Zehntausende Öfen auf den Bergen 10.04.2018, 13:14 Uhr

China baut gigantische Regenmaschine im Hochland Tibets

So groß wie Spanien, Frankreich, Portugal und Italien zusammen ist das Gebiet, das China bald künstlich beregnen will. Zehntausende Öfen sollen Silberjodid erzeugen, um die Wolken über dem tibetischen Hochland zum Abregnen zu bringen.

Esel vor dem kargen Hochland von Tibet

Esel im tibetischen Hochland: Dort will China Zehntausende Öfen aufstellen, die Silberjodid-Partikel ausstoßen und so die Wolken zum abregnen bringen sollen. Grund ist die Wasserknappheit in großen Teilen Chinas.

Foto: panthermedia.net/Alex Brylov

Wettermachen ist für die Chinesen kein Ding: Schon vor fast zehn Jahren haben sie mehr als 1.000 Raketen in die Luft geschossen, nur um Wolken zum Abregnen zu bringen, die sonst die Staatsgäste bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Peking durchnässt hätten. Die dafür nötige Technik ist ja auch lange bekannt und wird sogar in Deutschland punktuell eingesetzt, um beispielsweise Weinbaugebiete vor drohendem Hagelschlag zu schützen. Silberjodid-Partikel werden in die Wolken eingebracht und lösen den Niederschlag dort aus, wo er keinen Schaden anrichten kann. Was die Chinesen aber jetzt vorhaben, sprengt alle bekannten Dimensionen.

Befeuert mit Kohle oder Holz

Man müsste schon die Staatsgebiete von Spanien, Portugal, Frankreich und Italien zusammenrechnen, um auf die Fläche im tibetischen Hochland zu kommen, die künftig künstlich beregnet werden soll. Und dafür hat die nationale Raumfahrt- und Technologiebehörde CASC, in der auch die chinesische Raumstation gebaut wird, eine ganz neue Technik für die Verteilung der Partikel entwickelt. Besser gesagt: Eine neue Anwendungsmethode, denn die Technik wirkt jedenfalls äußerlich geradezu museal.

Die Öfen sollen wohl mit Holzkohle betrieben werden.

Die Öfen sollen wohl mit Holzkohle betrieben werden.

Quelle: Region Maduo

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Indorama Ventures Polymers Germany GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Verfahrenstechnik (m/w/d) Chemische Produktion Indorama Ventures Polymers Germany GmbH
Gersthofen Zum Job 
Jungheinrich AG-Firmenlogo
EHS-Projektingenieur (m/w/d) mit Schwerpunkt Energieeffizienz Jungheinrich AG
deutschlandweit Zum Job 
ENGIE Deutschland GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Vertrieb Energiedienstleistungen (m/w/d) ENGIE Deutschland GmbH
Frankfurt oder Stuttgart, bundesweit Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Veltum GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur:in für Versorgungstechnik Heizung, Lüftung, Sanitär Veltum GmbH
Waldeck Zum Job 
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Senior-Mehrsparten-Projektbearbeiter (m/w/d) Realisierung Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Naturwissenschaftler/in oder Ingenieur/in als Experte für Immissionsschutz (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/in / Umweltwissenschaftler/in im Bereich Energie und Emissionshandel (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
naturenergie hochrhein AG-Firmenlogo
Projektentwickler (m/w/d) Technischer Vertrieb naturenergie hochrhein AG
Rheinfelden (Baden), Schallstadt, Donaueschingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
VH-7 Medienküche GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Umweltingenieur oder Ingenieur Umweltschutztechnik (M/w/d) VH-7 Medienküche GmbH
Stuttgart Zum Job 
Kölner Verkehrs-Betriebe AG-Firmenlogo
Koordinator*in im Arbeits-, Brand- und Umweltschutz Kölner Verkehrs-Betriebe AG
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (m/w/d) Elektrotechnik/Energietechnik für die Niederspannung bzw. Hochspannung Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Strategische Netzplanung (m/w/d) für Strom, Datennetze, Infokabel, 450 MHz Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger Elektrotechnik / Ausbildung zum Sachverständigen Elektrotechnik (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Industriepark Höchst/Frankfurt am Main Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Quartiersentwicklung Anschlussservice (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
TA Europe Business Consulting GmbH-Firmenlogo
Real Estate Consultant ESG & Sustainability (m/w/d) TA Europe Business Consulting GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 

Wie die South China Morning Post und andere Medien berichten, wollen die Wissenschaftler zehntausende Öfen in der Gebirgslandschaft verteilen – 500 davon gebe es bereits. Befeuert werden sie mit festen Brennstoffen, also vermutlich Kohlebriketts oder auch Holz. Fotos zeigen Öfen, die durchaus eine Bauernkate des 18. Jahrhundert hätten schmücken können.

Steuerung mithilfe von Satellitendaten

Für die Chinesen aber steckt dahinter ein gewaltiges Zukunftsprojekt. Denn um den chronisch trockenen Norden des Landes mit ausreichend Wasser versorgen zu können, müssen die Ressourcen im Süden besser ausgeschöpft werden. Mit dem neuen Projekt soll eine zusätzliche Wassermenge von zehn Milliarden Kubikmetern verfügbar werden. Das entspreche etwa sieben Prozent des gesamten Verbrauchs in China. Zum Vergleich: Deutschland könnte mit dieser Menge etwa 40 Prozent seines jährlichen Bedarfs decken. Ein einzelner Ofen soll einen Wolkenstreifen von fünf Kilometern Länge zum Regnen bringen können. Damit das System optimal arbeitet, werden die Wetterdaten von 30 Mini-Satelliten in Echtzeit ausgewertet.

Die Öfen sollen möglichst hoch auf den Graten der Berge platziert werden.

Die Öfen sollen möglichst hoch auf den Graten der Berge platziert werden.

Quelle: Yuliya Kirayonak BO/Panthermedia

Die Öfen stehen hoch im Gebirge auf möglichst steilen Graten, die starkem Wind ausgesetzt sind. Das ist notwendig, weil die Partikel nur durch die gebirgstypischen Aufwinde in die Wolken getragen werden können. Schließlich haben die Öfen keine Eigendynamik wie die Flugzeuge, Drohnen oder Raketen, die bislang zum Regenmachen eingesetzt wurden. Wenn der Wind nicht oder in die falsche Richtung weht – Pech. Deshalb wird die Ofen-Armada auch noch durch eine Wetter-Luftwaffe ergänzt.

Wie wartet man zehntausende Öfen im Gebirge?

Weitere Nachteile der Methode sind leicht vorstellbar. Zehntausende Öfen, die im sensiblen Ökosystem des Hochlandes permanent Kohle verbrennen, bedeuten eine erhebliche Belastung. Außerdem dürfte die Wartung im Hochgebirge enorm aufwändig sein. Die Experten der CASC entgegnen dem, dass die Öfen monatelang ohne menschlichen Eingriff arbeiten könnten. Auch habe man das Problem des höhenbedingten Sauerstoffmangels gelöst, der Verbrennungsprozesse naturgemäß beeinträchtigt – wie, das verraten sie aber nicht.

Apropos Regen: Mit künstlichem Regen, der von Hochhäusern niedergeht, will China die enorme Luftverschmutzung zumindest etwas senken.

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.