Studie des IZA 21.04.2015, 06:46 Uhr

Feinstaub macht Spielern der Fußball-Bundesliga zu schaffen

Infos für die nächste Wette: Profifußballer leiden unter Luftverschmutzung. In Städten mit hoher Feinstaubbelastung laufen und passen sie weniger. Das zeigt eine Studie des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA).

Die Spieler Kyriakos Papadopoulos (vorne) und Julian Brandt auf dem Trainingsplatz von Bayer Leverkusen, der direkt am Leverkusener Autobahnkreuz liegt (im Hintergrund): Eine Studie zeigt, dass eine erhöhte Feinstaubbelastung die Leistung von Fußballprofis beeinflussen kann.

Die Spieler Kyriakos Papadopoulos (vorne) und Julian Brandt auf dem Trainingsplatz von Bayer Leverkusen, der direkt am Leverkusener Autobahnkreuz liegt (im Hintergrund): Eine Studie zeigt, dass eine erhöhte Feinstaubbelastung die Leistung von Fußballprofis beeinflussen kann.

Foto: Bayer 04 Leverkusen

Eine größere Studie zur Auswirkung der Luftverschmutzung auf Fußballer hat es wohl nie gegeben: Die Forscher des Bonner Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit (IZA) nahmen 1700 Profifußballer unter die Lupe. Sie spielten bis 2011 für 29 verschiedene Vereine in fast 3000 Spielen der ersten Fußball-Bundesliga.

Das Forscherteam zog die Anzahl der gespielten Pässe als Leistungsindikator heran. Und stellte diese mit den Feinstaubmesswerten am jeweiligen Spielort in Verbindung. Zur Verfügung standen Daten der Messstationen des Umweltbundesamtes (UBA), die Partikel mit einem maximalen Durchmesser von zehn Mikrometern in der Luft erkennen.

Ältere Spieler leiden am meisten unter Feinstaubbelastung

Das Ergebnis der Studie: Je höher die Feinstaubbelastung, desto schlechter die Leistung. Das gilt besonders für Abwehr- und Mittelfeldspieler mit langen Laufwegen – wobei ältere Spieler mehr leiden als Nachwuchstalente. Am deutlichsten zu erkennen war der Leistungsabfall während der englischen Wochen, als die körperliche Belastung wegen kürzerer Ruhephase ohnehin größer war.

Sperrschild Feinstaub in Frankfurt: Feinstaub schädigt nicht nur die Gesundheit, sondern reduziert auch das Leistungsvermögen von Bundesliga-Fußballern. Das zeigt die Auswertung von 3000 Spielen mit 1700 Fußballern.

Sperrschild Feinstaub in Frankfurt: Feinstaub schädigt nicht nur die Gesundheit, sondern reduziert auch das Leistungsvermögen von Bundesliga-Fußballern. Das zeigt die Auswertung von 3000 Spielen mit 1700 Fußballern.

Quelle: Arne Dedert/dpa

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Valmet GmbH-Firmenlogo
Sales and Service Manager in the area of Energy, Recovery and Environmental Services (m/f/d) Valmet GmbH
Darmstadt, Langenfeld, Magdeburg, Oberhaching, Berlin Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Straßenplaner/in (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektleiterinnen / Projektleiter Energiewirtschaft (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Partner-Manager Metering (m/w/d) VIVAVIS AG
Koblenz, Home-Office Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur oder Projektleitung (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Stadt Heidelberg-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur oder Naturwissenschaftlerin / Naturwissenschaftler für den Gewässerschutz (m/w/d) Stadt Heidelberg
Heidelberg Zum Job 
Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH-Firmenlogo
Referent Kommunale Wärmeplanung (m/w/d) Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH
Bayreuth Zum Job 
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Projektkommunikation und -koordination Rückbau BER II Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Technische*r Mitarbeiter*in bzw. Ingenieur*in (m/w/d) der Fachrichtung Chemie, Physik, Verfahrenstechnik, Umweltingenieurwissenschaften oder vergleichbar Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
Abwasserverband Fulda-Firmenlogo
Ingenieur | Master (m/w/d) Wasserwirtschaft | Umwelt | Tiefbau Abwasserverband Fulda
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Bauingenieurwesen, Infrastruktur, Umweltingenieurwesen oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Offenburg Zum Job 

Doch besonders groß ist der Effekt bislang nicht: Die Forscher sprechen zwar davon, dass von den durchschnittlich 33 Pässen eines Abwehrspielers während eines Spiels fünf Pässe wegfallen könnten. Doch dafür müsste die Feinstaubkonzentration auf 100 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft steigen. Auf bestem Weg dahin ist allerdings der Stuttgarter Kessel, der die schlechteste Luft Deutschlands parat hält. Laut Umweltbundesamt war der zulässige EU-Grenzwert von 50 Mikrogramm im letzten Jahr bereits an 63 Tagen überschritten. Ist es da ein Wunder, dass der VfB Stuttgart gegen den Abstieg spielt und derzeit auf dem letzten Platz der Tabelle steht?

430.000 Todesfälle in der EU pro Jahr

Dass Feinstaub gesundheitsgefährdend ist, ist wissenschaftlich bereits ausreichend belegt: Bei hoher Konzentration kommt es in der Bevölkerung verstärkt zu Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen. „Das Risiko solcher Erkrankungen steigt mit zunehmender Feinstaubbelastung“, bestätigt UBA-Feinstaubexperte Marcel Langner in einem Bericht der Welt. Laut UBA sind die kleinen Schmutzpartikel pro Jahr in der EU für 430.000 vorzeitige Todesfälle verantwortlich, 47.000 davon ereignen sich Deutschland.

Den größten Anteil des Feinstaubs produziert der Straßenverkehr: Zu den Feinstaubpartikeln der Motoren gesellen sich Abrieb von Bremsen und Reifen und von der Straßenoberfläche aufgewirbelter Staub. Sind die Partikel kleiner als zehn Mikrometer, hören sie auf den Namen PM10 und gelten als besonders gefährlich. Denn sie dringen tief in die Lunge ein. Die Weltgesundheitsorganisation WHO rät deshalb zu einem Grenzwert von 20 Mikrogramm je Kubikmeter im Jahresmittel.

Nur eines passt dann doch nicht richtig zur Studie: Ausgerechnet Bayer Leverkusen, das Team der Stunde, trainiert direkt neben dem Leverkusener Kreuz, einem der meist befahrenen Autobahnkreuze Deutschlands. Spezialität der Mannschaft: Pressing und Kurzpass-Spiel.

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.