Saucenpaket aus Seetang 19.10.2020, 07:09 Uhr

Essbares Plastik: Start-up entwickelt geheimes Super-Rezept

Essbares Plastik: Klingt unvorstellbar, gibt es aber in London. Einem Start-up ist die Entwicklung einer neuartigen Kunststoffalternative gelungen. Das Rezept ist aber noch geheim.

Plastikbesteck

Essbares Plastik: Statt wegwerfen, einfach mit verzehren. (Symbolbild).

Foto: panthermedia.net/kornienko (YAYMicro)

Plastik gilt als äußerst schädlich für unsere Umwelt. In den 1950er Jahren wurden knapp 1,5 Millionen Tonnen Plastik pro Jahr produziert. Heute sind es fast 400 Millionen Tonnen. Ein viel zu großer Teil davon landet als Plastikmüll in unseren Meeren. Dieses Problem nimmt sich das Start-up Notpla aus London an und entwickelt eine neue Kunststoffalternative.

Ein Saucenpaket aus Seetang? Das klingt zunächst kurios, ist aber eine biologisch abbaubare und auch vollständig essbare Lösung aus England. Das Ziel des Start-ups: 300 Millionen Tonnen Plastikmüll zu reduzieren.

Mutiertes Enzym zerlegt Plastik in Rekordzeit

Notpla hat ein kunsttoffähnliches Gehäuse entwickelt, das innerhalb von vier bis sechs Wochen biologisch abgebaut werden kann. Das ist eine weitaus kürzere Zeitspanne als die mehreren hundert Jahre, die synthetische Kunststoffe für einen vollständig biologischen Abbau benötigen.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
UGS GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Integritätsbewertung (m/w/d) UGS GmbH
Mittenwalde, deutschlandweiter Einsatz Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Stadt Fellbach-Firmenlogo
Projektleitung Wärmeplanung (m/w/d) Stadt Fellbach
Fellbach Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Staatlich geprüfter Techniker (w/m/d) Elektrotechnik & Verkehrsüberwachung Die Autobahn GmbH des Bundes
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Ingenieur der Elektro- oder Energietechnik als Leiter Planung und Netzbetrieb Strom (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Baukoordination und Qualitätssicherung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektierung Netze Strom / Gas (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Bruno Bock Group-Firmenlogo
Project Manager (m/w/d) Energy Management Bruno Bock Group
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums (m/w/d) für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsselodrf Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Pfisterer Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) Pfisterer Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 

Essbares Plastik: Neuartige Membran besteht aus Algen

Die neuartige Membran besteht aus Algen, die in einer idyllischen Region Nordfrankreichs gezüchtet werden. Der Seetang wird getrocknet und zu einem feinen Pulver gemahlen. Über ein noch geheimes Rezept wird das Pulver in eine zähe Flüssigkeit umgewandelt, die trocknet und zu einer kunststoffgleichen Substanz verschmilzt.

Das Londoner Start-up ist nicht unbekannt: Vor fünf Jahren erlebten die Gründer einen Hype, als essbare Wasserhülsen bei Läufern des London-Marathons eingesetzt wurden. Diese bahnbrechende Idee verlieh Notpla Ruhm.

Was passiert, wenn ich Plastik esse?

Vor allem bei kleinen Kindern ist die Gefahr groß, dass sie ein kleines Stück Plastik verschlucken. Nicht umsonst, steht der Warnhinweis auf jedem Ü-Ei.

Solange es sich um ein sehr kleines Plastikteilchen handelt, besteht keine Gefahr. Die Rundungen des Plastiks, sofern es sich um ein Kügelchen gehandelt hat, dürften auch keine Schäden an den Magen- und Darmwänden auslösen. Doch weder Magensäure noch Enzyme sind in der Lage, Plastik zu zersetzen. In der Regel wird das verschluckte Teilchen also wieder unbeschadet ausgeschieden.

Mülltourismus: Was Greenpeace aufdeckt

Anders verhält es sich, wenn ein spitzes Plastikteil verschluckt wurde. Die Form des Teils kann dann gefährlich sein. Ein Stück von der Plastikgabel mitgegessen? Das kann den Verdauungstrakt durchaus verletzen. In solchen Fällen gehen Sie am besten zum Arzt.

Was ist giftig an Plastik?

Gefährlich ist der Kunststoff PVC, denn zu seiner Herstellung wird giftiges Chlor genommen. Wird PVC zum Beispiel nicht heiß genug verbrannt, können aus diesem Plastik Dioxine entstehen, die sehr giftig sind.

Seetang ist eine umweltfreundliche Substanz

Seetang ist generell eine umweltschonende Substanz, die häufig vorkommt. Das bestätigt auch Mitbegründer Rodrigo Garcia. „Es ist eine Ressource, die am häufigsten vorkommt“, sagt er.

„Eine der Algen, die wir verwenden, wächst bis zu einem Meter pro Tag. Können Sie sich vorstellen, dass etwas so schnell wächst?“

Vorstellen kann man sich bekanntlich viel, sehen müsste man diese schnell wachsende Super-Alge mal mit bloßem Auge.

Verpackungen aus Algen: Auch andere Forscher nutzen die Ressource aus dem Meer

Algen sind für viele Menschen einfach nur grüne, glitschige Pflanzen, die am Strand rumliegen oder beim Schwimmen stören. Doch Algen sind sehr nützlich. Das hat auch ein Forscherteam an der Hochschule Bremerhaven erkannt. Die Wissenschaftler stellen kompostierbare Verpackungen her. Dazu wurde eine Kooperation mit der Fisch-Fastfoodkette Nordsee geschlossen. Bislang sind die Verpackungen noch nicht essbar, aber die Forscher arbeiten daran.

Weiter ist die indonesische Firma Evovare. Die Mitarbeiter dort haben ein essbares und abbaubares Verpackungsmaterial aus Algen entwickelt, das man für Nudelverpackungen nehmen kann. Das Besondere daran: Das Material löst sich in heißem Wasser komplett auf. So könnten zum Beispiel Instant-Nudeln umweltfreundlich verpackt werden.

Noch in diesem Jahr plant Notpla die Einführung einer weiteren reihe von Einweg-Lebensmittelbehältern, die neben einer wasserdichten und fettdichten Auskleidung keine synthetischen Chemikalien enthalten. Verwendete Kartons des Start-ups zersetzen sich in drei bis sechs Wochen vollständig.

Das aktuell aus Plastik-Algen hergestellte essbare Saucenpaket aus Kunststoff wird laut den Erfindern viel schneller abgebaut als jede andere Alternative. Bleibt nur noch zu sagen: Guten Appetit!

Weitere Themen:

Podcast-Tipp: Wann produzieren wir endlich nachhaltig?

Quiz: Wie gut sind Sie in Biologie?

Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.