Covid-19-Dashboard 08.06.2020, 06:43 Uhr

ESA-Portal Race zeigt die Folgen von Corona

Auswirkungen des Klimawandels aber auch des Lockdowns in der Corona-Krise können deutlich über Satelliten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus sowie Big-Data-Analysen ausgewertet werden. Wie die Welt jetzt vom All aussieht und wie schwer die Folgen wirklich sind.

Erde als Herz in Menschenhänden, grüner Hintergrund

Achten wir unsere Welt genug? Satellitenbilder geben nun Aufschluss.

Foto: panthermedia.net/IgorVetushko

Wie gesund sieht unsere Erde von oben noch aus? Um das zu ermitteln, hat die EU-Kommission in Kooperation mit der Europäischen Weltraumorganisation ESA ein Erdbeobachtungsinstrument entwickelt. Vor allem die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie, des Lockdowns und der aktuellen Phase des Hochfahrens der Wirtschaft sollen transparent gemacht werden. Das Werkzeug wurde am 5. Juni vorgestellt und verbindet Satellitendaten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus mit irdischen Umweltanalysen und anderen Messwerten. Für die Auswertung hat die ESA eine Plattform gelauncht, die sich „Rapid Action Coronavirus Earth observation tool“ (Race) nennt. Für die Umsetzung des Tools ist der Wiener IT-Dienstleister Eox verantwortlich.

Aus dem Weltraum Veränderungen der Luft- und Wasserqualität beobachten

Race ist in der Lage aus dem Weltraum Veränderungen der Luft- und Wasserqualität sowie wirtschaftliche und menschliche Aktivitäten wie Industrie, Schifffahrt, Verkehr oder Landwirtschaft aufzunehmen. Stehen wir also unter einer ständigen Beobachtung, ohne es zu merken? Fakt ist: Die ESA-Plattform ist für die Analyse der weltweiten Umweltverschmutzung da.

Grafik: Unter Verwendung von Daten des Satelliten Copernicus Sentinel-5P zeigen die Karten die gemittelten Stickstoffdioxidkonzentrationen über Großstädten und Regionen auf der ganzen Welt

Unter Verwendung von Daten des Satelliten Copernicus Sentinel-5P zeigen die Karten die gemittelten Stickstoffdioxidkonzentrationen über Großstädten und Regionen auf der ganzen Welt. Dieser Kartendienst wird im Rahmen des Sentinel-5P-Labor für Produktalgorithmen (S5P-PAL) bereitgestellt – einem laufenden Projekt, das von der Europäischen Kommission finanziert wird.

Foto: contains modified Copernicus Sentinel data (2019-20), processed by KNMI/ESA

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Partner-Manager Metering (m/w/d) VIVAVIS AG
Koblenz, Home-Office Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Valmet GmbH-Firmenlogo
Sales and Service Manager in the area of Energy, Recovery and Environmental Services (m/f/d) Valmet GmbH
Darmstadt, Langenfeld, Magdeburg, Oberhaching, Berlin Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Straßenplaner/in (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Maschinenbau, Bauingenieurwesen, Bergbau, Sicherheitstechnik Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektleiterinnen / Projektleiter Energiewirtschaft (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur oder Projektleitung (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Stadt Heidelberg-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur oder Naturwissenschaftlerin / Naturwissenschaftler für den Gewässerschutz (m/w/d) Stadt Heidelberg
Heidelberg Zum Job 
Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH-Firmenlogo
Referent Kommunale Wärmeplanung (m/w/d) Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH
Bayreuth Zum Job 
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Projektkommunikation und -koordination Rückbau BER II Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Technische*r Mitarbeiter*in bzw. Ingenieur*in (m/w/d) der Fachrichtung Chemie, Physik, Verfahrenstechnik, Umweltingenieurwissenschaften oder vergleichbar Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
Abwasserverband Fulda-Firmenlogo
Ingenieur | Master (m/w/d) Wasserwirtschaft | Umwelt | Tiefbau Abwasserverband Fulda

Über das Portal Race stehen Karten zur Verfügung, die beispielsweise die durchschnittliche Stickstoffdioxid-Konzentration über Regionen anzeigt. Ob glasklares Wasser in den Kanälen Venedigs oder eine verbesserte Luftatmosphäre im Raum Innsbruck: Im Lockdown erholte sich die Natur schnell. Auf ausbleibende Touristen und eine Einschränkung des Schiffsverkehrs deutet die bessere Wasserqualität in der Lagune von Venedig hin. Satelliten können solche Daten direkt anhand der Sichttiefe des Wassers erfassen und Rückschlüsse auf den Algenbewuchs und die damit verbundene Chlorophyll-Konzentration ziehen.

Schwarzes Loch am Himmel sichtbar: Hier mehr dazu erfahren

Doch die Satellitenbilder zeigen jetzt eine andere Entwicklung. Nach dem Ende der großflächigen Corona-Maßnahmen stieg die Luftverschmutzung wieder an. Am Ausbruchsort von Sars-Cov-2 in Wuhan ist der Vor-Corona-Wert bereits wieder überschritten.

Zudem meldete das europäische Erdbeobachtungsprogramm Copernicus, dass der Mai im globalen Durchschnitt der wärmste Mai seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1979 war. Die höchsten Temperaturen wurden sogar in Teilen Sibiriens gemessen. Dort lagen die Werte bis zu zehn Grad höher als im Durchschnitt der Jahre 1981 bis 2010. Sowohl in Alaska als auch in der Antarktis sei es deutlich wärmer gewesen als üblich.

Künstliche Intelligenz überwacht Wirtschaftsindikatoren

Race soll ebenfalls zeigen, dass die Kombination aus Satellitendaten und Künstlicher Intelligenz (KI) Wirtschaftsindikatoren überwachen kann. Josef Aschbacher, ESA-Direktor für Erdbeobachtung, zeigte diese Fähigkeit des Portals. Als Beispiele wurden eine erkennbare Produktionsänderung bei einem deutschen Automobilhersteller sowie das Erlahmes des Flugzeugverkehrs auf dem Flughafen Barcelona während der Corona-Krise herangezogen. Über Instrumententafeln lassen sich “sowohl sozioökonomische als auch ökologische Veränderungen” wahrnehmen. Nutzer des Portals können über Dashboards ebenfalls die Auswirkungen der Spargelernte in Brandenburg verfolgen und die Daten mit der Erntesaison aus 2019 vergleichen. Ein Auge kann auch auf den Hamburger Hafen von oben geworfen werden. Das Aufkommen der Schiffe hat sich im Lockdown drastisch reduziert.

Hat Künstliche Intelligenz uns schon im Griff? In diesem Interview erfahren Sie es.

Das ESA-Tool soll in den kommenden Monaten stetig erweitert werden. Aschbach kündigte an, zusätzliche Standorte in ganz Europa zu überprüfen. Messwerte von der Erde liefern aktuell zum Beispiel Airbus, Vodafone und die Universität Bremen. Im April bat die ESA-Forscher um Input, wie sich Daten aus laufenden Satellitenmissionen für die Einordnung der Corona-Krise auf die Umwelt nutzen lassen. Daraus ist ein Hackathon entstanden, der die Race-Plattform hervorbrachte. Das Tool habe ebenfalls das Potenzial, die“grünen Ziele” der EU zu erreichen, so EU-Binnenmarktkommissar Thierry Breton.

Auswirkungen von Covid-19 lassen sich für jedes Land betrachten.

Wie viel wissen Sie über die Raumfahrt? Testen Sie Ihr Wissen im Raumfahrt-Quiz.

Lesen Sie auch:

Wie werden wir nach der Corona-Krise leben? Der Versuch einer Antwort.

Hubble-Weltraumteleskop macht überraschende Entdeckung im frühen Universum

SpaceX: Start der Crew Dragon gelingt im zweiten Versuch

Diese Prognose haben Forscher für europäische Wälder

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.