Auswertung der Nasa 31.08.2015, 08:51 Uhr

Düstere Aussichten: Meeresspiegel wird um bis zu 1 m ansteigen

Schmelzende Gebirgsgletscher und das Tauen der polaren Eiskappen: Deswegen wird der Meeresspiegel um bis zu 1 m steigen. Das ist das Ergebnis der Auswertungen von Satellitendaten der letzten 23 Jahre, die die Nasa veröffentlicht hat. 

303 Gigatonnen Eis sind in Grönland im vergangenen Jahrzehnt im Schnitt pro Jahr dahingeschmolzen. Als Faustregel gilt: 360 Gigatonnen abgeschmolzenes Eis führen zu einem Meeresspiegelanstieg von 1 mm. 

303 Gigatonnen Eis sind in Grönland im vergangenen Jahrzehnt im Schnitt pro Jahr dahingeschmolzen. Als Faustregel gilt: 360 Gigatonnen abgeschmolzenes Eis führen zu einem Meeresspiegelanstieg von 1 mm. 

Foto: Nasa

Es ist gut, dass sich die Lenker der G7-Staaten auf ihrem Gipfel auf Schloss Elmau im Juni dieses Jahres auf eine vollständige Abkehr von fossilen Rohstoffen bis zum Jahre 2100 geeinigt haben. Doch diese Dekarbonisierung wird manchen Städten oder Ländern nicht mehr helfen. Denn dann sind sie wahrscheinlich vom Meer verschluckt. Das legt eine Studie der US-Weltraumbehörde Nasa nahe, nach der ein Anstieg der Meeresspiegel in den kommenden 100 bis 200 Jahren um mindestens 1 m unvermeidlich ist.

Es betrifft nicht nur Metropolen am Wasser, sondern auch niedrig gelegene Landstriche rund um den Erdball. „Nach unseren Kenntnissen über die Erwärmung der Ozeane und das Schmelzen des Inlandeises und der Gletscher ist es ziemlich sicher, dass der Meeresspiegel um mindestens 91 cm und vielleicht mehr ansteigen wird“, sagte Steve Nerem von der University of Colorado. „Wir wissen aber nicht, ob es innerhalb eines Jahrhunderts passiert oder länger dauert.“

Für Megastädte wie Tokio oder Singapur bedeutet diese Erkenntnis den Todesstoß. Dann versinken die direkt am Meer stehenden Metropolen in den Fluten. „Mehr als 150 Millionen Menschen, die meisten von ihnen in Asien, leben innerhalb eines Meters des gegenwärtigen Meeresspiegels“, betont der Leiter der Abteilung für Erderforschung bei der Nasa, Michael Freilich.

Seit 1993 Anstieg des Meeresspiegels um 7,6 cm

Grundlage für diese dramatischen Aussagen sind neue Satellitendaten. Seit 1993 messen die Nasa und die französische Weltraumbehörde CNES die Höhe der Meeresspiegel vom Weltall aus. Und diese Messinstrumente sind enorm präzise. „Die Instrumente sind so sensibel, dass sie auf ein Linienflugzeug in einer Höhe von gut 12000 m montiert die Erhebung ausmachen können, die ein flach auf dem Boden liegendes Zehn-Cent-Stück verursacht“, erklärt Freilich.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur*in in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Projektingenieur*in für die Bearbeitung des HORIZON Förderprojektes "SpongeWorks" Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Umwelt- und Verbraucherschutzamt Stadt Köln
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Technische Universität Nürnberg-Firmenlogo
Bauingenieur/-in (m/w/d) Technische Universität Nürnberg
Nürnberg Zum Job 
Seit 1993 messen die Nasa und die französische Weltraumbehörde Cnes die Höhe des Meeresspiegels mit Satelliten. Im Schnitt sind die Ozeane seitdem um 7,6 cm gestiegen. 

Seit 1993 messen die Nasa und die französische Weltraumbehörde Cnes die Höhe des Meeresspiegels mit Satelliten. Im Schnitt sind die Ozeane seitdem um 7,6 cm gestiegen.

Quelle: Steve Nerem/University of Colorado

Seit 1992 sind die Ozeane im Schnitt um 7,6 cm gestiegen, an manchen Orten beträgt der Anstieg des Meeresspiegels sogar mehr als 23 cm. „Eine Sache, die wir erfahren haben, ist, dass die Eisflächen schneller schmelzen als zuvor erwartet“, sagt der Nasa-Meereskundler Josh Willis. „Irgendwann in den kommenden 20 Jahren wird es wahrscheinlich einen schnelleren, durchschnittlichen Anstieg des Meeresspiegels geben, also müssen wir vorbereitet sein.“

Es sind im Grunde drei sich überlagernde Phänomene, die für den rasant steigenden Meeresspiegel sorgen. Ein Drittel schieben die Forscher auf schmelzende Gebirgsgletscher. Das zweite Drittel besorgt der physikalische Umstand, dass sich das wärmere Meerwasser stärker ausdehnt. Das letzte Drittel besorgt das Abschmelzen der polaren Eiskappen in Grönland und in der Antarktis.

Im schlimmsten Fall Anstieg des Meeresspiegels um 3 m

303 Gigatonnen Eis sind in Grönland im vergangenen Jahrzehnt im Schnitt pro Jahr dahingeschmolzen. 118 Gigatonnen Eis verlor die Antarktis pro Jahr. Als Faustregel gilt: 360 Gigatonnen abgeschmolzenes Eis führen durchschnittlich zu einem Meeresspiegelanstieg von 1 mm.

Die ganz große Unbekannte in dieser Rechnerei: Was geschieht, wenn die antarktischen Eisschilde völlig zusammenbrechen? Die Meereskundler der Nasa rechnen bei diesem Horrorszenario mit einem Anstieg des Meeresspiegels um 3 m.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.