RANKING 13.02.2023, 11:07 Uhr

Die 10 größten Klimasünder der Welt

Der Klimawandel stellt die größte Herausforderung auf der ganzen Welt dar. Aber welche Länder tragen die meiste Verantwortung dafür? Wir stellen Ihnen die 10 größten Klimasünder der Welt vor und welche Gründe es dafür gibt.

Klimasünder Welt

Welche Länder sind die größten Klimasünder in der Welt und in Europa?

Foto: Panthermedia.net/aoo3771 (YAYMicro)

Die Menschheit steht vor einer großen Herausforderung: Sie muss in den nächsten Jahrzehnten die Klima- und Umweltproblematik in den Griff bekommen, sonst drohen uns drastische Auswirkungen für das gesamte Gesellschaftssystem. Hauptverursacher für dieses Problem ist der CO₂-Ausstoß. Infolge stetig steigender CO₂-Emissionen gehören z. B. Extremwetter-Ereignisse mittlerweile zum Alltag. Nicht nur Länder des globalen Südens leiden unter den Folgen von Überschwemmungen und Trockenheit, auch im Westen zeigt sich die Auswirkung des Klimawandels. Wir alle tragen die Schuld an den emittierten Treibhausgasen, aber es gibt auch Staaten, die mehr dazu beitragen als andere.

Warum ist CO₂ so gefährlich?

Von allen Treibhausgasen, die für den Menschen und unseren Planeten schädlich sind, ist Kohlendioxid (CO₂) bei weitem eines der berüchtigtsten. Zu den anderen gehören u. a. Methan (CH₄), Distickstoffoxid (N₂O) und F-Gase oder fluorierte Treibhausgase. Doch jedes Gas hat einen anderen Einfluss auf den Klimawandel. Vor diesem Hintergrund wurden die 10 größten Klimasünder der Welt in erster Linie anhand ihrer CO₂-Emissionen bewertet.

Doch welche Gefahr birgt ein vermehrter CO₂-Ausstoß für die Erde und uns Menschen? Kommt es zu einem Anstieg von CO₂-Teilchen in der Atmosphäre, kann weniger von der Erde abgestrahlte Wärme ins Weltall abgegeben werden. Dadurch erwärmt sich das Erdklima, die Polkappen und Gletscher schmelzen und die Meeresspiegel steigen an. Außerdem steht zu vermuten, dass die Klimaveränderungen extreme Wetterphänomene wie Stürme und Überflutungen begünstigen. Zusätzlich resultieren die Abholzung der Regenwälder und die Erwärmung der Ozeane darin, dass weltweit noch weniger CO₂ gebunden werden kann.

Das Ranking beruht auf der Datengrundlage des EDGAR 2022-Bericht der Europäischen Kommission, der die globalen CO₂-Emissionen quantifiziert und bewertet.

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Platz Land Anteil weltweiter CO-Emissionen in %
1 China 32,93
2 USA 12,55
3 Indien 7,00
4 Russland 5,13
5 Japan 2,87
6 Iran 2,02
7 Deutschland 1,82
8 Saudi-Arabien 1,81
9 Indonesien 1,67
10 Südkorea 1,66

 

Platz 10: Südkorea (1,66 %)

Südkorea belegt mit 1,66 % den 10. Platz des Rankings der 10 größten Klimasünder der Welt. Das asiatische Land produziert große Mengen Zement und gewinnt seine Energie überwiegend aus Kohle sowie anderen fossilen Brennstoffen. 40 % der Elektrizität stammen aus dem schwarzen Gold, der Anteil der erneuerbaren Energien an der Energieproduktion ist hingegen überschaubar und beläuft sich auf lediglich 6%. Zusätzlich werden immer wieder neue Kohlekraftwerke errichtet und in Betrieb genommen. Darüber hinaus tragen auch die Verkehrsstaus zu einem jährlichen Anstieg der CO₂-Emissionen bei – im Jahr betrug der Anteil dafür ganze 22 %.

Die südkoreanische Regierung verfolgt ehrgeizige Ziele in puncto Klimaneutralität: So soll die Zahl der Kohlekraftwerke bis 2034 halbiert (von 60 auf 30) werden. Im selben Zeitraum sollen sieben der insgesamt 24 Atomkraftwerke ausgeschaltet werden. Es sind umfangreiche Förderungen für den Ausbau der erneuerbaren Energien und der Ladestationen für E-Autos vorgesehen. Bis 2050 will Südkorea klimaneutral werden.

Platz 9: Indonesien (1,67 %)

Der 9. Platz der weltweit größten Verursacher von CO₂-Emissionen geht an Indonesien. Jährlich werden im Inselstaat 2,6 Milliarden Tonnen in die Atmosphäre abgegeben – das entspricht 1,67 % des globalen Anteils. Die Abholzung und Verbrennung von Wäldern sind die Hauptfaktoren für Indonesiens jährliche Emissionsrate; weitere Quellen sind die Energieerzeugung, die Landwirtschaft und die Abfallentsorgung mit rund 450 Millionen Tonnen pro Jahr. Auch die Holzindustrie verursacht jährlich mehr als 2,5 Milliarden Tonnen, während der Kohlebergbau ebenfalls einen großen Beitrag leistet.

Erschwerend kommt hinzu, dass Indonesien den zweitgrößten Regenwald der Welt beherbergt – den zweitgrößten nach Brasilien. Leider wurde ein großer Teil dieser Landschaft abgeholzt und durch Palmölplantagen ersetzt. Diese Praxis setzt nicht nur gefährliche Schadstoffe in unsere Atmosphäre frei, sondern verhindert auch, dass der Wald in den kommenden Jahren noch mehr Kohlendioxid aufnehmen kann.

Platz 8: Saudi-Arabien (1,81 %)

Mit einem Anteil von 1,81 % am weltweiten CO₂-Ausstoß belegt Saudi-Arabien den achten Platz des Rankings. Grund für die Platzierung ist unter anderem die Öl-Förderung im Wüstenland. Dabei kann Saudi-Arabien auf ein Öl-Vorkommen zurückgreifen, das kaum ertragreicher sein könnte. Da die Förderung des Rohstoffs aufwendige Methoden erfordert, stiegen die CO₂-Emissionen des Landes allein zwischen 1998 und 2006 um mehr als 60 % an. Für den Weltmarkt und Länder wie Deutschland sind die Förderung des Rohstoffs und sein Verkauf nach wie vor unabdingbar. Damit stellt Saudi-Arabien einen der größten globalen Player in der Förderung und dem Handel von Erdöl dar.

Obwohl Saudi-Arabien bei den weltweiten Bemühungen um den Schutz der Umwelt bisher eher ein Nachzügler war, hat sein Kronprinz Mohammed bin Salman das Ziel verkündet, sein Land bis 2060 klimaneutral zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat er vorgeschlagen, eine „Kreislaufwirtschaft für Kohlenstoff“ zu schaffen und Großprojekte wie „The Line“ – eine emissionsfreie Metropole – in Angriff zu nehmen.

Platz 7: Deutschland (1,82 %)

Deutschland ist der siebthöchste Verursacher von Kohlendioxid-Emissionen weltweit und weist einen Anteil von 1,82 % an der gesamten weltweiten CO2-Belastung auf. Mehrere Branchen sind für die Emissionen verantwortlich. Die Energieerzeugung und die Strom-/Wärmegewinnung aus der Verbrennung fossiler Brennstoffe tragen einen Großteil der CO2-Emissionen in Deutschland bei. Gefolgt von der Landwirtschaft, die maßgeblich durch Lachgas- und Methanemissionen aus dem Ackerbau und der Viehzucht etwa 8 % beiträgt.

Auch die Herstellung von Industrieprodukten wie Eisen, Stahl und Chemikalien erzeugt Luftschadstoffe und Treibhausgase. Hinzu kommen Emissionen aus dem Straßenverkehr, dem Schienenverkehr, der Schifffahrt und der Luftfahrt. Die Kombination dieser Faktoren führt zu einem erheblichen Anstieg der CO2-Emissionen und dadurch auch der Menge an gefährlichen Substanzen, die in unsere Atmosphäre gelangen.

Platz 6: Iran (2,02 %)

Der Iran ist für 2,02 % der weltweiten CO₂-Emissionen verantwortlich, was ihn auf Platz 6 der Rangliste katapultiert. Die Ölproduktion und die Zementherstellung sind hauptsächlich für dieses Ergebnis verantwortlich. Zudem entsteht ein großer Teil der Kohlenstoffdioxidemissionen im Iran durch das Verbrennen fester, flüssiger und (natürlicher) gasförmiger Brennstoffe. Der Iran hat zwar bislang keine internationalen Klimaabkommen unterzeichnet, hat aber eigene Richtlinien für die kommenden Jahre aufgestellt und will sich an diese halten.

Platz 5: Japan (2,87 %)

Seit 2013 hat Japan dank der verstärkten Nutzung erneuerbarer Energien und der Wiederaufnahme des Betriebs von Kernkraftwerken einen stetigen Rückgang seiner Kohlendioxidemissionen zu verzeichnen. Trotz dieser beeindruckenden Leistung ist die kleine Nation immer noch für 2,87 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich. Leider kam es mit der wirtschaftlichen Erholung von der Covid-19-Pandemie zu einer unerwünschten Kehrtwende – einem Anstieg der klimaschädlichen CO2-Belastung.

Noch vor Deutschland ist Japan die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt und hat ehrgeizige Ziele für den Klimaschutz. Zurzeit machen die Erneuerbaren aber nur etwa ein Fünftel der Stromerzeugung im Land aus und der größte Teil der Energie (72 %) stammt aus der thermischen Stromerzeugung. Die Kernkraft verzeichnet einen Anteil von etwa sieben %. Japan ist entschlossen, bis 2050 keine CO2-Emissionen mehr zu verursachen. Um dies zu erreichen, will die Regierung bis 2030 20 bis 22 % der Energie durch Kernkraft und 36 bis 38 % durch erneuerbare Energien erzeugen. Erklärtes Ziel ist es, zu diesem Zweck mehr Kernkraftwerke in Betrieb zu nehmen.

Platz 4: Russland (5,13 %)

Russland hat einen Anteil an der Weltbevölkerung von 1,9 %, stößt aber 5,13 % der weltweiten CO2-Emissionen aus. Auch der Pro-Kopf-Ausstoß beträgt mit etwa 10,5 Tonnen das Doppelte des weltweiten Durchschnitts von 4,8 Tonnen. Die Hauptgründe für den hohen Ausstoß in Russland liegen in der Energiegewinnung aus fossilen Brennstoffen und der rohstoffverarbeitenden Industrie, beispielsweise der Produktion maschineller Güter.

Die Energieerzeugung des Landes basiert vorrangig auf Kohle, Gas und Nuklearenergie. Russland selbst zeigte bisher nur wenige Ehrgeiz, dies zu verändern und die Energiegewinnung auf erneuerbare Energien umzustellen. Die stärker werdenden Klimaschutz-Bewegungen der letzten Jahre bringen aber auch die russische Regierung zum Nachdenken. Bislang hat sie aber keine internationalen Vereinbarungen wie das Pariser Klimaschutzabkommen unterschrieben.

Platz 3: Indien (7,00 %)

Mit 7 % hat Indien den weltweit dritthöchsten CO₂-Ausstoß. Dies ist vor allem auf das exponentielle Wachstum der Kohleverstromung sowie auf die ungebremste Verbrennung fossiler Brennstoffe zurückzuführen. Dies hat jedoch zu Arbeitsplätzen für viele Bürger geführt und wurde von den indischen Behörden als notwendig für die Armutsbekämpfung gerechtfertigt – eine unvermeidliche Folge der Entwicklung. Allerdings ist erwähnenswert, dass Indien zwar den dritthöchsten Anteil an den weltweiten CO₂-Emissionen hat, sein durchschnittlicher jährlicher Pro-Kopf-Ausstoß jedoch bei 1,7 Tonnen liegt – deutlich niedriger als im Vergleich zu den Vereinigten Staaten (16,6) und China (7,4).

Indien ist bestrebt, aus der Kohleverstromung Kapital zu schlagen und deren Nutzung neben den erneuerbaren Energien auszubauen. Das bedeutet, dass Indien noch nicht bereit ist, sich zu einer Reduzierung der gesamten CO₂-Emissionen zu verpflichten. Allerdings will es die Intensität der Treibhausgasemissionen bis 2030 um 33 % – 35 % in Bezug auf das erzeugte Wirtschaftswachstum senken.

Platz 2: USA (12,55 %)

An zweiter Stelle stehen die Vereinigten Staaten, die etwa 13 % der weltweiten Kohlenstoffdioxidemissionen verursachen. Dies gilt sowohl für die Gesamtemissionen als auch für den Pro-Kopf-Ausstoß im Vergleich zu anderen Ländern – beispielsweise emittiert ein durchschnittlicher US-Amerikaner in etwa doppelt so viel wie ein deutscher Bürger. Ein wesentlicher Faktor für diese Verschiebung ist, dass Kohlekraftwerke nicht mehr so lukrativ sind. Zwar wurden in letzter Zeit einige von ihnen geschlossen, aber sie wurden vor allem durch neue gasbetriebene Kraftwerke ersetzt. Anstatt erneuerbare Energiequellen wie Wind- oder Solarparks zu nutzen, erzeugen diese Anlagen nun in vielen Regionen den Großteil der Stromproduktion.

Der Industrie- und Gebäudesektor trägt aufgrund seines massiven Wärmebedarfs erheblich zu den CO₂-Emissionen in den USA bei. Folglich hat dies immense Auswirkungen auf unsere Umwelt. Experten vermuten, dass vor allem der Ausstoß der Industrie durch die wachsende US-Konjunktur noch zunehmen wird. Daher ist es unwahrscheinlich, dass die USA ihre Klimaschutzziele für die nächsten Jahre erreichen werden.

Platz 1: China (32,93 %)

Der Anteil Chinas an den weltweiten CO2-Emissionen ist in den letzten Jahren exponentiell gestiegen. In Jahr 2021 lag der Anteil bei über 32,93´% – und damit vor allen Industrienationen zusammen. Es ist also keine Überraschung, dass China den ersten Platz auf unserer Rangliste einnimmt. Mit fast 1,4 Milliarden Einwohnern ist China bei der Deckung seines Energiebedarfs in hohem Maße auf Kohle angewiesen – erstaunliche 60 % der Gesamtproduktion des Landes. Doch nicht nur die Bevölkerung treibt die Treibhausgasemissionen in die Höhe, auch die Industrieproduktion trägt erheblich zu den großen Mengen an Kohlendioxid bei, die jedes Jahr in die Atmosphäre gelangen.

Der Beitrag Chinas zu den globalen Emissionen ist aufgrund der raschen wirtschaftlichen Erholung von der Pandemie derzeit so hoch wie nie zuvor. Nichtsdestotrotz hält China an seinem Engagement für das Pariser Abkommen fest und hat sich verpflichtet, die globale Temperatur unter zwei Grad Celsius zu halten. Zudem bekräftigte der chinesische Präsident wiederholt die Zusage, dass China bis 2060 die CO₂-Neutralität erreichen wolle.

Wie klimafreundlich ist Deutschland?

Deutschland ist weiterhin eines der 10 Länder, die die größten Klimasünder sind. Gemäß Angaben des Bundesumweltministeriums hat das Land seit dem Beginn der Industrialisierung ungefähr fünf Prozent zur Erderwärmung beigetragen, obwohl der Beitrag zur Weltbevölkerung nur ein Prozent beträgt. Insbesondere das Kohlenstoffdioxid, das bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Erdöl und Kohle entsteht, spielt bei den deutschen Treibhausgasemissionen eine ausschlaggebende Rolle, denn es macht fast 90 % aus. Eine weitere relevante Komponente sind die Gase Methan und Lachgas, die in der Landwirtschaft erzeugt werden und rund 8 % der Gesamtemissionen ausmachen.

Trotz der Erfolge Deutschlands bei der Senkung der Emissionen seit den 1990er-Jahren und eines Rückgangs der CO₂-Emissionen aufgrund der jüngsten pandemiebedingten Maßnahmen ist der Weg zur Klimaneutralität noch lang. Das Ziel soll bis 2045 erreicht werden.

Verantwortliche Faktoren der Kohlenstoffdioxid-Emissionen in Deutschland sind vor allem:

  • Obwohl die erneuerbaren Energien in Deutschland einen Aufschwung erlebt haben, ist der Energiesektor immer noch für den größten Teil der Treibhausgasemissionen verantwortlich, da Steinkohle- und Braunkohlekraftwerke nach wie vor die vorherrschenden Quellen sind.
  • Die industrielle Produktion ist die zweitgrößte Quelle von CO₂-Emissionen, insbesondere in der Stahl- und Eisenherstellung. Auch die chemische Industrie und die Zementherstellung tragen maßgeblich dazu bei.
  • Der Verkehrssektor in Deutschland ist der drittgrößte Verursacher von Kohlenstoffdioxid, wobei der Straßenverkehr den größten Anteil hat. An zweiter Stelle stehen Schienen- und Wasserfahrzeuge, gefolgt von Flugzeugen.
  • Auch die Privathaushalte verursachen einen großen Anteil – immerhin rund 10 % – der in Deutschland ausgestoßenen Treibhausgase. Diese entstehen in erster Linie durch die Warmwasseraufbereitung und das Heizen.

Da in vielen Sektoren großes Einsparpotenzial schlummert, ist es wichtig, die notwendigen Maßnahmen zu ergreifen, die uns auf den Weg zur Klimaneutralität helfen. Die Politik muss die richtigen Anreize setzen, Unternehmen müssen nachhaltige Strategien fahren, und die Bürger müssen bewusstere Entscheidungen treffen, die zu einem geringeren CO2-Fußabdruck führen.

Was sind die TOP 3 Klimasünder in Europa?

Die 27 Mitglieder der Europäischen Union sind für den drittgrößten CO₂-Ausstoß der Welt verantwortlich, direkt nach China und den Vereinigten Staaten. Neben Deutschland reihen sich Frankreich und Italien als Europas größte Klimasünder ein. Im Durchschnitt ist die Energieerzeugung für 77 % der Gesamtemissionen dieser Länder verantwortlich. 11 % stammen aus landwirtschaftlichen Aktivitäten, während 9 % auf industrielle Prozesse zurückzuführen sind. Rund 3 % der Treibhausgasemissionen in den genannten Ländern gehen auf das Konto der Abfallwirtschaft.

Frankreich

Bereits seit den 1980er-Jahren hat Frankreich einen stetigen Rückgang der Kohlenstoffdioxidemissionen zu verzeichnen – und dass, obwohl es zu den drei größten Emittenten auf dem europäischen Kontinent gehört. Lag der Gesamtausstoß im Jahr 1979 noch bei rund 500 Millionen Tonnen, erreichte die Grande Nation 2020 den Wert 280 Millionen. Die beiden Hauptfaktoren für diese Emissionen entfallen auf die Gebäudewirtschaft (~ 30 %) und den Verkehr (~ 35 %).

Italien

Im Vergleich zu Frankreich ist der Wert der CO2-Emissionen in Italien erst seit 2005 rückläufig, und zwar von 490 Millionen Tonnen jährlich auf 300 Millionen Tonnen im Jahr 2020. Hauptverursacher für die ausgestoßenen CO2-Emissionen sind vor allem die Gebäude- (~ 20 %), die Energie- (~ 30 %) und die Transportwirtschaft (~ 30 %).

Hürden überwinden und Chancen wahrnehmen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Weg zur Klimaneutralität sowohl von den politischen Entscheidungsträgern als auch von den Bürgern einen ganzheitlichen Ansatz erfordert. Umweltpolitische Maßnahmen müssen mit sozial- und wirtschaftspolitischen Interessen verknüpft werden, um sicherzustellen, dass der Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft für alle gerecht und fair ist. Regierungen müssen Anreize für Unternehmen schaffen, damit nachhaltigere Strategien verfolgt werden, während die Bürger in ihrem täglichen Leben bewusste Entscheidungen treffen sollten, die sich direkt auf die CO₂-Bilanz auswirken. Darüber hinaus sind diese Veränderungen nicht nur für die globalen Bemühungen gegen den Klimawandel notwendig, sondern sichern auch noch viele weitere Vorteile, wie z. B. eine bessere Luftqualität, geringere Energiekosten und zusätzliche Arbeitsplätze in der grünen Wirtschaft.

Ein Beitrag von:

  • Silvia Hühn

    Silvia Hühn ist freie Redakteurin mit technischem Fokus. Sie schreibt unter anderem über die Rekorde dieser Welt und verfasst Ratgeber.

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