Die Vulkaneifel: Forschende entdecken Spuren aktiver Magmakammern
Es wurde schon lange gemunkelt, dass unter der Eifel noch immer magmische Aktivität schlummert. Jetzt haben Forschende aus Karlsruhe erstmals konkrete Hinweise auf mögliche Magmakammern im Untergrund gefunden – ein aufregender Schritt, der die geheimen Kräfte, die unter der Region wirken, in ein neues Licht rückt.
In Europa gibt es viele aktive Vulkane, vor allem auf Island, wo regelmäßig Eruptionen und Erdbeben auftreten. In Italien sind der Vesuv und die Phlegräischen Felder ein Grund zur Sorge. Doch auch in Deutschland gibt es Anzeichen für vulkanische Aktivität.
In der Eifel, einer Region in Deutschland, gibt es noch immer Anzeichen für magmatische Aktivität in der Erde, obwohl die letzten Vulkanausbrüche dort vor etwa 11.000 Jahren waren. Die Forschenden des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben alte seismische Daten, die vor über 35 Jahren gesammelt wurden, mit neuen Methoden untersucht, um herauszufinden, ob unter der Erde noch aktive magmatische Strukturen vorhanden sind. Sie fanden starke Reflektionen von Schichten in einer Tiefe von 10 bis 30 km, die auf Schmelzen, Flüssigkeiten oder Gase hindeuten, die aus dem Erdmantel aufsteigen. Diese Entdeckungen zeigen, dass das Vulkanfeld in der Eifel zwar derzeit ruhig ist, aber noch nicht erloschen ist.
Die Vulkaneifel: Ein geologisches Erbe aus Feuer und Erde
Die Vulkaneifel, eine Region in Rheinland-Pfalz, ist bekannt für ihre besondere geologische Geschichte und Gegenwart, die stark vom Vulkanismus geprägt sind. Die Region erreicht eine Höhe von bis zu 699,8 m über dem Meeresspiegel und zeichnet sich durch zahlreiche vulkanische Zeugen aus. Zu den markantesten Merkmalen gehören die charakteristischen Eifelmaare, aber auch andere vulkanische Relikte wie Vulkanbauten, Lavaströme und Vulkankrater. Besonders auffällig ist die Caldera des Laacher Sees, ein bedeutendes Überbleibsel aus vulkanischer Aktivität.
Der Vulkanismus in der Eifel begann vor rund 45 Millionen Jahren und entwickelte sich in zwei großen Phasen. Die erste, die tertiäre Phase, fand zwischen 45 und 35 Millionen Jahren statt und konzentrierte sich auf das Hocheifel-Vulkanfeld zwischen Ulmen und Adenau. In dieser Zeit brachen zahlreiche Vulkane aus und formten die Landschaft der Eifel. Die zweite Phase begann vor etwa einer Million Jahren und dauerte bis vor rund 10.000 Jahren an. In dieser Zeit entstanden weitere Vulkanfelder in der Ost- und Westeifel, die das heutige Bild der Vulkaneifel prägen.
Magmakammern mit heißem, flüssigem Magma
Laut einer neuen Analyse gibt es in der westlichen Vulkaneifel, nahe Ulmen, in Tiefen von 10 bis 30 Kilometern mehrere auffällige Strukturen, die seismische Reflexionen zeigen. Diese flachen Zonen verlaufen quer durch den Untergrund und erreichen die Grenze der Lithosphäre. Die Forscher vermuten, dass es sich dabei um Magmakammern handelt, die sowohl flüssiges vulkanisches CO₂ als auch glühend heißes Magma enthalten.
Die Analyse zeigt, dass es im Untergrund der Eifel Magmakammern mit heißem, flüssigem Magma gibt. Hinweise auf aktive Vulkane, wie Erdbeben oder Bodenhebungen, konnten die Forschenden jedoch nicht feststellen.
Ein großer Ausbruch wie vor 12.000 Jahren – unwahrscheinlich
Die Forschenden vermuten, dass das Vulkanfeld derzeit nur ruht und neue Eruptionen möglich wären, sobald die Schmelze genügend Auftrieb erhält, um an die Oberfläche zu steigen.
Laut den Forschenden besteht keine akute Gefahr für einen baldigen Vulkanausbruch in Deutschland. Sie gehen davon aus, dass, falls die vulkanische Aktivität in der Eifel wieder einsetzt, es eher zu kleineren Eruptionen kommen wird. Ein großer Ausbruch wie vor 12.000 Jahren gilt den seismischen Daten zufolge als sehr unwahrscheinlich.
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