Modedesignerin entwickelt ein Solar Shirt, das Strom erzeugt
Wer dieses T-Shirt trägt, klagt nie mehr über einen leeren Handy-Akku: Die niederländische Designerin Pauline van Dongen hat ein Shirt vorgestellt, dessen eingearbeitete Solarzellen ein Smartphone innerhalb weniger Stunden aufladen. In wenigen Monaten soll das Shirt in den Läden hängen.
Auf großer Wanderung durch die Alpen, mit dem Rad auf Reisen oder als Camper in der tiefen Wildnis: Unterwegs merkt man erst, wie rasch sich die Akkus von Smartphone und Kamera leeren. Es sei denn, der Sportive trägt das sogenannte Solar Shirt der bekannten niederländischen Modedesignerin Pauline van Dongen.
Sie hat ein trendiges und praktisches Shirt für den Alltag entwickelt, in das Solarzellen als Gestaltungselemente eingearbeitet sind. Immerhin verspricht van Dongen, dass leere Akkus dank des T-Shirt der Vergangenheit angehören.
Integrierte Solarzellen wirken wie ein Stoffmuster
Dafür sorgen die 120 flexiblen Solarfilme, die die Modedesignerin in das Solar Shirt eingebettet hat. Der nachtblaue Pulli ist aus einem Doppelstrick gefertigt, in das die Solarzellen eingewebt wurden. Sie erscheinen eher wie ein Muster oder ein trendiges Design denn als Solarzellen.
Dank dieser Solarzellen kann ein Smartphone in nur wenigen Stunden komplett aufgeladen werden. Voraussetzung dafür ist jedoch helles Sonnenlicht. Dann produziert das Shirt etwa ein Watt Strom. Dies soll auch genügen, um andere Geräte wie Tablets, Navis, Kameras und MP3-Player aufzuladen. Angeschlossen werden die Geräte über einen USB-Anschluss.
In dem Kleidungsstück ist ein Akku eingearbeitet, der den nicht sofort benötigten Strom speichert und später bei Bedarf bereitstellen kann. Die Produktion soll in wenigen Monaten starten.
Flexible Zellen stammen vom Holst Centre in Einhoven
Pauline van Dongen hat das Solar Shirt gemeinsam mit der niederländischen Hightech-Firma Holst Centre als Teil eines Forschungsprogramms entwickelt, das sich mit tragbaren Anwendungen beschäftigt. Holst Centre aus Eindhoven lieferte die flexiblen Solarzellen für das Shirt.
„Unsere Technologie ermöglicht extrem dünne Elektronik, die dehnbar, flexibel und waschbar ist“, erklärt die Chemikerin Margreet de Kok, die seit 2008 im Holst Centre an der Integration von Solarzellen dehnbaren und tragbaren Systemen und Textilien forscht. „Sie kann in Gewebe mit Standard-High-Volume-Techniken eingearbeitet werden, die in der Textilindustrie bekannt sind.“ In wenigen Monate könnten Textilien mit den eingearbeiteten Solarzellen auf den Markt kommen, versprich de Kok.
Dabei setzt die Forscherin auf die Verbindung und moderner Technik und der modischen Gestaltungskraft von van Dongen. „Die Modedesignerin Pauline van Dongen hat einen führenden Namen in der Wearable-Technologie, und ihr Design zeigt, wie sich Technologie und Mode ergänzen können, um funktionelle Kleidungsstücke zu schaffen“, so de Kok.
Die Modedesignerin arbeitet schon länger mit tragbarer Technologie. Vor einem Jahr startete sie das Projekt „Wearable Solar“ und entwickelte ein Kleid und einen Mantel. Beide Teile konnten nach zwei Stunden in der Sonne ein leer gelaufenes Smartphone wieder komplett aufladen.
Van Dongen sieht eine große Zukunft für die Solartechnologie in der Modebranche. Weil Solarzellen immer kleiner und dazu flexibler werden, sind sie ideal, um sie in Kleidungsstücke einzuarbeiten. Und zugleich hofft van Dongen, dass die Technik dazu führt, dass die Verbraucher ihrer Kleidung wieder mehr Wert zubilligen und den Inhalt des Kleiderschrankes nicht mehr so schnell austauschen.
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