Energiesparende Dusche reduziert Verbrauch auf ein Zehntel
Mit 15 Litern Wasser pro Minute lässt sich komfortabel duschen. Wenn dabei allerdings nur 1,5 Liter verbraucht werden, scheint Zauber im Spiel. In Wirklichkeit ist es feine Technik, die nicht nur Wasser einspart, sondern auch Wärmeenergie. Wie die Dusche e-Shower funktioniert lesen Sie hier.
UV-Licht und ein Mikrofilter bereiten das Wasser der Dusche e-Shower ständig wieder auf, sodass es erneut genutzt werden kann. Das recycelte Wasser wird wieder in den Kreislauf eingespeist. Damit es angenehm temperiert bleibt muss allerdings ständig eine kleine Menge warmen Frischwassers eingespeist werden. Entwickelt hat die Dusche das Unternehmen Hamwells aus dem niederländischen Arnheim.
Mikrofilter wird automatisch gereinigt
Die Wiederaufarbeitungsanlage für Duschwasser befindet sich in der Säule, an der der Duschkopf befestigt ist. In der ersten Stufe tötet UV-Licht alle Bakterien, Viren und Keime. Das vorgereinigte Wasser strömt dann durch einen Mikrofilter, der Haare, Schuppen und alle anderen Feststoffe zurückhält.
Dieser Filter wird automatisch gereinigt, wenn die Dusche eingeschaltet wird. Das anfänglich kalte Wasser spült den Dreck weg. Ein Thermofühler misst die Temperatur des gereinigten Wassers. Die Steuerung ermittelt dann die Menge an zusätzlichem warmem Wasser, die nötig ist, um die voreingestellte Temperatur einzuhalten. Nur der Überschuss, also 1,5 Liter pro Minute, gelangt ins Abwasser.
Die Verbrauchsdaten meldet e-Shower, wie die Niederländer ihre Entwicklung, nennen, an ein Smartphone, auf das eine entsprechende App aufgespielt werden muss, wenn man diesen Service nutzen will.
Ökodusche für Regionen mit Wassermangel
3218 $ kostet e-Shower. In einem privaten Haushalt mit vier Personen, so eine Musterrechnung des Unternehmens, lassen sich pro Jahr 1083 $ einsparen. Ein Fitness-Studio, das fünf e-Showers betreibt, soll sogar 8543 $ pro Jahr einsparen können. Ab Juni nächsten Jahres werden die Duschen in Europa zu einem Preis von 2950 € ausgeliefert, verspricht das Unternehmen.
Wegen des niedrigen Energie- und Wasserverbrauchs bietet sich die Ökodusche auch für Regionen an, in denen Wassermangel herrscht. Da dort die Sonneneinstrahlung meist sehr hoch ist, könnte das System mit Solarkollektoren und -zellen kombiniert werden, meint Hamwells.
Vorbild Weltraum
Die Niederländer treten in Konkurrenz zum schwedischen Unternehmen Orbital Systems, das der Designer Mehrdad Mahdjoubi gegründet hat. Nach dem Vorbild der Duschen, die Astronauten etwa auf der Internationalen Raumstation ISS nutzen, hat er mit seinen Ingenieuren eine Dusche entwickelt, die ebenfalls mit einer Recyclinganlage ausgestattet ist. Nutzer können zehn Minuten lang mit gerade mal fünf Litern Wasser duschen.
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