der Fachkonferenz International Joint Conferences on Artificial Intelligence (IJCAI) in Buenos Aires.

Unterzeichnet haben neben Astrophysiker Stephen Hawking auch Apple-Mitgründer Steve Wozniak, Sprachwissenschaftler Noam Chomsky und Elon Musk. Der Tesla-Gründer hat kämpfende Roboter früher schon als große existentielle Bedrohung bezeichnet.

Wettrüsten wie bei der Atombombe befürchtet

Der Einsatz autonomer Kampfroboter rückt in erschreckende Nähe, sind die Unterzeichner des Briefes überzeugt: „Künstliche Intelligenz ist an einem Punkt angelangt, an dem der Einsatz solcher Systeme innerhalb weniger Jahre, nicht Jahrzehnte möglich sein wird.“ Sollte ein Land mit der Konstruktion von KI-Kampfrobotern starten, würden andere folgen.

Atlas von Boston Dynamics: Der humanoide Roboter kann sogar Auto fahren.  

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Quelle: Boston Dynamics

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Am Ende stünde ein Wettlauf wie bei der Entwicklung der Atombombe. Es sei für die Menschheit eine entscheidende Frage, ob man ihn nicht von vornherein verhindern wolle. Die Forscher unterstützen mit ihrem Brief die Forderung nach einem UN-Verbot für offensive autonome Waffensysteme.

KI-Technologie könnte Terroristen in die Hände fallen

Die Forscher warnen: Künstliche Intelligenz kann offensiv angewandt in Kriegen zu höheren Todeszahlen führen. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie auf dem Schwarzmarkt auftauchen und in die Hände von Terroristen und Diktatoren gelangen, die damit die Bevölkerung kontrollieren wollen, oder in die Hände von Warlords, die ethnische Säuberungen verüben wollen.“

Die Entwicklung der Technologie sei zudem schwer zu überwachen und könnte auch im Verborgenen ablaufen, da sie nicht auf schwer zugängliche Materialien angewiesen ist –­ anders als etwa ein Atomwaffenprogramm.

Humanoider Roboter Atlas fährt sogar Auto

Tatsächlich ist die Entwicklung der Kampfroboter schon weit vorangeschritten: US-Marines trainierten bereits Seite an Seite mit einem Roboter namens Alphadog. Der elektrische Packesel des Herstellers Boston Dynamics, mittlerweile in der Hand von Google, bewegt sich in selbstständig in unebenem Gelände und bringt Soldaten Vorräte. Aus dem Hause Boston Dynamics kommt auch Atlas – ein 1,90 m großer und 150 kg schwerer humanoider Roboter, der sogar Auto fahren kann.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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