Erde in Gefahr: WWF warnt vor globalem Burn-Out
Unser Blauer Planet steht kurz vor dem Ausbrennen, warnt die Naturschutzorganisation WWF im Living Planet Report 2014: Macht die Menschheit weiter wie bisher, wären bis 2030 zwei komplette Planeten nötig, um den Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie zu decken.
Die Menschheit fordert zu viel von unserer Umwelt: Meere werden überfischt, Wälder abgeholzt, Tiere sterben aus. Zu viel Kohlendioxid wird in die Umwelt ausgestoßen. Von dem rasanten Verbrauch der Ressourcen kann sich die Erde nicht schnell genug erholen – sie steht kurz vor dem globalen Burn-Out. Diese erschreckende Bilanz zieht der Living Planet Report 2014 der Naturschutzorganisation WWF. „Wir entziehen uns und unseren Kindern die Lebensgrundlagen in atemberaubender Geschwindigkeit“, so Eberhard Brandes, Geschäftsführender Vorstand des WWF Deutschland, am Dienstag in Berlin.
Nachfrage an natürlichen Ressourcen steigt
Seit über 40 Jahren nutzen die Menschen weitaus mehr natürliche Ressourcen an Nahrung, Wasser, Holz und fossilen Rohstoffen, als unser Planet rechtzeitig erneuern kann. Die Folgen des Raubbaus sind bereits deutlich zu spüren: Extreme Wetterkatastrophen, Hungersnöte und Artensterben nehmen immer weiter zu. Die Erde ist völlig überlastet.
„Wir sind weit davon entfernt, Vorbild zu sein. Es muss uns endlich gelingen, den deutschen Fußabdruck auf ein nachhaltiges Maß zu senken“, fordert Brandes. „Nur eine Verringerung des Fußabdrucks kann auch für die nachfolgenden Generationen ein hohes Wohlstandsniveau garantieren. Daher können und müssen wir uns diese Anstrengungen als eine führende Industrienation leisten.“ Der Ökologische Fußabdruck misst die Höhe der Ressourcennutzung von Ackerland, Weideland, bebauten Flächen, Fischgründen und Wäldern. Darin enthalten ist auch der CO2-Fußabdruck, der die Waldfläche angibt, die für die Aufnahme des CO2 benötigt wird.
Die Population der Wirbeltiere hat seit 1970 um 52 Prozent abgenommen, so der Living Planet Index. Damit hat sich die Zahl der Säugetiere, Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische hat sich halbiert. Noch im Jahr 2008 hatten die Experten einen Wert von 28 Prozent ermittelt. Zu dem schockierenden Ergebnis kam der WWF mit verbesserten Messmethoden. Untersucht wurden 10.380 Populationen von 3038 Wirbetierarten.
WWF fordert mehr Nachhaltigkeit
Der WWF fordert Veränderungen und Lösungen für unseren Planeten. Besonders die Landwirtschaft und der Verkehr müssten eine nachhaltige Ausrichtung erhalten. Schutzgebiete sollten einen besseren Schutz erhalten und Strategien für eine nationale Biodiversität schneller umgesetzt werden. Ein besonderes Lob gilt der konsequenten Umsetzung in der Energiewende, das weltweite Signalwirkung hat, betont Brandes.
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