Für Laien und Fachleute 14.11.2019, 07:00 Uhr

App ermittelt Prognose für die persönliche Strahlenbelastung

Forscher haben eine App programmiert, die für die Gesundheit sehr wichtig sein könnte: „Curious Marie“ errechnet aus den individuellen Angaben der Nutzer ihre mögliche Strahlenbelastung und liefert dazu interessante Hintergrundinformationen.

Symbolbild Smartphone

Durch individuelle Eingaben kann jeder Nutzer mehr über seine wahrscheinliche Strahlenbelastung erfahren.

Foto: panthermedia.net/Leungchopan

Das Thema Strahlenbelastung ist im Alltag durchaus relevant. Dafür ist die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl ein gutes Beispiel. Sie liegt zwar schon 33 Jahre zurück, aber nach wie vor fragen sich viele Verbraucher, wie stark Wildpilze aufgrund dieses Unfalls mit radioaktivem Cäsium belastet sein könnten. Ein anderes Beispiel ist Radon. Dieses natürliche radioaktive Element kann als Gas aus dem Untergrund aufsteigen und so in Häuser gelangen. Sind die Bedingungen ungünstig, steigt dadurch die Strahlenbelastung in den Wohnräumen so stark an, dass sich das Krebsrisiko unter Umständen signifikant erhöht. Hinzu kommen individuelle Faktoren wie Röntgenuntersuchungen oder lange Flugreisen. Aber auch Abfälle aus der Stilllegung von Kernkraftwerken werfen Fragen auf. Ein Team aus jungen Fachleuten der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), das GRS AppLab, hat jetzt eine App entwickelt, die Antworten liefern soll: Curious Marie.

App verarbeitet Werte aus vier verschiedenen Bereichen

Es ist kein Geheimnis, dass jeder Mensch ionisierender Strahlung ausgesetzt ist. Auf der einen Seite steht die kosmische Strahlung natürlichen Ursprungs. Auf der anderen Seite werden zahlreiche Strahlungsquellen künstlich produziert. Unterm Strich liegt die Strahlendosis pro Person laut GRS bei über vier Millisievert pro Jahr. Welche Folgen damit im Einzelfall möglicherweise verbunden sind, können selbst Experten nicht genau benennen. Klar ist nur: Je weniger Strahlung, desto besser. Wie bei jeder Durchschnittszahl sind die Differenzen sehr groß. „Wer wissen will, welche Dosis er tatsächlich erhält, muss sich also die Faktoren ansehen, die wesentlich dazu beitragen“, erklärt Holger Seher, Projektleiter im AppLab der GRS.

Die Forscher haben die App daher so gestaltet, dass die Nutzer in vier verschiedenen Kategorien individuelle Angaben eintragen können. Das beginnt bei dem aktuellen Wohnort. Denn er ist maßgeblich für die Dosis, die durch die natürliche Hintergrundstrahlung zustande kommt. Im nächsten Schritt kann der Verbraucher medizinische Untersuchungen aufführen und diese Angaben natürlich auch regelmäßig aktualisieren. Der dritte Bereich sind Flugreisen, die ebenfalls erheblich zur Strahlenbelastung beitragen können. Schließlich folgt – gegebenenfalls – der Tabakkonsum.

Hintergrundwissen zur Strahlenbelastung wird über ein Quiz und Videos vermittelt

All diese Werte verwendet die Software, um eine Prognose zu erstellen – Curious Marie wirft die geschätzte persönliche Strahlenbelastung für das laufende Kalenderjahr aus. Zudem werden die Nutzer mit wichtigen Hintergrundinformationen ausgestattet. Die Wissenschaftler haben dafür Fakten zu den jeweiligen Strahlungsquellen zusammengestellt. Außerdem liefert Curious Marie eine Erklärung, auf welchen Daten die jeweiligen Prognose-Berechnungen beruhen. Natürlich ist es auch möglich, dass der Verbraucher neue Werte eingibt, um die Differenz zu erkennen. Was macht es beispielsweise für einen Unterschied, bewusst auf Flugreisen zu verzichten? Auf diese Weise soll die Wahrnehmung für mögliche Strahlenbelastungen geschärft werden.

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Dabei ist den Forschern bewusst, dass die wenigsten Menschen Interesse daran haben, lange Textwüsten über physikalische Phänomene zu lesen. Also haben sie ein Quiz entworfen. Wie bei herkömmlichen Spielen fürs Smartphone gibt es verschiedene Level, insgesamt drei. Sie bieten Fragen von der Kernphysik bis hin zum Strahlenschutz. „Wir alle haben in unserem privaten Umfeld die Erfahrung gemacht, dass viele Menschen beim Thema Strahlung auch deshalb unsicher sind, weil ihnen die Möglichkeit fehlt, Dinge aus eigenem Wissen heraus einzuordnen. Wenn man zum Beispiel selbst weiß, ab welcher Dosis welche Gesundheitsschäden auftreten können, kann man auch selbst beurteilen, wie wichtig es sein kann, sich vor Radon zu schützen oder ob man die Sperrzone in Tschernobyl besuchen will“, sagt Seher. Als Ergänzung zum Quiz haben er und sein Team 13 kurze Animationsvideos erstellt, zu wichtigen Begriffen wie „Becquerel“, „Radioaktivität“ oder „Kernspaltung und Kernfusion“.

Screenshots

Die Aufmachung der App Curious Marie ist bewusst spielerisch konzipiert worden.

Foto: GRS

Die App Curious Marie sammelt keine Daten für die Forschung

Die App „Curious Marie“ kann kostenlos heruntergeladen werden. Sie ist sowohl für iOS als auch für Android erhältlich. Wichtig ist den Wissenschaftlern, dass alle individuellen Daten ausschließlich auf den Smartphones oder Tablets der Nutzer gespeichert werden. Die App lädt die Informationen nicht in eine Cloud hoch und sie greift auch nicht auf sonstige Daten der Nutzer zu. Sie dient also der Endverbraucher-Information und ist nicht dafür gedacht, Forschungsdaten einzusammeln.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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