Geologische Mechanismen 31.07.2024, 10:05 Uhr

Blaues Wunder: So entstanden Saphire in der Vulkaneifel

Saphire von höchster Qualität stammen aus Sri Lanka sowie Myanmar und Kaschmir. Außerdem werden sie in Ostaustralien, China, Thailand, Ostafrika und sogar in der Eifel gefunden. Ein Forschungsteam der Universität Heidelberg hat untersucht, warum dies so ist und was der Vulkanismus damit zu tun hat.

Saphir

Dieser winzig kleine Saphir wurde in einem Flussbett in der Eifel gefunden.

Foto: Sebastian Schmidt

Saphire gehören zu den wertvollsten Edelsteinen der Welt. Chemisch gesehen bestehen sie aus Korund, einer Form von Aluminiumoxid, das durch winzige Verunreinigungen seine charakteristische blaue Farbe erhält. Die faszinierenden Kristalle kommen weltweit in siliziumarmen vulkanischen Gesteinen vor. Lange Zeit ging man davon aus, dass Saphire aus tiefem Krustengestein stammen und durch aufsteigendes Magma an die Oberfläche gelangen. Neueste Forschungsergebnisse der Universität Heidelberg werfen jedoch ein neues Licht auf die Entstehung dieser Edelsteine in der Eifel.

700.000 Jahre Vulkanismus in der Eifel

Die Eifel ist seit etwa 700.000 Jahren Schauplatz eines intensiven Vulkanismus. Dieses Vulkangebiet ist Teil der intrakontinentalen mitteleuropäischen Vulkanprovinz, zu der auch das Zentralmassiv in Frankreich, der Egergraben in Böhmen und die Westkarpaten gehören. Seit dieser langen Zeit dringt Magma aus dem Erdmantel in die darüber liegende Erdkruste ein und führt zur Bildung von siliziumarmen, natrium- und kaliumreichen Schmelzen. Diese speziellen Magmen sind weltweit für ihre Saphirvorkommen bekannt. Doch wie genau entstehen diese seltenen Edelsteine in vulkanischen Ablagerungen? Diese Frage war bislang ungeklärt.

„Eine Erklärung lautet, dass Saphir in der Erdkruste bei sehr hohem Druck und sehr hohen Temperaturen aus ehemaligen tonigen Sedimenten entstanden ist und die aufsteigenden Magmen für die Kristalle nur den Fahrstuhl zur Oberfläche bilden”, sagt Prof. Dr. Axel Schmitt, der Wissenschaftler an der Curtin University in Perth (Australien) ist und als Honorarprofessor am Institut für Geowissenschaften der Universität Heidelberg – seiner früheren Heimatinstitution – zu Isotopengeologie und Petrologie forscht.

Laut dieser Annahme wären Saphire nicht durch Magma entstanden, sondern lediglich von ihr an die Oberfläche transportiert worden. Eine alternative Theorie besagt, dass sich Saphire in tiefen Magmareservoiren des oberen Erdmantels oder der unteren Kruste bildeten und dann durch vulkanische Aktivität nach oben gebracht wurden. Dies würde bedeuten, dass die Korundkristalle magmatischen Ursprungs sind.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Indorama Ventures Polymers Germany GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Verfahrenstechnik (m/w/d) Chemische Produktion Indorama Ventures Polymers Germany GmbH
Gersthofen Zum Job 
Jungheinrich AG-Firmenlogo
EHS-Projektingenieur (m/w/d) mit Schwerpunkt Energieeffizienz Jungheinrich AG
deutschlandweit Zum Job 
ENGIE Deutschland GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Vertrieb Energiedienstleistungen (m/w/d) ENGIE Deutschland GmbH
Frankfurt oder Stuttgart, bundesweit Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Veltum GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur:in für Versorgungstechnik Heizung, Lüftung, Sanitär Veltum GmbH
Waldeck Zum Job 
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Senior-Mehrsparten-Projektbearbeiter (m/w/d) Realisierung Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Naturwissenschaftler/in oder Ingenieur/in als Experte für Immissionsschutz (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/in / Umweltwissenschaftler/in im Bereich Energie und Emissionshandel (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
naturenergie hochrhein AG-Firmenlogo
Projektentwickler (m/w/d) Technischer Vertrieb naturenergie hochrhein AG
Rheinfelden (Baden), Schallstadt, Donaueschingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
VH-7 Medienküche GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Umweltingenieur oder Ingenieur Umweltschutztechnik (M/w/d) VH-7 Medienküche GmbH
Stuttgart Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Koordinator*in im Arbeits-, Brand- und Umweltschutz Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (m/w/d) Elektrotechnik/Energietechnik für die Niederspannung bzw. Hochspannung Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Strategische Netzplanung (m/w/d) für Strom, Datennetze, Infokabel, 450 MHz Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik / Ausbildung zum Sachverständigen Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Industriepark Höchst/Frankfurt am Main Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Quartiersentwicklung Anschlussservice (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
TA Europe Business Consulting GmbH-Firmenlogo
Real Estate Consultant ESG & Sustainability (m/w/d) TA Europe Business Consulting GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 

223 Saphire aus der Eifel analysiert

Um zu überprüfen, welcher der beiden Hypothesen zutrifft, analysierten die Forschenden insgesamt 223 Saphire aus der Eifel. Einige der nur wenige Millimeter großen Kristalle fanden sie in Gesteinsproben aus vulkanischen Ablagerungen in den zahlreichen Steinbrüchen der Region. Die meisten Saphire stammen jedoch aus Flusssedimenten.

„Saphir ist ähnlich wie Gold im Vergleich zu anderen Mineralen sehr beständig gegenüber Verwitterung. Über lange Zeiträume werden die Körner aus dem Gestein herausgewaschen und in Flüssen abgelagert. Dort können sie aufgrund ihrer hohen Dichte mithilfe einer Goldwaschpfanne von leichteren Sedimentbestandteilen getrennt werden”, erläutert Sebastian Schmidt, der die Untersuchungen im Rahmen seiner Masterarbeit an der Universität Heidelberg durchgeführt hat.

Altersbestimmung der Saphire bringt die Lösung

Zur Altersbestimmung der Saphire nutzten die Wissenschaftler die Uran-Blei-Methode und untersuchten Mineraleinschlüsse im Saphir mit einem Sekundärionen-Massenspektrometer. Diese Analysen ergaben, dass die Saphire in der Eifel zeitgleich mit dem Vulkanismus entstanden sind. Einige Saphire tragen die isotopische Signatur von Mantelschmelzen, die durch aufgeheiztes und teilweise geschmolzenes Krustengestein verunreinigt wurden. Andere Saphire bildeten sich im Kontaktbereich zwischen Schmelzen und Nebengestein.

Auch interessant:

„In der Eifel haben damit sowohl magmatische als auch metamorphe Prozesse, bei denen etwa die Temperatur das Ursprungsgestein veränderte, eine Rolle bei der Kristallisation von Saphir gespielt”, sagt Sebastian Schmidt.

Die Forschungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Contributions to Mineralogy and Petrology“ veröffentlicht. Die in der Schweiz ansässige Dr. Eduard Gübelin Association for Research and Identification of Precious Stones und die Deutsche Forschungsgemeinschaft haben die Arbeiten gefördert.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.