Licht ohne Leitung 08.04.2016, 10:51 Uhr

Diese Straßenlaterne ist ein echtes Windlicht

Diese Straßenlaterne macht ihren Strom selbst: Eine kleine Windturbine an der Spitze lässt die Lampen von Peer Langemak dort leuchten, wo keine Stromleitung liegt und die Verkabelung zu teuer ist. Jetzt werden die Lampen auf Juist erprobt. Da gibt es viel Wind und dunkle Ecken.

Proceed 1: Diese Straßenlaterne versorgt sich selbst mit Strom. Dafür sorgt ein kleines Windkraftrad auf ihrer Spitze. 

Proceed 1: Diese Straßenlaterne versorgt sich selbst mit Strom. Dafür sorgt ein kleines Windkraftrad auf ihrer Spitze. 

Foto: Noordforce

Unbeleuchtete Rad- und Gehwege, abgelegene Hütten, dunkle Orten, an denen man sich nicht wohl fühlt: An solchen Plätzen, wo es oft keinen Stromanschluss gibt, will der Beleuchtungsplaner Peer Langemak aus dem schleswig-holsteinischen Wahlstedt mit Lampen für Helligkeit sorgen, die ihren Strom selbst herstellen und in einem Akku speichern können. Dazu hat er eine kleine Windturbine entwickelt, die auf der Spitze der Laterne sitzt.

Windbetriebene Straßenlaterne wird auf Juist getestet

Auf der Insel Juist will Langemak mit seinem Unternehmen Noordforce seine neue Straßenlaterne in der Praxis testen. Flüsterleise und autark erhelle sie die dunkelste Nacht, verspricht Langemak. „Wir wollen das Klima retten, Licht ins Dunkel bringen und bieten eine kostengünstigere Alternative zu klassischer Straßenbeleuchtung“, wirbt Langemak.

Proceed 1: Straßenlaterne mit Windkraftrad.

Proceed 1: Straßenlaterne mit Windkraftrad.

Quelle: Noordforce

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Umwelt- und Verbraucherschutzamt Stadt Köln
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Technische Universität Nürnberg-Firmenlogo
Bauingenieur/-in (m/w/d) Technische Universität Nürnberg
Nürnberg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Projektingenieur*in der Fachrichtung Elektrotechnik (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur im Bereich Ladeinfrastruktur (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 

Der Test auf Juist soll vor allem dazu dienen, der Elektronik des Windgenerators Proceed 1 den letzten Schliff geben zu können.

Savonius-Rotor generiert schon bei leichter Brise genügend Strom

Proceed 1 ist mit einem Savonius-Rotor ausgestattet. Mit seiner vertikalen Achse und schaufelförmigen Flügeln funktioniert er unabhängig von der Windrichtung und muss nicht nachgeführt werden. Schon bei niedrigen Windgeschwindigkeiten ab 3 m/s soll genügend Strom erzeugt werden. Der Savonius-Rotor ist selbstbremsend, zusätzlich mit einer Sturmsicherung ausgestattet und damit sogar für die Windlastzone 4 geeignet.

Für Licht sorgt eine Vulkan V3630 LED-Leuchte, die mit 16 LEDs ausgerüstet ist. Sie soll 100.000 Stunden halten, das wären bei einer angenommenen Leuchtdauer von acht Stunden pro Nacht rund 34 Jahre. Es gibt einen Timer mit Dimmerprofil und Lithium Akkus, die für die extrem lange Lebenszeit sorgen. Der Noordforce Proceed I verfügt über 60Ah Akkukapazität und kann nach vollständigem Aufladen bis zu zehn Tage lang ohne Wind autark arbeiten.

Projekt war auf Indiegogo gescheitert

50.000 € wollte Peer Langemak ursprünglich auf Indiegogo einsammeln, um in die Serienproduktion einsteigen zu können. Nur 197 € sind zusammengekommen. Straßenlaternen werden halt nicht privat angeschafft. Langemak gibt aber nicht auf.

Schließlich kam ihm die Idee zu seiner windbetriebenen Straßenlaterne, nachdem viele Kommunen bei ihm als Beleuchtungsplaner und seinem damaligen Partner immer wieder nach autarken Insellösungen im Außenbereich wie Bushaltestellen, P&R-Plätze oder Fahrradwege angefragt hatten – es auf dem Markt aber keinen Anbieter gab, der zuverlässig eine fertige Lösung anbieten konnte.

Günstiger als gängige Straßenlaterne mit Installation

Zwar gibt es Solarlichtmasten, aber auch diese werden in Nordeuropa zur Sicherheit an ein Stromnetz angeschlossen, weil die Sonne nicht unbedingt ausreichend scheint.

Finetuning am Generator von Proceed 1.

Finetuning am Generator von Proceed 1.

Quelle: Noordforce

Langemak und sein Team gehen für Proceeed 1 von einem Markt von rund 4000 bis 5000 Masten deutschland- und mindestens 20.000 Masten europaweit aus. Eine Anlage wird um die 3000 € kosten. Zum  Vergleich: Die Installation einer neuen Beleuchtungsanlage kostet eine Kommune laut Langemak inklusive Erdarbeiten und Verkabelung um die 5000 €.

Ladestation könnte integriert werden

Jetzt ist es an den Kommunen, sich den Test mit dem handgefertigten Proceed-1-Prototypen auf Juist genau anzuschauen. Langemak hat auch schon neue Ideen, wir er die Attraktivität der Lampen noch steigern kann. So könnte man die Laternen mit einem Bewegungssensor ausstatten, der das Licht ein- und ausschaltet. Denkbar sind auch Funktionen wie eine Ladestation für Smartphone und ein Notrufknopf zum Beispiel für die Nutzung in Nationalparks oder auf entlegenen Parkplätzen.

Auf in eine grüne Zukunft: Das spanische Unternehmen Eolgreen setzt seine umweltfreundliche Straßenlaterne in Szene, die sich mit Hilfe von Solarzellen und einem Windrad selbst mit Strom versorgt.

Auf in eine grüne Zukunft: Das spanische Unternehmen Eolgreen setzt seine umweltfreundliche Straßenlaterne in Szene, die sich mit Hilfe von Solarzellen und einem Windrad selbst mit Strom versorgt.

Quelle: Eolgreen

Letztere Ideen sind nicht ganz neu: So hat der Energieversorger EnBW auf der IAA 2015 eine Laterne vorgestellt, an der Elektroautos auftanken können – und Passanten einen Notruf betätigen können.

Und in Spanien hat das Unternehmen Eolgreen eine Laterne entwickelt, die mit Solarzellen und Windgenerator gleichzeitig ausgestattet ist. Sie wurde gemeinsam mit der TU Barcelona entwickelt.

 

Ein Beitrag von:

  • Martina Kefer

    Diplom-Medienpädagogin und Ausbildung zur Journalistin beim Bonner General-Anzeiger

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.