Plutonium in Stratosphäre 10.01.2014, 08:00 Uhr

Alte Atomwaffentests: Immer noch befinden sich radioaktive Partikel in der Atmosphäre

In der Stratosphäre befinden sich immer noch radioaktive Partikel von Atomwaffentests der 1950er und 1960er Jahre. Und zwar in höherer Konzentration als bisher angenommen. Unter bestimmten Umständen gelangen diese sogar in die bodennahe Troposphäre. 

Zwar ist der Wert der gemessenen Plutonium-Konzentration in der Stratosphäre 100-fach geringer als 1974. Doch ist er immer noch 100.000-fach höher als im Bereich des Erdbodens. Bei Vulkanausbrüchen können Partikel auch in Erdnähe gelangen. 

Zwar ist der Wert der gemessenen Plutonium-Konzentration in der Stratosphäre 100-fach geringer als 1974. Doch ist er immer noch 100.000-fach höher als im Bereich des Erdbodens. Bei Vulkanausbrüchen können Partikel auch in Erdnähe gelangen. 

Foto: National Nuclear Security Administration

Radioaktive Partikel schweben noch immer in der Stratosphäre herum, und zwar in viel höherer Konzentration als bisher gedacht. Sie stammen aus Atomwaffentests, die zu Zeiten des Kalten Krieges in den 50er und 60er Jahren stattfanden. Auch der plutoniumgetriebene SNAP-9A-Satellit, der 1964 in der Atmosphäre verglühte, hinterließ radioaktive Partikel in der Atmosphäre. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Schweizer Bundesamtes für Bevölkerungsschutz.

Hohe Plutoniumkonzentration in der Stratosphäre

Bislang hielten Experten die Konzentration radioaktiver Stoffe in höheren Luftschichten für vernachlässigbar. Der Forscher Corcho Alvarado und sein Team führten vier Jahrzehnte lang Messungen über der Schweiz durch. Und die Ergebnisse sprechen eine andere Sprache: Zwar ergaben die Messungen der Plutoniumkonzentration einen 100-fach geringeren Wert als noch im Jahr 1974. Doch der Wert erwies sich als 100.000-fach höher als im Bereich des Erdbodens. Der Wert des Cäsiums war 1000-fach so hoch wie in Erdnähe.

Die hohe Konzentration der Partikel erklären Corcho Alvarado und seine Kollegen damit, dass sich in der Stratosphäre Schichten mit starken Temperaturunterschieden befinden. Zwischen diesen können die Partikel nicht wechseln. Anders sieht dies in der tieferen Troposphäre aus: Dort hängen sich die Partikel an Regentropfen als Transportmittel.

Es gibt jedoch eine Ausnahme, bei der Partikel doch aus der Stratosphäre in tiefere Schichten wechseln, fanden die Forscher heraus: Vulkanausbrüche. Das beweist der Ausbruch des isländischen Eyjafjallajökull im April 2010. Dabei wurden Asche und Eis bis in die Stratosphäre geschleudert. Plutoniumpartikel hängten sich an und sanken auf diese Weise in den obersten Bereich der Troposphäre ab. Die Werte waren kurzzeitig in beiden Schichten gleich hoch.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Forschungszentrum Jülich GmbH-Firmenlogo
Teamleiter:in - Integrierte Ressourcenbewertung (w/m/d) Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich bei Köln Zum Job 
Iqony Solutions GmbH-Firmenlogo
Key-Account-Manager:in (m/w/d) Iqony Solutions GmbH
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Industrie VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
Birkenstock Productions Sachsen GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur für Versorgungstechnik (TGA) (m/w/d) Birkenstock Productions Sachsen GmbH
Görlitz Zum Job 
Berliner Stadtreinigung (BSR)-Firmenlogo
Mitarbeiter:in (w/m/d) strategisches Stoffstrom- und Anlagenmanagement Berliner Stadtreinigung (BSR)
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Ingenieur/Techniker (gn) für Kanal- und Entwässerungsplanung Stadtwerke Essen AG
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Genehmigungsplaner (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Kiel, Stockelsdorf Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsleiterin / Betriebsleiter (w/m/d) Biogasanlage Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin-Ruhleben Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Ingenieur als Projektleiter Leitungsbau (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Advanced Energy Solutions Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH
Wiesbaden Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung Strom Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH
Gronau (Leine) Zum Job 
Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für den Einsatz im Arbeitsschutz / Umweltschutz / Verbraucherschutz (Bachelor of Science / Bachelor of Engineering / Diplom / FH) Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen
Braunschweig Zum Job 
Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für den Einsatz im Arbeitsschutz / Umweltschutz / Verbraucherschutz (Master, Diplom Uni) Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen
verschiedene Standorte Zum Job 
Thyssengas GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektleiter Leitungsbau (m/w/d) Thyssengas GmbH
Dortmund Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior - Projektleiter Elektrotechnik Betriebsanlagen (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
Iqony Solutions GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Prozesssimulation/Verfahrenstechnik Iqony Solutions GmbH
WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Abteilungsleiter Gebäudeschadstoffe (m/w/d) WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG
Berlin-Adlershof Zum Job 
Hochschule Angewandte Wissenschaften München-Firmenlogo
Professur für Modellbildung und Simulation in der Energie- und Gebäudetechnik (W2) Hochschule Angewandte Wissenschaften München
München Zum Job 
TenneT-Firmenlogo
Asset Spezialist elektrische Eigenbedarfssysteme HVDC-Anlagen (m/w/d) TenneT
Lehrte, Bayreuth Zum Job 
Forschungszentrum Jülich GmbH-Firmenlogo
Teamleiter:in - Integrierte Ressourcenbewertung (w/m/d) Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich bei Köln Zum Job 
Iqony Solutions GmbH-Firmenlogo
Key-Account-Manager:in (m/w/d) Iqony Solutions GmbH
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Industrie VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
Birkenstock Productions Sachsen GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur für Versorgungstechnik (TGA) (m/w/d) Birkenstock Productions Sachsen GmbH
Görlitz Zum Job 

Radioaktive Partikel bleiben länger in höheren Luftschichten als bisher gedacht

Die Wissenschaftler fanden nicht nur heraus, dass die meisten Partikel aus den 50er und 60er Jahre stammen, also aus einer Zeit bevor der Vertrag über das Verbot der Kernwaffenversuche 1963 vereinbart wurde. Sie konnten auch beweisen, dass sie mit 0,1 Mikrometer viel kleiner sind als bisher gedacht. Auch der durchschnittliche Verbleib radioaktiver Stoffe in höheren Luftschichten scheint nicht bei 1,7 Jahren, sondern bei bis zu fünf Jahren zu liegen. 

Ein Beitrag von:

  • Petra Funk

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.