Energiesparen 26.10.2012, 19:55 Uhr

In Japan wird Stromsparen zu einer Leidenschaft

Seit der schweren Naturkatastrophe und dem nachfolgenden Nuklearunfall im März 2011 ist Stromsparen in Japan zu einer Art Volkssport geworden.

Japan: Stromsparen als Leidenschaft.

Japan: Stromsparen als Leidenschaft.

Foto: Werkfoto

Energieeinsparen war in Japan vor der Katastrophe eigentlich kein Thema. Inzwischen aber versuchen immer mehr Japaner auf privater Ebene einen Beitrag zur Lösung der nationalen Krise zu leisten. Die japanische Hausfrau Kayoko Lai entschloss sich vor einigen Wochen zu dem drastischen Schritt, ihre schöne neue Waschmaschine seltener zu benutzten und stattdessen ihre Blusen und T-Shirts mit der Hand zu waschen. Ihre elektrische Zahnbürste hat sie ebenfalls verbannt und den Kaffee brüht sie nun mit der Hand, nicht mehr mir ihrer edlen Espresso-Maschine.

Sie entschloss sich dazu, weil in jüngerer Zeit häufiger die automatisierte Stimme aus ihrem Sicherungskasten ertönte und warnte, dass sich ihr Stromverbrauch der höchst zulässigen Ampere-Zahl nähere. In den meisten japanischen Haushalten haben die zuständigen Stromversorger einen Sicherungskasten mit 30 A oder 40 A installiert.

Japan: Selbsthilfegruppen empfehlen, den Besen hervorzuholen, statt den Staubsauger zu benutzen

Kayoko gehört zu einer wachsenden Zahl von Japanern, die ihre Abhängigkeit vom Stromnetz drastisch verringern wollen. Seit der Katastrophe im vergangenen Jahr ist die Zahl der Haushalte in Japan, die ihre Stromkästen für solche mit geringerer Ampere-Zahl – beispielsweise nur 20 A – austauschen wollten, um die Hälfte gestiegen. Das ging so weit, dass der Versorger Tokyo Electric Power Co. (Tepco) zeitweise sogar einen Engpass bei der Lieferung der Geräte erlebte.

Selbsthilfegruppen, die sich inzwischen überall im Land auftun, empfehlen zum Beispiel den obligatorischen Elektroreiskocher einzumotten und den Reis im Tontopf zu dünsten oder den Besen hervorzuholen, statt den Staubsauger zu benutzen.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur*in in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Projektingenieur*in für die Bearbeitung des HORIZON Förderprojektes "SpongeWorks" Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Umwelt- und Verbraucherschutzamt Stadt Köln
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Technische Universität Nürnberg-Firmenlogo
Bauingenieur/-in (m/w/d) Technische Universität Nürnberg
Nürnberg Zum Job 

Die Tageszeitungen des Landes geben immer häufiger Tipps zum Stromsparen. Nicht wenige Japaner reagieren auf derartige Empfehlungen und einige ganz Überzeugte kehren nach Aussagen von Experten sogar zu einem Lebensstil von vor 40 Jahren zurück.

Seit 2007 gibt es in Japan eine Bewegung namens „Ampere Down“. Eine Gruppe mit dem Namen „Sloth Club“ stellt sich seit Jahren gegen den energiehungrigen Lebensstil des modernen Japans und setzt sich dagegen für eine energiebewusstere Lebensweise ein. Seit dem Frühjahr vergangenen Jahres gewinnt diese Gruppe immer mehr Anhänger. In der Präfektur Fukui erhält die „Ampere Down“-Gruppe auch finanzielle Unterstützung vom japanischen Umweltministerium.

Auch Japans Unternehmen konzentrieren sich zunehmend auf das Thema Energieeffizienz

Unterdessen konzentrieren sich Japans Unternehmen zunehmend auf die Entwicklung von Geräten und Prozessen zur Erhöhung der Energieeffizienz. So hat sich der japanische Elektrokonzern Panasonic offiziell auf die Fahnen geschrieben, zum „grünsten“ Technologiekonzern der Welt zu avancieren. Er will 50 km westlich von Tokio in Fujisawa die erste kommerzielle „nachhaltige, intelligente“ Stadt bauen.

Der Bau der ersten Smart City Japans in Fujisawa soll im nächsten Jahr beginnen 1000 klimafreundliche und elektronisch voll vernetzte Eigenheime für zunächst rund 3000 Bewohner. Den Strom aus den Solaranlagen auf jedem Hausdach sollen die Haushalte in Lithium-Ionen-Batterien speichern, selbst nutzen oder an den Stromversorger verkaufen können. Zusätzlich dazu sollen Brennstoffzellen Warmwasser liefern. Alle elektrischen Geräte sollen über eine kleine Schaltzentrale vernetzt werden. Infrarot- und Bewegungssensoren sollen Helligkeit und Temperatur der Räume regeln.

Ein Beitrag von:

  • Barbara Odrich

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.