Schneeball-Effekt 13.02.2024, 20:48 Uhr

Haben Asteroideneinschläge frühere Eiszeiten auf der Erde ausgelöst?

Die Erde war in ihrer Geschichte immer wieder komplett von Schnee und Eis bedeckt. Wie Eiszeiten ausgelöst werden, ist unter Experten immer noch umstritten. Eine Möglichkeit: Asteroideneinschläge.

Eiszeit auf der Erde

Wie werden Eiszeiten auf der Erde ausgelöst? Forschende aus Yale glauben, dass Asteroideneinschläge dafür gesorgt haben könnten.

Foto: PantherMedia / grechka333

Ein Forscherteam unter der Leitung der Universität Yale hat möglicherweise eine Erklärung für die so genannten „Schneeball“-Phasen der Erde gefunden, in denen die Erdoberfläche über Tausende oder gar Millionen von Jahren vollständig vereist war. Die kürzlich in der Fachzeitschrift Science Advances veröffentlichte Studie legt nahe, dass große Asteroideneinschläge diese globalen Vereisungsereignisse ausgelöst haben könnten.

Diese Erkenntnisse könnten Antworten auf Fragen liefern, die Wissenschaftler seit Jahrzehnten zu einigen der dramatischsten Klimaveränderungen in der Erdgeschichte beschäftigt haben. Die Forschungsarbeiten, an denen auch Experten der University of Chicago und der Universität Wien beteiligt waren, leisten einen wichtigen Beitrag zur „Snowball Earth“-Debatte über die Ursachen dieser globalen Vereisungen.

Ursachen für extreme Vereisungen noch nicht vollständig geklärt

Seit den 1960er Jahren ist bekannt, dass das hohe Reflexionsvermögen von Schnee und Eis eine kritische Rückkopplungsschleife auslösen kann, die bei ausreichender Abkühlung zu einer weiteren Zunahme des Meereises und zu einem Absinken der Temperaturen führt. Dies könnte den Planeten in eine Eiszeit stürzen. Eine solche globale Vereisung, bekannt als „Snowball Earth“, hat es im Neoproterozoikum vor 720 bis 635 Millionen Jahren mindestens zweimal gegeben.

Die genauen Ursachen für diese extremen Vereisungen sind bis heute nicht vollständig geklärt, obwohl viele Theorien eine Abnahme der Treibhausgase in der Atmosphäre bis zu einem kritischen Punkt annehmen. Minmin Fu von der Yale University schlägt eine alternative Hypothese vor: Könnte ein Einschlag von außerhalb der Erde diesen dramatischen Klimawandel abrupt ausgelöst haben?

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
UGS GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Integritätsbewertung (m/w/d) UGS GmbH
Mittenwalde, deutschlandweiter Einsatz Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Stadt Fellbach-Firmenlogo
Projektleitung Wärmeplanung (m/w/d) Stadt Fellbach
Fellbach Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Staatlich geprüfter Techniker (w/m/d) Elektrotechnik & Verkehrsüberwachung Die Autobahn GmbH des Bundes
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Ingenieur der Elektro- oder Energietechnik als Leiter Planung und Netzbetrieb Strom (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Baukoordination und Qualitätssicherung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektierung Netze Strom / Gas (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Bruno Bock Group-Firmenlogo
Project Manager (m/w/d) Energy Management Bruno Bock Group
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums (m/w/d) für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsselodrf Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Pfisterer Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) Pfisterer Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 

Fortschrittliches Klimamodell half bei der Studie

Für ihre Studie nutzten die Forscher ein fortschrittliches Klimamodell, das sowohl die atmosphärische und ozeanische Zirkulation als auch die Meereisbildung unter verschiedenen Bedingungen simulieren kann. Mit diesem Modell, das auch für Projektionen zukünftiger Klimaänderungen verwendet wird, wurden die Auswirkungen eines hypothetischen Asteroideneinschlags in vier verschiedenen historischen Epochen untersucht:

  • vor der industriellen Revolution (vor 150 Jahren)
  • während des Höhepunkts der letzten Eiszeit (vor 21.000 Jahren
  • in der Kreidezeit (vor 145 bis 66 Millionen Jahren)
  • im Neoproterozoikum (vor 1 Milliarde bis 542 Millionen Jahren)

Nach Asteroideneinschlag könnte es innerhalb eines Jahrzehnts zu einer Eiszeit kommen

In zwei wärmeren Klimaszenarien, der Kreidezeit und der vorindustriellen Zeit, haben Forscher festgestellt, dass ein Asteroideneinschlag wahrscheinlich keine globale Vergletscherung auslösen würde. Anders sieht es in den kälteren Perioden des letzten glazialen Maximums und des Neoproterozoikums aus, in denen die Erdtemperaturen bereits eine Eiszeit kennzeichneten. Hier könnte ein Asteroideneinschlag den Planeten in einen sogenannten „Schneeball“-Zustand versetzen.

Koautor Alexey Fedorov, Professor für Ozean- und Atmosphärenwissenschaften an der Yale University, zeigte sich überrascht von der Geschwindigkeit, mit der sich ein „Schneeball“-Zustand entwickeln kann, wenn die klimatischen Ausgangsbedingungen kalt genug sind. Nach einem Asteroideneinschlag könnte sich innerhalb eines Jahrzehnts eine Eisdecke über den Weltmeeren bilden, die am Äquator bis zu zehn Meter dick sein könnte – im Vergleich zu den heute üblichen ein bis drei Metern Meereisdicke in der Arktis.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.